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Bei einem ausgeglichenen Zwischenstand von 1:1 gehen die Montreal Canadiens und die Vegas Golden Knights am Freitag in Spiel 3 des Stanley Cup Halbfinales (8 p.m. ET; NHL.tv, DAZN; Sa. 2 Uhr MESZ). Nachdem die Canadiens den zweiten Vergleich in der T-Mobile Arena am Mittwoch mit 3:2 für sich entscheiden konnten, ging den Golden Knights ein Heimspiel verlustig. Entsprechend groß ist jetzt der Druck für Vegas, zumindest eine der beiden anstehenden Partien im Bell Centre in Montreal für sich zu entscheiden.

Fünf Faktoren, die es beim Spiel am Freitag zu beachten gilt:
Können 3.500 Fans wie 18.000 unterstützen?
Am Freitagabend werden rund 3.500 Zuschauer im Bell Centre ihre Canadiens unterstützen können. Das ist weit entfernt von den fast 18.000, die in Las Vegas bei Spiel 2 anwesend waren. Die Herausforderung für die Fans wird also sein, ihr Team nach Möglichkeit so gut zu unterstützen, wie es die knapp fünffache Menge beim Gegner tat.
"Wir sind in einer guten Position, aber es gibt noch viel zu tun", sagte Montreals Coach Dominique Ducharme am Donnerstag vor dem Abflug in Richtung Heimat. "Abgesehen davon kommen wir nach Hause und es ist gut, noch ein paar Leute mehr im Bell Centre zu haben als zuletzt."
Kampf um das erste Tor
Die Canadiens haben in dieser Postseason neun von zehn Spielen gewonnen, wenn sie in einer Begegnung zuerst ein Tor erzielten.
Ähnlich wie die Toronto Maple Leafs und Winnipeg Jets vor ihnen, mussten die Spieler von Vegas zuletzt realisieren, wie schwer es ist, in eine Begegnung zurückzukommen, wenn man gegen Montreal erst einmal zurückliegt. "Eine Aufholjagd ist gegen niemanden eine leichte Aufgabe", sagte Kapitän Mark Stone. "Diese Jungs spielen aber besonders gut, wenn sie in Führung gehen."
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Das erste Tor zu erzielen, wäre daher ein wichtiger Schritt zur Lösung dieses Problems. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Montreals Bilanz in den Playoffs bei 0-3 liegt, wenn sie den ersten Treffer hinnehmen müssen.
"Sie verteidigen die Mitte des Eises sehr gut, besonders vor ihrem Tor", meinte Verteidiger Alex Pietrangelo, der die beiden Tore der Golden Knights bei der Niederlage am Mittwoch erzielte. "Es geht darum, dass wir dort Lücken entdecken und sie nutzen."
Wird Stephenson wieder mitwirken?
Center Chandler Stephenson fiel überraschend in Spiel 2 mit einer Oberkörperverletzung aus offengelegt. Der Angreifer bildet mit Max Pacioretty und Stone die Top-Reihe der Vertretung aus Nevada. Nach Angaben von Trainer Peter DeBoer ist Stephenson immer noch angeschlagen. Hinter seinem Einsatz am Freitag steht daher ein dickes Fragezeichen.
"Er war das ganze Jahr über unser Top-Center. Ihn kann man nicht ersetzen", gab Stone zu Protokoll Für Stephenson einzuspringen, war am Mittwochabend der Job von Rookie Keegan Kolesar.
Stone sagte, er erwarte, dass Kolesar "einen guten Job in der Serie machen wird", was darauf hindeutet, dass Stephenson länger auszufallen droht.
Vegas muss sein Powerplay verbessern
Video: MTL@VGK, Sp2: Pietrangelo mit zweitem Tor im Spiel
Ob mit oder ohne Stephenson, die Golden Knights würden Canadiens-Goalie Carey Price nur zu gerne (mindestens) einmal im Powerplay knacken, nachdem es ihnen in den vergangenen zwei Spielen nicht gelang, einen Überzahltreffer zu markieren. Von ihren sechs Powerplays konnte Vegas kein einziges zu einem Treffer nutzen. Das ist allerdings grundsätzlich schwierig gegen die Canadiens, die ihre zurückliegenden 21 Unterzahlsituationen allesamt schadlos überstanden.
"Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, denn Price war wirklich gut", erkläre Trainer DeBoer. "Dein Torwart ist immer dein bester Penalty-Killer. Wir müssen weiter an unserem Powerplay arbeiten."
Montreal will sich weiter von Spiel zu Spiel steigern
Seitens der Canadiens bediente man sich im Vorfeld von Spiel 3 einer Binsenweisheit, die es nun in der Praxis entsprechend umzusetzen gilt. Trainer Ducharme gab die Devise aus, dass sich sein Team von Spiel zu Spiel steigern müsse, um am Ende erfolgreich zu sein.
"Wir haben Spiel 1 verloren und wollten sicherstellen, dass wir Las Vegas mit einem Unentschieden in der Serie verlassen. Wir sind jetzt in einer guten Position, aber es liegt immer noch eine Menge Arbeit vor uns. Es gibt immer einen mentalen Aspekt in den Playoffs. Wir müssen einen gewissen Rhythmus von einem Spiel zum nächsten aufbauen."
Wenn das mit der Steigerung klappt, stehen die Chancen gut, dass der Außenseiter den Favoriten auch weiterhin ärgern kann.