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Große Vorfreude auf die Zukunft herrscht derzeit bekanntlich rund um die Edmonton Oilers. Nachdem man im Frühsommer erstmals nach zehn Jahren überhaupt wieder die Playoffs in der besten Eishockeyliga der Welt erreichen konnte, dort dann in der zweiten Runde der Western Conference gegen die Anaheim Ducks in sieben Spielen scheiterte, war die Stimmung schon gut. Nach der erfolgreichen Vertragsverlängerung mit den beiden Jungstars Connor McDavid und Leon Draisaitl über den Sommer, stieg die Laune dann im Umfeld der Franchise noch einmal spürbar weiter an.
Auf den ersten Blick ist das dann natürlich auch kein Wunder, wenn es der Clubführung gelingt solch hochkarätige Spieler langfristig an das noch immer im Neuaufbau befindliche Team zu binden.

Center McDavid und Stürmer Draisaitl haben ihre besten Tage vermutlich beide erst noch vor sich. Und dabei sollen dabei dann, wenn es nach den Oilers-Fans geht, eben noch immer das Jerseys der Franchise aus Alberta tragen.
Durch die Verlängerung um jeweils weitere acht Jahre ist das nun erst einmal gewährleistet. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass damit auch ein großer Teil des Budgets schon gebunden ist. Schließlich verdient McDavid in dieser Zeit stolze 100 Mio. US$, Draisaitl immerhin 'noch' 68 Mio. US$.

Mit daraus nun resultierenden zukünftig durchschnittlichen Gehältern von 12, 5 bzw. 8,5 Mio. US-Dollar Jahressalär für nur zwei Aktive im Kader, wird der Aufbau einer schlagkräftigen Truppe um die beiden Superstars herum allerdings nicht unbedingt einfacher, gerade auch in einer von einem strikten Salary Cap begrenzten Ligasystem.
Natürlich ist es toll, wenn man Spieler mit ihren Fähigkeiten und Statistiken langfristig in seiner Truppe weiß. Draisaitl erzielte immerhin 29 Tore und 48 Assists in den 82 Spielen der letzten Hauptrunde. Und auch der Teamkapitän konnte zuletzt mit 30 Toren und 100 Gesamtpunkten in der Spielzeit schon vor den Playoffs voll zu überzeugen. Doch zwei Spieler dieser Klasse reichen eben am Ende nicht wirklich für eine erfolgreiche Mannschaft in einer der härtesten Ligen der Welt.
Dessen ist man sich auch bei den Oilers längst bewusst. General Manager Peter Chiarelli bestätigte kürzlich öffentlich hierzu: "Das ist natürlich nun eine Herausforderung. Es ist doch klar, dass man auch um diese beiden herum noch gute Spieler einbauen muss. Das war, ehrlich gesagt, auch einer der Diskussionspunkte bei uns im Vorfeld dieser Entscheidungen" sagte er gegenüber den Kollegen von Sportsnet.
"Aber das ist eben die Realität in der aktuellen NHL. Wenn man so hochkarätige Spieler in seinen Reihen hat, dann muss man den Rest der Mannschaft etwas anders aufbauen. Dann muss man in den restlichen Kader eben vermehrt Talente oder im Vergleich zur Konkurrenz eben auch günstigere Spieler nehmen. Aber dabei muss man auch sehr vorsichtig sein. Das ist kein Selbstläufer."

Auch Teamkapitän McDavid selber äußerte sich gegenüber NHL.com International kürzlich zu diesem Thema. "Es ist doch gut, dass die Organisatoren jetzt wissen wie sie finanziell für die Zukunft planen können. Wir sind jetzt beide eine ganze Weile hier und die Bedingungen sind soweit abgesteckt. Jetzt kann man konkret planen. Wir werden sicherlich alle mit gestiegenen Erwartungen umgehen müssen. Ich ganz persönlich, aber auch das Team. Man muss sich aber ohnehin immer jedes Jahr neu beweisen."
Ein Teil dieses deutlich gestiegenen Drucks wird das Management der Oilers nun durch geschickte Personalentscheidungen abfangen müssen, jetzt wo Draisaitl und McDavid einen nicht unerheblichen Teil des Budgets 'aufbrauchen' werden.
Diese Tatsache sollte man nicht unterschätzen, bei aller berechtigten Freude über die zuletzt guten Nachrichten aus dem Lager in Edmonton.