Durch einen 3:0-Auswärtserfolg zogen die Vegas Golden Knights in das Finale der Western Conference ein. Am Sonntagabend setzte sich das Team mit diesem Ergebnis in Spiel 6 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs bei den San Jose Sharks im dortigen SAP Center durch, gewann die 'Best of 7'-Serie damit mit 4:2 Siegen.
Jonathan Marchessault, Nate Schmidt und Cody Eakin waren die Torschützen für die Gäste aus der Spielerstadt in Nevada. Deren Torhüter Mac-Andre Fleury verbuchte 28 Rettungstaten, durfte sich über einen weiteren Shutout freuen. Es war bereits sein vierter im zehnten Playoff-Spiel dieser Saison.

Durch diesen Erfolg wurde Vegas zum erst dritten Franchise in der Ligageschichte, dem es gelang bereits in seiner allerersten Spielzeit in der NHL gleich mehrere Playoff-Serien mit einem Sieg zu beenden. Zuvor war dieses Kunststück lediglich den Toronto Arenas im Jahre 1918 und den St. Louis Blues vor exakt 50 Jahren gelungen (1968).
"Es ist schon ein wenig verrückt, wenn ich darüber nachdenke", freute sich Knights-Verteidiger Brayden McNabb. "Wir wollen gewinnen. Wir fühlen uns nicht so als ob wir hier nicht hingehören würden."
Die Golden Knights erwarten jetzt den Sieger aus dem Duell der Winnipeg Jets und der Nashville Predators. Derzeit führt Winnipeg mit 3:2 Siegen. Spiel 6 findet am Montagabend bei den Jets statt (9:30 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVAS).
"Es ist toll, was wir bisher erreicht haben, doch noch ist erst der halbe Weg geschafft", gab auch Fleury die Blickrichtung für das Überraschungsteam der Saison vor.
Auf Seiten der Sharks konnte Torhüter Martin Jones mit 30 Saves die Heimniederlage nicht verhindern. San Jose verlor damit schon zum dritten Mal in Serie ein entscheidendes Spiel eines Playoff-Duells vor den eigenen Fans.
"Das war insgesamt einfach nicht genug von uns", ärgerte sich Logan Couture. "Wenn du in den Playoffs etwas erreichen willst, dann müssen alle Jungs jede Nacht alles zeigen. Das war bei uns leider in dieser Serie nicht der Fall."
Marchessault hatte Vegas in der siebten Minute des Mitteldrittels mit 1:0 in Führung geschossen. William Karlsson hatte die Scheibe für die Gäste erobert, indem er Marc-Edouard Vlasic den Puck an der Blauen Linie abluchsen konnte. Reilly Smith schnappte sich die Scheibe und spielte sie zu Marchessault, der Jones überwinden konnte, indem er sie ihm durch die Beine spielte.
"Wir haben uns gegen ein Team, das die vergangene Dekade viel erreicht hat, in sechs Spielen durchgesetzt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs" strahlte Marchessault nach dem Weiterkommen.
Schmidt erhöhte in der 16. Minute des zweiten Abschnitts auf 2:0, zog einen mächtigen Handgelenkschuss auf. Zunächst wurde der Treffer nicht gegeben. Doch bei einer Spielunterbrechung 25 Sekunden später wurde die Szene noch einmal genauer betrachtet und der Treffer anerkannt. Der Puck war vom Pfosten an die im Tor befindliche Kamera gesprungen, so dass der Treffer rückwirkend Geltung erhielt.
"Wir haben viel Spaß miteinander. Schon das ganze Jahr über. Wir haben schon jetzt mehr erreicht als wir alle erwarten konnten. Doch jetzt legen wir die Messlatte höher. Wir wollen noch mehr", grinste Schmidt später in die Runde.
Den Schlusspunkt zum 3:0 setzte letztendlich Eakin knapp zwei Minuten vor Ablauf der 60 Minuten, als er das Spielgerät in den zu diesem Zeitpunkt bereits verwaisten Kasten bugsierte. Nach der Schlusssirene nahmen die Feierlichkeiten im Umkleideraum der Knights dann endgültig ihren Lauf.