DAL vs COL

Gelingt den Dallas Stars als erste Mannschaft in den Stanley Cup Playoffs 2024 der Einzug in das Conference Finale? Am heutigen Mittwoch (8 p.m. ET; Sky Sport, NHL.tv; Do. 2 Uhr MESZ) findet in der NHL zwar lediglich eine Partie statt, diese könnte aber kaum spannender sein. Die Stars führen in der Best-of-7-Serie gegen die Colorado Avalanche mit 3:1 und könnten vor heimischem Publikum im American Airlines Center das Duell der zweiten Runde in der Western Conference frühzeitig für sich entscheiden. 

Nachfolgend fünf Slapshots vom heutigen Playoff-Geschehen:

Haben die Avalanche die Sperre von Nichushkin verarbeitet?

Es traf Colorado schwer, dass Valeri Nichushkin kurz vor Spiel 4 mit einer sechsmonatigen Sperre belegt wurde. Mit seinen neun Toren ist er in den Playoffs der abschlussstärkste Spieler seiner Mannschaft gewesen. Viele Spieler erfuhren erst im letzten Moment, dass Nichushkin fehlen wird. „Ich habe es gemerkt, als ich auf die Eisfläche kam“, sagte Stürmer Jonathan Drouin. Verteidiger Cale Makar registrierte dies „im Grunde genommen erst vor dem Spiel.“

Die Hiobs-Botschaft könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass Colorado mit 1:5 verlor. „Es tut unserem Team weh, keine Frage. Er ist ein großartiger Spieler“, sagte Trainer Jared Bednar. Doch die Zeit der Ausreden ist vorbei. Er fordert, dass andere Spieler die Lücke schließen: „Ja, dem Team stinkt das. Aber wir müssen das Blatt wenden. Wir müssen viel besser spielen. Es gibt immer noch mehr als 20 Jungs in diesem Raum, die gewinnen wollen und die hier sind. Darauf müssen wir uns konzentrieren.“ 

Die Stars erwarten eine starke Reaktion von Colorado

Peter DeBoer, der Trainer der Stars, rechnet in Spiel 5 mit einer starken Reaktion der Avalanche. „Wir wissen, dass das letzte Spiel immer am schwierigsten zu gewinnen ist. Und wir kennen auch den Gegner“, sagte er. DeBoer glaubt, dass die Vorkommnisse rund um Nichushkin beim Gegner Spuren hinterlassen haben: „Sie standen ein bisschen neben sich und waren völlig zurecht verunsichert. Aber ich bin mir sicher, dass sie sich neu formieren und nicht still und leise untergehen werden. Wir gehen davon aus, dass das nächste Spiel für uns das am schwersten zu gewinnende sein wird.“

Dallas-Stürmer Wyatt Johnston ergänzte: „Wir wissen, dass sie im nächsten Spiel wirklich hart spielen werden. Ich denke, es ist sehr wichtig, die Serie abschließen zu können.“ Ein Zwischenstand von 3:1 mag komfortabel erscheinen. Sollte Colorado allerdings Spiel 5 gewinnen, könnten sie daraufhin die Serie in der eigenen Arena ausgleichen.

DAL@COL R2, Sp4: Johnston erzielt in Überzahl sein zweites Tor

Die Special Teams der Avalanche müssen besser funktionieren

Dass Colorado das erste Spiel gegen Dallas mit 4:3 in der Verlängerung gewann, hing nicht zuletzt mit den Special Teams zusammen. Beide Powerplays wurden in ein Tor umgemünzt. Auf der Gegenseite konnten die Stars nur eines ihrer vier Überzahlspiele zu einem Treffer nutzen. Danach allerdings ereignete sich in den Special Teams der Avalanche ein Bruch.

In den letzten drei Spielen konnte Colorado keine ihrer acht Überzahlsituationen mit einem Torerfolg krönen. Bei der jüngsten Niederlage erzielte Dallas-Stürmer Wyatt Johnston sogar einen Unterzahltreffer, nachdem Cale Makar ein Puckverlust unterlief. Kurz darauf traf Johnston auch im Powerplay. 

Eines ist klar: Funktionieren die Special Teams von Colorado nicht besser, wird eine Kehrtwende in dieser Serie nur schwer möglich sein. 

Seguin ist der Mann für die entscheidenden Tore

Dass die Stars nach ihrer Auftaktniederlage gegen die Avalanche drei Spiele in Serie gewannen, hing nicht zuletzt mit ihrem Top-Stürmer Tyler Seguin zusammen. Der 32-Jährige hat in den letzten drei Spielen stets gepunktet, kommt dabei auf eine Bilanz von drei Tore und einen Assist.

Besonders wichtig: Ihm gelangen in Spiel 2 und Spiel 3 die spielentscheidenden Tore. Seguin ist der 14. Spieler in der Geschichte der Organisation, der in aufeinanderfolgenden Playoff-Spielen das spielentscheidende Tor erzielte. In Spiel 4 hatte er zudem beim Empty Netter von Sam Steel assistiert. Die Defensive der Avalanche sollte Seguin daher besonders im Blick haben.  

Vergangenheit macht Colorado wenig Hoffnung, Rantanen dafür umso mehr 

Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass ein Serien-Vorsprung von 3:1 recht komfortabel ist. Die Avalanche befanden sich in der Geschichte des Franchise bereits fünfmal mit 1:3 im Hintertreffen. Kein einziges Mal gelang es ihnen, dennoch die nächste Runde zu erreichen. Die Stars lagen in der Vergangenheit schon 13 Mal mit 3:1 in Führung. Nur ein einziges Mal schieden sie danach noch aus.  

Allerdings hat Colorado mit Mikko Rantanen einen Spieler, der in potenziellen Ausscheidungsspielen regelrecht aufblüht. In zehn solcher Begegnungen gelangen ihm sechs Tore und fünf Assists. In der Geschichte der Avalanche/Nordiques sind dies die drittmeisten Punkte und Tore in Partien dieser Art.

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