Canucks

Den mauen Saisonstart in der ersten Woche mit zwar einem Sieg gegen die Edmonton Oilers zum Auftakt, aber den dann folgenden drei Niederlagen und nach einem zwischenzeitlichen 3:0 bei den Ottawa Senators einer weiteren bei den Boston Bruins, haben die Vancouver Canucks durch zuletzt vier Siege in Serie vergessen gemacht. Ihre Bilanz nach drei Wochen steht nun bei guten und nicht unbedingt erwarteten 6-3-1.

Das Tabellenbild wechselt derzeit aufgrund des frühen Stadiums der Spielzeit sehr schnell, doch die Canucks befinden sich durch den Zwischenspurt hinter den Los Angeles Kings und den Vegas Golden Knights auf dem dritten Platz der Pacific Division.
Insbesondere der 6:2 Erfolg zu Hause gegen die Presidents' Trophy Gewinner der vergangenen beiden Jahre, Washington Capitals, ließ ziemlich aufhorchen und versetzte so einige ins Staunen. Die Ausbeute in diesem Spiel in der Überzahl mit drei verwerteten bei insgesamt sechs Möglichkeiten war hervorragend.

Besonders hervor tat sich dabei der Schweizer Sven Baertschi, der im Powerplay zwei Tore selbst erzielen und ein weiteres von Bo Horvat vorbereiten konnte. Er merkte nach der Partie an, dass sie nach nur zehn Prozent Erfolgsquote in den ersten neun Spielen und dem damit vorletzten Platz in der NHL in Überzahl etwas umgestellt hatten.
"Wir haben unser Spiel etwas vereinfacht", erzählte Bärtschi. "Das Ziel war es, mehr Pucks auf das Tor zu bringen und uns die Nachschüsse zu erarbeiten. Ich meine, das war auf diese Weise wirklich effektiv heute. Manchmal ist es simpler, einfach zu spielen."
Seinen Reihenkollege Horvat wurmte besonders die ausgelassenen Chancen in den Spielen zuvor. "Es ist am Ende schön, im Powerplay belohnt worden zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Wir hatten genug Chancen in den vergangenen Spielen. Als meines fiel, hat es unserer Gruppe definitiv viel Vertrauen gegeben."
Vertrauen, das die Mannschaft der Canucks in vielen Bereichen benötigen wird, um weiter erfolgreich Eishockey zu spielen. Neben Bärtschi nimmt der Österreicher Thomas Vanek eine wichtige Rolle ein, denn mit vier Toren in den ersten zehn Spielen und dem wichtigen 1:0 gegen die Capitals trug er einen großen Teil zum erfolgreichen Start der Kanadier bei.

Überraschend ist die Tatsache, dass die Topverdiener im Kader, die schwedischen Zwillinge Henrik Sedin und Daniel Sedin schwach in ihr letztes Vertragsjahr gestartet sind und in der teaminternen Scorerliste erst auf dem achten (Daniel mit 2 Toren, 2 Assists) beziehungsweise zwölften Platz (Henrik mit 3 Assists) zu finden sind. Beide haben außerdem mit einer Minus drei den schlechtesten Wert der Mannschaft in dieser Kategorie vorzuweisen.
Letztendlich kann diese Tatsache egal sein, wenn die Canucks wie zuletzt siegen und wichtige Punkte sammeln, doch sie zeigt, dass einerseits noch Steigerungspotenzial vorhanden sein dürfte, andererseits die Ausgeglichenheit und Unabhängigkeit von Starspielern eine Stärke ist.
"Wir haben vom ersten Tag an gesagt, dass wir eine Mannschaft mit vier Reihen sein wollen", verdeutlichte Trainer Travis Green. "Das ist der einzige Weg, wie wir Erfolg haben werden. Die Jungs haben das verinnerlicht und das sollten wir honorieren."
Doch nicht nur in der Offensive zeigte sich Vancouver gegenüber der Vorsaison verbessert, auch die Defensive mit bisher durchschnittlich 2,5 erlaubten Gegentoren pro Spiel trägt ihren Teil dazu bei, dass Spiele gewonnen werden können.
Selbst das Unterzahlspiel ist mit 84,2 % Erfolgsquote das neuntbeste der NHL und braucht sich bislang nicht zu verstecken.
Die nächsten Aufgaben zu Hause im Rogers Place am Montag gegen die Dallas Stars, am Mittwoch gegen die New Jersey Devils, am kommenden Samstag gegen die Pittsburgh Penguins und am 6. November gegen die Detroit Red Wings sowie die nachfolgende Auswärtsreise zu den Calgary Flames und nach Kalifornien, werden die Richtung andeuten, in die die Reise in dieser Saison hingehen könnte.