VAN@NYR: Horvat trifft aus dem Handgelenk im PP

Beim 3:2-Sieg der Vancouver Canucks bei den New York Rangers in der Nacht von Sonntag auf Montag im Madison Square Garden beeindruckten die Gäste aus Kanada vor allem im ersten Drittel, an das sie sich noch lange erinnern werden…

Ein denkwürdiges erstes Drittel
In einem Back-to-Back-Spiel, vor allem auf einer Auswärtsreise, können die Beine manchmal etwas schwer und der Kopf ein wenig müde werden. Nach dem 0:1 bei den New Jersey Devils am Vortag, stand die Partie in Manhattan also eigentlich unter keinem guten Stern für die Canucks. Doch Vancouver kam regelrecht aus der Kabine geflogen.
Im Powerplay lauerte Bo Horvat zwischen den Bullykreisen auf den Pass von Elias Pettersson, kontrollierte diesen kurz mit dem Schlittschuh und stellte dann auf 1:0 (7.). Wenig später provozierte Pettersson einen Puckverlust der Rangers, Brock Boeser übernahm die Scheibe und traf zum 2:0 (14.). Kurz darauf knipsten die Canucks auch noch in Unterzahl die Torlampe an: Jay Beagle startete in der eigenen Zone, sprintete bis in die gegnerische und narrte Goalie Henrik Lundqvist mit einem Schuss ins Torwarteck - 3:0 (17.).

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Vancouver dominierte das Geschehen mit 20:13 Schüssen und schrammten nur um fünf Schüsse am bisherigen Franchise-Rekord für ein erstes Drittel vorbei (7. Januar 1989 bei den Pittsburgh Penguins).
"Du kannst ein Spiel nicht im ersten Drittel gewinnen, aber du kannst es im ersten Drittel verlieren. Genau das ist heute passiert", sagte Lundqvist. "Sie waren bereit, zu spielen, wir nicht. Es hat sich so angefühlt, als hätten sie uns überall auf dem Eis geschlagen. Sie hatten es leicht, Torchancen zu kreieren."
"Wir haben ein paar Dinge richtig gemacht. Wir haben nicht defensiv gespielt - und wenn du nicht defensiv spielst, dann passieren gute Dinge", befand Horvat, der insgesamt sieben Torschüsse abgab, zwei Schüsse blockte und elf von 15 Bullys gewann. "Das beste Spiel des Jahres" habe Horvat nach Meinung seines Trainers Travis Green abgeliefert.
Green: "Vielleicht war es die besten Drittel seitdem ich hier bin"
Und auch im zweiten Drittel machten die Canucks weiter Betrieb, mussten trotz guter Torchancen aber das 1:3 durch Jesper Fast (35.) hinnehmen. "Vielleicht waren es die beiden besten Drittel, die wir je gespielt haben", schwärmte Green vom Auftritt seiner Mannschaft. "Zumindest kann ich mich an keine besseren erinnern, seitdem ich hier bin. Wir hatten das Gefühl, dass es nach zwei Durchgängen auch 6:1 oder 7:1 hätte stehen können."

fast panel

Stand es aber nicht - und so wurde es für die Kanadier trotz 37:23 Torschüssen nach 40 Minuten noch einmal eng. New York drehte im Schlussdrittel noch einmal auf (17:6 Torschüsse) und kam durch Torjäger Artemi Panarin auf 2:3 heran (46.). Doch Canucks-Comebacker Jacob Markstrom zeigte eine ansprechende Leistung und hielt den Auswärtssieg fest (38 Saves, 95 Prozent Fangquote). "Besonders in Back-to-Back-Spielen wird es meistens immer nicht so schön. Unsere Leistung in den ersten zwei Dritteln war beeindruckend. Mir hat sogar das Ende des dritten Abschnitts gefallen, weil wir da noch härter gekämpft haben", so Markstrom.
Markstroms Comeback nach "schwerer Woche"
Markstroms Auftritt war keine Selbstverständlichkeit. Die vergangene Woche war der Torhüter aus persönlichen Gründen in seine Heimat nach Schweden gereist und stand erstmals seit dem 12. Oktober wieder zwischen den Pfosten. "Wir waren ein bisschen nervös, ihn ins Tor zu stellen, denn er hatte zuletzt nicht viel Eiszeit und eine schwere Woche hinter sich", erklärte Green. "Zu sehen, wie er gespielt hat, war gut für ihn und das Team. Es war ein Zeichen. Er hat nicht über diese Woche gesprochen, aber es muss eine schwere Woche gewesen sein. Wir haben mit ihm mitgefühlt, er ist ein Krieger für unser Team, der immer kämpft und es liebt, zu gewinnen. Wir freuen uns für ihn."
Vancouvers Reise endet nach dem Auswärtsspiel in Motor City am Dienstag, wenn es in der Little Ceasars Arena gegen die Detroit Red Wings geht (Mi 1:30 Uhr MESZ; NHL.tv). Drei bzw. sechs Tage später stehen zwei Heimspiele in der Rogers Arena gegen die Washington Capitals am Freitag und Florida Panthers am Montag kommende Woche auf dem Spielplan.