SJS@EDM: Meier lenkt Burns' Schuss ins Tor

Nach zwei Siegen in Folge schauen die San Jose Sharks wieder nach oben und hoffen auf eine erfolgreiche Aufholjagd. Am Donnerstag siegten sie mit 6:3 im Rogers Place gegen die heimischen Edmonton Oilers, zugleich direkter Konkurrent in der Pacific Division. Dabei glänzte neben den Rookies Maxim Letunov und Alexander True vor allem der Schweizer Timo Meier, der in einer Drei-Punkte-Nacht zum Matchwinner avancierte.

Meier gibt den Vorkämpfer
"Wir geben nicht auf. Wir werden jetzt jedes Spiel alles, was in unseren Händen liegt geben, um die Playoffs noch zu schaffen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir haben noch genügend Zeit, um aufzuholen. Auch persönlich will ich nochmal richtig Gas geben und dabei helfen, erfolgreich zu sein", sagte Meier am Morgen vor dem Spiel gegen die Oilers. Der Schweizer hielt Wort: Mit zwei Toren und einem Assist war er der Spieler des Spiels.
Gerade diese "Gib niemals auf"-Einstellung half den Sharks zu einem wichtigen Auswärtssieg: Schließlich lag San Jose schon früh mit 0:2 zurück, als erst Sam Gagner (5.) und dann Connor McDavid (6.) binnen 76 Sekunden trafen. "Unser Start war nicht so, wie wir das wollten: Sie haben zwei schnelle Tore erzielt. McDavid mit einem super Solo. Aber wir haben gut reagiert, sind nicht in Panik geraten, positiv geblieben und haben weiter gekämpft. Das hat sich für uns am Ende ausgezahlt", so Meier.

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Die Oilers schienen sich nach dem Blitz-Start zu sicher, also schlugen die Sharks mit fünf (!) unbeantworteten Toren zurück: Meier (12.), Evander Kane (19., im Powerplay), Letunov (28.), Stefan Noesen (33.) und erneut Meier (46.) machten aus einem 0:2-Rückstand eine 5:2-Führung.
Die Wende für San Jose war dabei auch ein Mikrokosmos für Meier: "Es war am Anfang nicht der Start, den ich wollte, denn ich bin mit -2 ins Spiel gestartet. Ich habe mich entschlossen, mein Spiel nicht zu ändern. Ich habe den Kopf nicht hängen lassen, weiter gekämpft und dann sind die Tore gekommen", erklärte der Doppelpacker, der auch noch den Treffer von Kevin Labanc zum 6:3-Endstand auflegte (53.).
Sharks schlagen Division-Rivalen
Somit fuhren die Nord-Kalifornier den zweiten Sieg in Serie ein: Zwei Tage zuvor erlebten die Sharks schon bei den Calgary Flames ein erfolgreiches Comeback (3:1-Sieg nach 0:1-Rückstand). Nun gewann San Jose auch das zweite Auswärtsspiel in der kanadischen Provinz Alberta in Edmonton.
Beim Alberta-Doppel feierten die beiden Rookies Letunov und True ihr NHL-Debut. Sowohl der 23-jährige Russe, als auch der 22-jährige Däne sammelten ihre ersten NHL-Punkte: Letunov erzielte beim 3:2 sein erstes NHL-Tor. True legte das 4:2 auf. "Das überlegen wir uns noch, was sie uns ausgeben müssen", scherzte Meier hinterher. "Es ist wichtig, dass die jungen Spieler, die reinkommen, Punkte machen und Tore erzielen können. Das ist super und ich freue mich für sie." Zumal mit Logan Couture und Tomas Hertl die beiden besten Center langfristig verletzt ausfallen.
Meier: "Es ist noch nicht vorbei"
"Es war ein wichtiger Sieg. Es freut mich, dass wir das Spiel gewonnen haben", zeigte sich Meier hinterher erleichtert und hoffnungsvoll zugleich: "Wir müssen von Spiel zu Spiel sehen und uns weiter verbessern. Diese Siege haben uns wieder ein bisschen näher gebracht. Aber wir müssen jetzt heiß bleiben und weiter kämpfen. Jedes Spiel ist jetzt sehr wichtig und könnte uns die Playoffs kosten. Wir müssen jeden Tag voll attackieren und unser Bestes geben."

SJS@EDM: Meier trifft ins lange Eck

Den Rückstand auf die Wildcard-Plätze konnten die Sharks auf acht Punkte reduzieren. Einzuholen gilt es derzeit die Calgary Flames (27-22-6), auf die San Jose (24-27-4) als nächstes am Montag (Di. 4.30 Uhr, NHL.tv) im heimischen SAP Center trifft. "Die Hoffnung lebt", betonte Meier. "Diese Saison ist noch nicht vorbei. In unserer Division ist noch vieles möglich. Die Playoffs sind noch nicht abgeschrieben, wir haben immer noch eine Chance. Wir wissen, dass jedes Spiel jetzt entscheidend ist."
Was jetzt Hoffnung macht
Hoffnung macht den Sharks zum einen Torhüter Aaron Dell, der dem ursprünglichen Starter Martin Jones den Rang abgelaufen hat und für mehr Sicherheit und Ruhe zwischen den Pfosten sorgt. Zum anderen scheint San Jose trotz der prominenten Ausfälle im Sturm wieder besser zu treffen. Zuletzt waren die Nord-Kalifornier mit Schüssen von der blauen Linie und Sichtbehinderung vor dem Tor erfolgreich. Meier ist einer dieser Spieler, der für das "Screening" beim gegnerischen Goalie verantwortlich ist. Und spätestens seit dieser Woche zählt Meier auch wieder zu den großen Hoffnungsträgern für eine Aufholjagd im Playoff-Rennen: "Wir kämpfen mit Herz", versprach Meier. "Das ist unsere Identität."