stamkos goal

Die Tampa Bay Lightning sind bei den Stanley Cup Playoffs nur noch einen Sieg vom Einzug ins Finale der Eastern Conference entfernt. Nach zwei Auswärtserfolgen hintereinander in der Serie der zweiten Runde gegen die Boston Bruins führen sie in der Gesamtwertung mit 3:1. Am Sonntag in Spiel 5 besteht für die Mannschaft um Kapitän Steven Stamkos die Gelegenheit, den Sack vor eigenem Publikum in der Amalie Arena zuzubinden und sich eine weitere Dienstreise nach Massachusetts zu ersparen.

Stamkos besitzt zusammen mit seinen Stürmerkollegen Nikita Kucherov und J.T. Miller beträchtlichen Anteil daran, dass sich das Team in dieser günstigen Ausgangsposition befindet. Beim 4:3 n. V. in Spiel 4 am Freitag im TD Garden verbuchte das Trio insgesamt vier Scorerpunkte. Das waren exakt doppelt so viele wie in allen drei Begegnungen gegen Boston zuvor. Die Erleichterung im Lager der Lightning nach dem Gala-Auftritt der Top-Formation war groß. Kucherov erzielte im Powerplay das 2:0, Stamkos zeichnete für den wichtigen 3:3-Ausgleichstreffer verantwortlich.
Dass der Knoten beim Mannschaftsführer nach dessen bislang mäßigen Offensiv-Leistungen gegen die Bruins gerade zu diesem Zeitpunkt geplatzt ist, freute Coach Jon Cooper ungemein. "Wir haben ihn heute mehr denn je gebraucht und er war für uns da", würdigte er den 28-jährigen Center im Anschluss an den Sieg in Spiel 4. Bis auf ein Empty-Net-Goal in Spiel 3 hatte er bis dato in der Best-of-Seven-Serie gegen die Bruins nichts Zählbares zustande gebracht.

Stamkos zeigte bei seinem Ausgleichstor jene Entschlossenheit im Abschluss, die er vorher vermissen ließ. Mit dem rechten Knie auf dem Eis drosch er den Puck per Direktabnahme über den Fanghandschuh von Bostons Schlussmann Tuukka Rask hinweg in die Maschen. "Stammer wollte diesen Treffer mit aller Macht. Das hat man in diesem Moment eindeutig gespürt", beschrieb Cooper die fragliche Szene aus seiner Sicht. Der Trainer hegte keine Zweifel, dass Tampas Stürmerstar zu gewohnter Torgefährlichkeit zurückfinden würde. "Das war nur eine Frage der Zeit. Er hat immer geliefert, wenn es darauf ankam."
Durch seine zwei Punkte vom Freitag schob sich Stamkos auf den geteilten zweiten Platz in der vereinsinternen Playoff-Scorerwertung. Wie Brayden Point hat er nun neun Zähler vorzuweisen. Für beide stehen jeweils drei Tore und sechs Assists zu Buche. Aktueller Spitzenreiter in der Liste ist Kucherov mit elf Punkten (sechs Tore, fünf Vorlagen). Dessen Treffer in Überzahl in Spiel 4 war zugleich sein erster Punkt in der Best-of-Seven-Serie gegen die Bruins.
Stamkos schien sich weit weniger Gedanken über seine mangelnde Torausbeute gemacht zu haben, als manch Außenstehender. "In den Playoffs geht es nicht um einen einzelnen Spieler oder eine bestimmte Reihe. Wichtig ist, dass wir als Team unsere Spiele gewinnen. Und wir haben genau die Tiefe im Kader, die dafür notwendig ist", sagte er. Vor dem nächsten Match gegen die Bruins verbreitete er deshalb eine Menge Zuversicht. "Wir haben viele gute Leute in der Mannschaft. Aus diesem Grund stehen wir da, wo wir jetzt sind. Wir werden alles daransetzen, um unseren Erfolgsweg fortzusetzen", betonte Stamkos im Hinblick auf die womöglich entscheidende Partie am Sonntag in eigener Halle.
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Nach Ansicht von Kucherov müssen die Lightning in dieser Begegnung einmal mehr ihre beste Leistung abrufen. "Wichtig ist, dass wir strukturiert vorgehen, die Pucks tief spielen und der Offensive der Bruins so möglichst wenig Chancen einräumen. Dann wollen wir vorne selbst die entscheidenden Akzente setzen", gab er als taktische Marschroute aus.
Tampas Angreifer Ryan Callahan erwartet am Sonntag einen Kontrahenten, der alles daransetzt, um das vorzeitige Aus in den Playoffs zu verhindern. "Das wird mit Sicherheit das schwerste Spiel der Serie. Das ist immer so, wenn der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht und du selbst unbedingt den vierten Sieg einfahren willst. Die Bruins haben viele Routiniers in ihren Reihen und wissen mit einer solchen Situation umzugehen. Das Gute ist, dass wir zu Hause antreten können", sagte er.
Ein Blick in die Statistik der laufenden Serie sollte die Lightning ermuntern, nicht zu verhalten zu beginnen und das Heil in der Flucht nach vorne zu suchen. Denn in allen vier Begegnungen setzte sich am Ende die Mannschaft durch, die den ersten Treffer landete. Mit einem weiteren Erfolg stünde Tampa zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren im Finale der Eastern Conference.
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Spiel 5 der Serie zwischen den Lightning und den Bruins findet am Sonntag im Amalie Arena in Tampa statt (21 Uhr MESZ, NBCSN, CBC, TVAS).