Edmonton Oilers v Vancouver Canucks - Game Seven

Der märchenhafte Aufstieg der Vancouver Canucks wurde am Montag jäh von den Edmonton Oilers beendet. In Spiel 7 ihrer Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference setzten sich die Oilers mit 3:1 durch und zogen damit ins Western Conference Finale gegen die Dallas Stars ein, während für Vancouver nun früher als gewünscht die Sommerpause ansteht.

Die Canucks übertrafen in der regulären Saison alle Erwartungen und erkämpften sich mit 109 Punkten (50-23-9) am Ende den Spitzenplatz der Pacific Division. Sie standen fünf Punkte vor den Oilers, zehn vor den Los Angeles Kings und elf vor den Vegas Golden Knights, den noch amtierenden Stanley Cup Champion.

In der ersten Playoff-Runde verdiente sich Vancouver eine 3:1-Führung gegen die Nashville Predators und gewann schließlich mit 4:2 gegen eine Mannschaft, die sich unter Leitung eines überragenden Roman Josi wehrhaft zeigte.

Danach hatten die Canucks auch in der zweiten Runde gegen die Oilers die Fäden in der Hand. Dreimal gingen sie in der Serie mit 1-0, 2-1 und 3-2 in Führung, doch es gelang ihnen nicht, den benötigten vierten Sieg in den Spielen 6 und 7 zu ergattern.

Die Gründe für das Aus

Einer der Hauptgründe für Vancouvers Aus war, dass sie die Star-Spieler der Oilers nicht ausreichend in den Griff bekamen. Sie hielten Connor McDavid bei nur neun Punkten (ein Tor, acht Assists) in sieben Spielen, was tatsächlich beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass er in der ersten Runde in fünf Spielen zwölf Punkte (ein Tor, elf Assists) erzielt hatte. Gegen Leon Draisaitls 14 Punkte (drei Tore, elf Assists) und Verteidiger Evan Bouchards elf Punkte (vier Tore, sieben Assists) fanden die Canucks aber kein Mittel.

Bei 5-gegen-5 schlug sich Vancouver ordentlich, doch die Special Teams waren eindeutig nicht auf seiner Seite. Die Canucks verwandelten nur drei ihrer 23 Powerplays, eine Quote von 13 Prozent. In Unterzahl ließen sie hingegen sechs Tore bei 20 Gelegenheiten zu und überstanden damit nur 70 Prozent ihrer Strafen schadlos.

Schwer getroffen wurde Vancouver in den Playoffs auch von ihrem Verletzungspech. Bereits in der ersten Runde verletzten sich die beiden Torhüter Thatcher Demko und Casey DeSmith. Der dritte Torwart Arturs Silovs wuchs zwar über sich hinaus und verschaffte sich mit seinen Leistungen Respekt, doch mit Demko fehlte ein absoluter Spitzentorwart. Im entscheidenden Spiel 7 gegen die Oilers musste Vancouver dann auch noch auf Stürmer Brock Boeser verzichten, der mit zwölf Punkten (sieben Tore, fünf Assists) der Topscorer und beste Torjäger der Canucks war.

VAN@EDM R2, Sp3: Boeser bringt Canucks mit 2:1 in Führung

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die Enttäuschung ist im Moment sicherlich groß, dabei darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass die Canucks eine der großen Erfolgsgeschichten der Saison sind. Vor der Saison galt Vancouver kaum als Anwärter für die Playoffs. Die vorherige Saison hatte das Team noch auf dem elften Platz der Western Conference mit 83 Punkten (38-37-7) beendet. Damals hatten sie zwölf Punkte von einem Playoff-Platz getrennt.

Die Offensive war mit 3,4 Toren pro Spiel auf dem sechsten Platz der gesamten NHL, ebenso wie die Defensive mit 2,7 Gegentoren pro Spiel. Stürmer J.T. Miller knackte die 100-Punkte-Marke (37 Tore, 66 Assists) und Verteidiger Quinn Hughes war mit 92 Punkten (17 Tore, 75 Assists) der beste Abwehrspieler der Liga.

In der Nachwuchsabteilung der Canucks warten einige vielversprechende Talente, die dem aufstrebenden Team in den kommenden Jahren eine Verstärkung sein könnten. Tom Willander ist ein Verteidiger mit hohem Potenzial, der mit Hughes eine gefährliche Kombination bilden könnte. Aatu Raty könnte der Offensive bereits kommende Saison mehr Tiefe verleihen und Jonathan Lekkerimaki hatte ein starkes Jahr in der schwedischen SHL und das Zeug, in ein bis zwei Jahren auch in der NHL für Tore zu sorgen. Silovs Leistungen im Tor sind außerdem ein gutes Zeichen für einen weiteren stabilen Rückhalt zwischen den Pfosten.

Das Abschneiden der DACH-Spieler

Die Schweiz war im Kader der Canucks durch Pius Suter vertreten. Der 27-Jährige aus Wallisellen bestritt in der regulären Saison nur 67 Spiele, erzielte aber 29 Punkte (14 Tore, 15 Assists) und stieg in die erste Sturmreihe auf.

Besonders in den Playoffs nahm Suter eine wichtige Rolle ein. In der regulären Saison hatte er die fünftmeiste Eiszeit unter den Stürmern der Canucks (15:30 Minuten pro Spiel), in den Playoffs kam er auf 14:22 Minuten pro Spiel und wurde sogar in der ersten Reihe neben Miller und Boeser eingesetzt. Diese Formation wurde immer wieder gegen Edmontons Top-Reihe um Connor McDavid gestellt und hielt diesen in Schach. Suter erzielte in den Playoffs zwei Tore und einen Assist, darunter das Siegtor in Spiel sechs gegen die Predators, das die erste Runde entschied.

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