Bobrovsky MW Sider

Der Kampf auf Biegen und Brechen zwischen den Columbus Blue Jackets und den Boston Bruins in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs hält unvermindert an. In Spiel 3 gewannen die Blue Jackets am Dienstag in der Nationwide Arena mit 2:1. Damit endete auch das dritte Duell beider Vertretungen aus der Eastern Conference mit nur einem Tor Unterschied. In Spiel 1 hatten sich die Bruins mit 3:2 n. V. durchgesetzt, Spiel 2 war mit exakt dem gleichen Ergebnis an die Mannschaft aus Ohio gegangen.

Überragender Akteur der Hausherren beim jüngsten Match in Columbus war Torhüter Sergei Bobrovsky. Er wehrte 36 Schüsse ab und hätte um ein Haar seinen ersten Shutout in der Best-of-Seven-Serie verbucht. 40 Sekunden vor Schluss des zweiten Drittels machte ihm jedoch Bostons Angreifer Jake DeBrusk einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem durfte sich der Goalie der Blue Jackets über seine mit Abstand beste Fangquote in den laufenden Playoffs freuen. Sie betrug an diesem Abend stolze 97,3 Prozent.
"Es war klar, dass die Bruins im letzten Drittel noch einmal viel Druck machen würden. Aber wir haben uns gegenseitig unterstützt und auf diese Weise einen wichtigen Sieg eingefahren", sagte Bobrovsky nach der Partie über die geschlossene Mannschaftsleistung der Blue Jackets. Sie gingen durch Tore von Boone Jenner (19.) und Matt Duchene (33.) im Powerplay mit 2:0 in Führung und brachten den Sieg nach DeBrusks Anschlusstreffer mit vereinten Kräften über die Zeit. Ein besonderes Lob zollte der Schlussmann den eigenen Fans in der Halle. "Sie haben uns unglaublich geholfen. Es herrschte eine völlig verrückte Atmosphäre. Mit hat es heute wahnsinnig Spaß gemacht", meinte er.

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Anerkennende Worte fand Bobrovsky auch für den unterlegenen Gegner. "Boston verfügt über ein starkes Team. Vor allem die Offensive ist hervorragend bestückt. Da muss man ständig auf der Hut sein", betonte der Schlussmann, der allein im dritten Durchgang 15 Schüsse der Bruins parierte.
Wie schon in den zwei vorangegangenen Begegnungen setzten die Blue Jackets ihrem Kontrahenten durch ihr körperbetontes Auftreten zu. 53:28 lautete die Checkbilanz nach 60 Minuten zugunsten der Belegschaft aus Columbus. Deren Kapitän Nick Foligno war dabei ganz in seinem Element. "Das ist keineswegs hart, sondern großartig und macht richtig Spaß. Genau so muss Playoff-Hockey aussehen. Du bekommst einen Check, teilst selbst welche aus, Stöcke fliegen herum - davon träumt man doch als Spieler", beschrieb er den speziellen Charakter dieser Serie.
Wie bereits beim Aufeinandertreffen am Samstag markierte Angreifer Duchene auch diesmal in Überzahl das entscheidende Tor für seine Farben. "Es fühlte sich in diesem Powerplay gar nicht so an, als hätten wir einen Mann mehr auf dem Eis gehabt. Es herrschte regelrecht eine Schlacht um die Scheibe. Letztlich war das Tor ein Gemeinschaftswerk von uns allen", erläuterte er das Zustandekommen des Treffers.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg war die Disziplin der Blue Jackets. Trotz ihrer enorm physischen Spielweise handelten sie sich nur zwei Strafzeiten ein. Diese überstanden sie durch das souveräne Auftreten im Penalty-Killing ohne Gegentor.
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Eine ansprechende Leistung in der Defensive von Columbus bot einmal mehr Dean Kukan. Der Schweizer stand 17:38 Minuten auf dem Eis. Ein Scorerpunkt blieb ihm allerdings, wie schon in den sechs Playoff-Einsätzen zuvor, verwehrt.
Bostons Coach Bruce Cassidy wollte seinen Schützlingen nach der Niederlage keinen Vorwurf machen. "Wir hatten genügend Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden. Ich denke dabei in erster Linie an unsere zwei Pfostenschüsse und den einen Lattentreffer. Darüber hinaus hat Bobrovsky einige weitere gute Chancen zunichte gemacht", analysierte er. "Am besten hat mir unser Auftreten im letzten Drittel gefallen. Da haben wir den Blue Jackets ordentlich zugesetzt. Wie gesagt: Fehlendes Engagement war nicht der Grund, dass wir verloren haben. Wir befanden uns von Anfang an im Angriffsmodus."
Spiel 4 der Best-of-Seven-Serie zwischen den Bruins und den Blue Jackets geht am Donnerstag in der Nationwide Arena von Columbus über die Bühne (7.30 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS, NHL-TV).