Die Vegas Golden Knights haben auch ihr zweites Heimspiel im Western Conference Finale gegen die Winnipeg Jets gewonnen. Durch ein hart erkämpftes 3:2 in der T-Mobile Arena am Freitagabend liegen die Knights jetzt mit 3:1 in der Serie in Führung, brauchen nur noch einen weiteren Sieg um erstmalig in das Stanley Cup Finale einzuziehen. Spiel 5 der Serie ist am Sonntag (21 Uhr MEZ) in Winnipeg.

Sieg-Garant für die Gastgeber war dabei Reilly Smith mit seinem insgesamt zweiten Treffer in den Playoffs. Er traf in der siebten Minute des Schlussdrittels nach einem Fehler von Jets Verteidiger Dustin Byfuglien. Smith konnte den entstandenen Konter zur 3:2-Führung ausnutzen. Die Jets waren im Anschluss daran nicht mehr in der Lage in das Spiel zurückzukommen.
Jets-Kapitän Blake Wheeler zeigte sich bitter enttäusch. "In neun von zehn Fällen gewinnen wir dieses Spiel heute. Das war die eine Ausnahme diesmal. Ihr Torwart hat ein paar tolle Paraden gezeigt. Da kann man nur seinen Hut ziehen, auch als Gegner. Er hat ihnen heute den Sieg gerettet."
William Karlsson hatte die Golden Knights in der dritten Spielminute des Eröffnungsdrittels zunächst früh in Führung geschossen. Er nutzte ein Zuspiel von Jonathan Marchessault im Powerplay. Marchessault kommt damit jetzt auf bereits 18 Punkte in der KO-Phase (9 Tore, 9 Assists), was den Punkterekord für einen Spieler, dessen Team erstmalig an den Playoffs in der NHL antritt, einstellt. Zuvor war dies nur Jude Drouin im Jahre 1975 mit den New York Islanders und Igor Larionov im Jahre 1994 mit den San Jose Sharks gelungen.
Patrick Laine markierte während eines Powerplays seines Teams in der 30. Minute das zwischenzeitliche 1:1 für die Gäste. Er brachte es am Ende des Abends auf sieben Torschüsse. Kein anderer Spieler der Jets hatte mehr.
Doch bereits 43 Sekunden später war Tomas Nosek zur Stelle, stellte auf 2:1 für Vegas. Es war sein erster Stanley Cup Playoff-Treffer. Jets-Keeper Connor Hellebuyck konnte einen Schuss von Pierre-Edouard Bellemare nicht entschärfen, Nosek profitierte vom anschließenden Abpraller.
Tyler Myers sorgte erneut für berechtigte Hoffnungen auf einen dringend erforderlichen Auswärtssieg in den Reihen von Winnipeg, was bisher alle sieben PO-Begegnungen, in denen sie nach zwei Dritteln hinten lagen am Ende auch verloren, als er in der sechsten Spielminute des Schlussdrittels das 2:2 markieren konnte. Der Verteidiger traf mit einem mächtigen Schlagschuss aus kurzer Distanz. Marc-Andre Fleury, der erneut einer der Besten auf dem Eis war, bekam den Puck in diesem Fall durch die Beine, konnte den Ausgleich also nicht verhindern.
Am Ende des Spiels kam Fleury auf 36 Rettungstaten für die Golden Knights, sein Gegenüber Hellebuyck auf deren 26. Hellebuyck gab sich nach dem Spiel frustriert. "Das ist schon ein Schlag ins Kontor heute für uns. Jetzt gilt es für uns alles hineinzuwerfen in Spiel 5."
Die Gäste hatten am Freitag mit 38:29 das deutliche Übergewicht in Sachen Torschüsse. An ihrer Niederlage, die sie nun mit 1:3 bedrohlich ins Hintertreffen brachte, änderte das jedoch nichts. Interessant auch, dass in allen bisherigen vier Spielen der Serie am Ende das Team gewann, das den ersten Treffer des Abends erzielen konnte.
"Das Spiel am Sonntag ist ja schon früh. Für uns gilt es jetzt etwas Ruhe zu finden, uns zu erholen. Wir müssen versuchen noch nicht zu sehr darüber nachzudenken, was alles passieren könnte. Doch es wäre gelogen, wenn ich abstreiten würde, dass das schon eine Herazusforderung werden wird", wagte Erik Haula bereits einen Blick in Richtung Sonntag.
Keeper Fleury mahnte nach dem Erfolg vom Freitag umgehend. "Der vierte Sieg ist immer der schwerste. Wir müssen unsere Konzentration jetzt hochhalten, sie werden uns erneut alles abverlangen im nächsten Spiel."