STL@COL, Sp2: MacKinnon mit Hattrick in Spiel 2

In den entscheidenden Wochen des Eishockeyjahres sollten sich die besten Spieler einer Mannschaft möglichst in Top-Form befinden. Bei den Colorado Avalanche ist das aktuell der Fall. Gerade die namhaftesten Spieler im Kader des Teams aus Denver präsentieren sich derzeit von ihrer besten Seite.

Davon profitiert die gesamte Mannschaft. Nicht nur, dass die Avalanche an den letzten Spieltagen der regulären Saison 2020/21 den ersten Tabellenplatz in der NHL Honda West Division mit zwei überzeugenden Siegen gegen die Los Angeles Kings endgültig unter Dach und Fach brachten, auch zu Beginn der Stanley Cup Playoffs läuft es derzeit hervorragend für Colorado.
Am Mittwoch bezwang das Team von Trainer Jared Bednar die St. Louis Blues in Spiel 2 der ersten Playoffrunde erneut souverän, nach dem 4:1-Auftakterfolg gegen die vom Montag. Beim 6:3-Sieg gegen die an Nummer 4 gesetzten Blues überzeugten dabei einmal mehr besonders jene Spieler, die bereits in der Hauptrunde der Mannschaft maßgeblich ihren Stempel aufgedrückt hatten.
Im zweiten Vergleich der Best-of-7-Serie glänzte Nathan MacKinnon mit vier Punkten. Dem Stürmer gelangen drei Tore und eine Vorlage, so dass er nach zwei Auftritten in der K.o.-Phase schon sieben Punkte (fünf Tore, zwei Assists) aufweist. Kein anderer Spieler in der Liga hat mehr.

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"Ich weiß nicht, ob ich auf einem anderen Level spiele, oder ob die Pucks im Moment einfach nur leichter reingehen", gab sich MacKinnon nach dem jüngsten Erfolg verschmitzt. "Ich meine, alle meine Tore sind mit relativ viel freiem Raum vor mir gefallen. Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen haben einen großen Anteil daran, da sie mir den nötigen Platz schaffen. Ohne diese Jungs, die vorne hart kämpfen und sich immer wieder einmischen, wenn ich neben ihnen stehe, gehen die Pucks nicht rein. Jeder hilft mit, ganz sicher."
Dabei war MacKinnon nicht der einzige Akteur der Avalanche, dessen Leistung vollauf überzeugte. Joonas Donskoi und Philipp Grubauer hatten ebenfalls großen Anteil am zweiten Sieg im zweiten Kräftemessen mit den Blues.
Donskoi steuerte zwei Treffer und einen Assist bei. Der Deutsche Grubauer überzeugte im Tor abermals, lieferte insgesamt 32 Rettungstaten ab. "Zu dieser Jahreszeit braucht man Spieler, die ihr Spiel verbessern", freute sich auch Avalanche-Trainer Bednar über die starken Vorstellungen seiner Schützlinge zur rechten Zeit. "Man braucht verschiedene Spieler, die sich einbringen und Spielzüge machen, nicht nur auf der offensiven Seite, sondern auch auf der defensiven Seite. Die Jungs haben ein gutes Gefühl für ihr Spiel."
Insbesondere zu Beginn der Partie profitierten die Avalanche von der sehr guten Form ihrer Protagonisten. Donskoi sorgte schon nach 35 Sekunden für das wichtige 1:0. Es war das schnellste Playoff-Tor in der Geschichte des Klubs aus Colorado. Der umjubelte Torschütze nutzte dabei einen Schuss von Ryan Graves, fälschte dessen Versuch unhaltbar in die Maschen des Gegners ab. Gabriel Landeskog hatte sich zuvor in einem Zweikampf hinter dem Tor spektakulär durchgesetzt, was ihm die besondere Anerkennung seiner Mitspieler einbrachte.

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"Es ist das, was ich meine. Er ist einfach ein Biest", bekannte MacKinnon in Bezug auf seinen Teamkameraden Landeskog. "Natürlich habe ich es gesehen. Ich konnte es hören. Ich hörte den Treffer. Ich hörte die Reaktion der Zuschauer. Ohne diesen Forecheck, ohne diese zusätzliche Arbeitsmoral, die er immer mitbringt, machen wir dieses Tor nicht. Tolles Spiel von 'Landy'. Es war auch ein toller Abschluss von Donskoi."
MacKinnon zeichnete noch vor Drittelende für das zweite Tor des Tages verantwortlich. Donskoi erhöhte in der vierten Minute des Mitteldrittels auf 3:0, bevor auch die Gäste in der Folgezeit etwas besser in das Spiel fanden. Nach zwei Toren der Blues verbuchte MacKinnon beim zwischenzeitlichen 4:2 im dritten Spielabschnitt sein zweites Tor des Abends, bevor er seinen Hattrick mit dem Treffer zum Endstand, zwölf Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene, perfekt machte. Zwischendrin war Brandon Saad noch mit dem 5:3 für Colorado in Erscheinung getreten. Durch diesen weiteren Erfolg auf eigenem Eis verbesserten die Avalanche ihre Heimbilanz auf 18-1-1, punkteten damit in jedem ihrer vergangenen 19 Auftritte zuhause.
Die kommenden beiden Aufgaben fordern MacKinnon, Grubauer und Co. auswärts. Am Freitag geht es in der Serie gegen die Blues mit Spiel 3 in St. Louis weiter (9 p.m. ET; NHL.TV; Sa. 3 Uhr MESZ). Alle, die es mit dem Stanley Cup Champion der Jahre 1996 und 2001 halten, werden dann darauf hoffen, dass die Stars im Kader erneut ihre ganze Klasse zeigen werden. Es müssen ja nicht direkt wieder sechs Treffer nötig sein, wenn Grubauer sich dann einmal mehr von seiner besten Seite zeigt.
Läuft es auch in den kommenden Auftritten der in der Honda West top-gesetzten Avalanche vergleichbar gut wie bisher, winkt ihnen womöglich schon am Sonntag in Spiel 4 (9.30 p.m. ET; NHL.TV; Mo. 4.30 Uhr MESZ) der Auftaktserie ein Weiterkommen per "Sweep" (4:0-Siege).