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Während der Saison 2016-17 wird NHL.com/de in den Archiven stöbern, um die beste Kollektion einige der erinnerungswürdigsten und historischen Ereignisse in der Geschichte des deutschen, österreichischen und Schweizer Eishockeys zu präsentieren. Von Debüts und Meilensteinen bis zu Verwicklungen und Ergebnissen, lassen wir jeden Monat Tage vergangener Jahre aus dem Blickwinkel von heute in unserer einjährigen Serie aufleben. Dieses Jahr, Klassiker vermischen sich mit der Gegenwart. Dieses Jahr, Geschichte wird sich wiederholen.

Im März war Uwe Krupp schon einmal die zentrale Figur unserer historischen Serie, in der wir damals das Erreichen der 500 Punkte Marke am 26. März 1994 würdigten. Es ist kaum verwunderlich, dass er einige Bestmarken für deutsche Spieler aufgestellt hat, weil er der Erste aus dem Land der schwarz-rot-goldenen Fahne war, der sich in der NHL durchgesetzt hatte.
Viele verbinden Krupp natürlich mit seiner Station Colorado Avalanche, weil er mit diesen im Jahr 1996 den Stanley Cup gewann und dabei sogar den entscheidenden Treffer zur Meisterschaft im Spiel 4 in der Verlängerung erzielt hatte.
Doch bereits im Jahr 1986 begann die NHL-Karriere des ehemaligen Kölners, als er den Schritt über den großen Teich zu den Buffalo Sabres wagte, die ihn im NHL Draft 1983 in der elften Runde gedraftet hatten.

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1991 folgte der Wechsel zu den New York Islanders. Obwohl es nicht so schlecht für ihn lief, denn in 59 Spielen der Saison 1991-1992 holte der heute 51-jährige Ex-Verteidiger immerhin 35 Punkte (sechs Tore, 29 Assists), überlegte Krupp eine Zeit lang, ehe er seinen Vertrag doch um weitere zwei Jahre verlängerte.
Richtig entschieden, lässt sich heute rückblickend sagen, denn die folgende Spielzeit 1992-93 war eine sehr erfolgreiche für die Islanders. Unter der Regie des überragenden Pierre Turgeon, der 132 Punkte (58 Tore, 74 Assists) holte, qualifizierten sich die New Yorker mit 40-37-7 (87 Punkte) und einem Torverhältnis von 335 zu 297 als Dritter der Patrick Division für die Playoffs.
Erster der Division und punktbestes Team der NHL mit 119 Punkten wurden die legendären Pittsburgh Penguins mit Mario Lemieux und Jaromir Jagr als amtierender Stanley Cup Champion.
Diese waren dann der Gegner in der zweiten Runde nach einem 4-2 Erfolg in der Serie gegen die Washington Capitals. Kaum jemand gab einen Pfifferling auf die Islanders, die aber bereits im ersten Spiel mit einem 3-2 Auswärtserfolg ein Ausrufezeichen setzten.
Nach dem Sieg der Penguins in Spiel 5 zur 3-2 Führung in der Serie schien alles bereitet für den Favoriten, doch Spiel 6 gewannen die Islanders 7-5 zum Ausgleich und zwei Tage später sorgte David Volek in Spiel 7 nach 5:16 Minuten in der Verlängerung für den Sieg des Außenseiters.
Krupp zog somit als erster Deutscher in ein Conference Finale ein, wo die Islanders ab dem 16. Mai 1993 auf die Montreal Canadiens trafen. Die Kanadier gingen mit acht Siegen in Folge in die Serie und bauten diese auf elf aus. Dabei gewannen die Canadiens Spiel 2 und 3 jeweils in der Verlängerung.
Immerhin gewannen die Islanders Spiel 4 mit 4-1, beendeten die Siegesserie der Canadiens und verhinderten den Sweep, doch Spiel 5 in Montreal ging mit 5-2 verloren und der Traum vom Stanley Cup Finale in Long Island war beendet.
Montreal gewann als bis heute letzte kanadische Mannschaft den Stanley Cup durch ein 4-1 in der Serie gegen die Los Angeles Kings.

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Krupp musste sich noch drei Jahre gedulden, bevor er ebenfalls den Stanley Cup in den Händen halten durfte.