050924 DAL Hintz Heiskanen

Den Dallas Stars drohte in Spiel 2 ein unschönes Déjà-vu-Erlebnis. Nachdem sie in Spiel 1 gegen die Colorado Avalanche eine 3:0-Führung hergeschenkt und das Spiel verloren hatten, wäre nun fast das Gleiche passiert. Am Donnerstag ließen sie das allerdings nicht zu und gewannen schlussendlich mit 5:3.

Die Stars hatten die ersten zwei Spielabschnitte im Griff und erwiesen sich vor allem in den Special Teams als sehr effektiv. Verteidiger Miro Heiskanen gelang im ersten Spielabschnitt der Führungstreffer im Powerplay. In der 2. Minute des zweiten Spielabschnitts erhöhte Roope Hintz auf 2:0, indem er den Puck aus einem spitzen Winkel ins Netz knallte. 14 Minuten später erzielte Heiskanen seinen zweiten Überzahl-Treffer zum 3:0.

Zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause befand sich die Avalanche in Überzahl, verlor allerdings den Puck und ließ einen Gegenangriff über Thomas Harley zu. Dieser konnte den Puck zwar noch nicht verwerten. Dafür aber nahm Tyler Seguin den Puck auf und traf zum 4:0. Die Stars hatten bis dahin ein Torschussverhältnis von 25:18 und schienen der sichere Sieger zu sein.

COL@DAL R2, Gm2: Seguin verwertet freien Puck in Unterzahl

Szenario aus Spiel 1 drohte sich zu wiederholen

Allerdings hatte Colorado bereits in Spiel 1 bewiesen, dass man diese Mannschaft niemals abschreiben darf. Zur Erinnerung: Dallas führte bei der ersten Begegnung zwischenzeitlich mit 3:0, gab den Vorsprung allerdings wieder her, sodass die Avalanche in der Verlängerung mit 4:3 gewann. Ein ähnliches Szenario wäre nun fast erneut eingetroffen, denn die Avalanche fand im Schlussdrittel zurück ins Spiel.

Joel Kiviranta gelang nach vier Minuten der Anschlusstreffer zum 1:4. Brandon Duhaime legte vier Minuten später mit dem zweiten Treffer nach. Als Valeri Nichushkin auch noch in der 17. Minute des dritten Drittels das 3:4 erzielte, war eine heiße Schlussphase gewiss. Sollte sich das Szenario aus Spiel 1 wiederholen? Diesmal nicht, dachten sich vermutlich die Stars. 21 Sekunden vor Spielende traf Esa Lindell aus dem eigenen Drittel heraus zum 5:3 ins leere Tor. „Wir haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen, und das ist das Wichtigste“, sagte Heiskanen.

Dallas muss mit Führungen besser umgehen

Auffällig bleibt allerdings, dass die Stars bei einer hohen Führung anfällig für Comebacks sind. „Natürlich denke ich, dass wir mit solchen Situationen besser umgehen können. Aber der Silberstreif am Horizont ist, dass wir 3:0 und 4:0 geführt haben. Also haben wir über weite Strecken sehr gutes Eishockey gegen sie gespielt“, sagte Stars-Trainer Pete DeBoer. „Ich denke, wir waren heute besser als in Spiel 1. Wir haben heute das getan, was wir tun wollten. Als wir diesen Vorsprung aufbauten, trafen die richtigen Jungs und kamen auf das Scoreboard.“

Auch Heiskanen ist bewusst, dass man Führungen besser verwalten muss: „Ich denke, wir müssen so weiterspielen wie in den ersten paar Dritteln. Wenn man sich zurücklehnt und ihnen Zeit und Raum gibt, sind sie ein gutes Team und sie werden uns dafür bezahlen lassen. Wir müssen weiterhin aggressiv spielen, weiter den Puck laufen lassen und ein bisschen mehr in ihrer Zone spielen. Ich denke, das ist der Schlüssel.“

Hintz war mit einem Tor und drei Assists der effektivste Spieler der Partie. Zuvor gelang ihm in acht Playoff-Spielen lediglich ein Scorer-Punkt. Bereits im vergangenen Jahr war ihm in den Playoffs ein Vier-Tore-Spiel gelungen. Bemerkenswert: Er ist der vierte Spieler in der Geschichte der Stars/North Stars, der in mehreren Playoff-Spielen vier Punkte erzielte. Zuvor gelang dies Bobby Smith (3 Spiele), Heiskanen (2 Spiele) und Dino Ciccarelli (2 Spiele).

COL@DAL R2, Gm2: Hintz trifft aus spitzem Winkel

Avalanche fahren „mit einem guten Gefühl nach Hause“

Jared Bednar, der Trainer der Avalanche, sah von seiner Mannschaft völlig unterschiedliche Leistungen innerhalb eines Spiels: „Im zweiten Drittel sind wir auseinandergefallen und waren einfach nicht scharf. Dann haben wir im dritten Drittel eine Kehrtwende hingelegt und uns an die Arbeit gemacht.“

Nachdem die ersten beiden Spiele in Dallas stattfanden, wird die Serie in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Denver fortgesetzt. Ein Mutmacher für Dallas: Die Stars verfügen über einen Rekord von 11:4 in Playoff-Serien mit einem 1:1-Unentschieden und Heimvorteil.

„Wir wussten, dass es eine hart umkämpfte, lange Serie werden würde“, sagte Bednar. „Wir sind mit einem Sieg gestartet, obwohl das nicht unser bestes Spiel war. Diesmal kamen wir zumindest noch einmal nah heran, obwohl auch das nicht einmal annähernd unser bestes Spiel war. Wir wissen, dass es ein Kampf wird. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause.“

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