Stützle belohnt sich mit Assist zum Geburtstag

Schöner könnte ein Geburtstagsabend kaum verlaufen, auch ohne Kaffeerunde und Torte. Die Ottawa Senators hatten es am Samstag mit den Edmonton Oilers zu tun und durften sich über einen 6:4-Auswärtserfolg bei den Westkanadiern freuen.

An der Schlüsselszene zu Ottawas doppelten Punktgewinn war mit Tim Stützle ein Geburtstagskind maßgeblich beteiligt. Es lief beim Stande von 4:4 die 57. Minute in der Rogers Arena von Edmonton. Nachdem sich Cody Ceci eine Strafzeit eingehandelt hatte schickte Trainer D. J. Smith für die Ottawa Senators Brady Tkachuk, Drake Batherson, Thomas Chabot und Josh Norris sowie Stützle aufs Eis.
Die Fünf setzten sich im Verteidigungsdrittel der Edmonton Oilers fest und ließen die Scheibe laufen. Über Verteidiger Chabot an der blauen Linie, landete sie links bei Stützle, der ein Auge für Norris gegenüber hatte. Der Deutsche passte quer zu seinem Sturmkollegen am rechten Bullypunkt und der 22-jährige Norris ließ sich nicht zweimal bitten, zog direkt ab, bescherte den Senators mit dem Treffer zum 5:4 die erneute Führung und Stützle mit dem Assist ein Geschenk zu seinem 20. Wiegenfest.
222 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch zu absolvieren, 222 Sekunden fehlten den Senators noch, um 48 Stunden nach ihrem 4:1-Auswärtserfolg bei den Calgary Flames ihren zweiten Sieg am Stück einzufahren, 222 Sekunden können im Eishockey gefühlt richtig lange sein, wenn es gilt einen Vorsprung zu verteidigen, wenn der Gegner alles auf eine Karte setzt und seinen Schlussmann zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nimmt. Doch so lange mussten die Gäste gar nicht zittern, denn als noch 58 Sekunden auf der Uhr standen, sorgte Zach Sanford mit einem Empty Netter für den beruhigenden 2-Tore-Vorsprung zum Endstand.

"Es lief nicht wirklich so, wie wir es uns vorgestellt haben, aber so ist das manchmal im Eishockey. Ich denke, es hat viel Spaß gemacht, und die Jungs haben es genossen. Wir müssen noch ein paar Dinge verbessern, aber so ist das Eishockey und so läuft das Spiel manchmal ab. Wir haben davon profitiert, und es war toll, den Sieg zu holen", freute sich Doppeltorschütze Norris.
20 Minuten zuvor, hatte es gar nicht danach ausgesehen, als könnten die Senators beide Punkte aus Edmonton entführen. Ende des zweiten Drittels lagen sie mit 1:3 im Hintertreffen, nachdem Zack Kassian im Powerplay auf Vorarbeit von Leon Draisaitl, Kailer Yamamoto und Brendan Perlini nicht nur das 1:0 von Norris egalisiert, sondern die Hausherren in Front geschossen hatten.
Die Senators nutzten die zweite Pause, um sich neu zu formieren und kamen wie verwandelt aus der Kabine. Drei Tore von Adam Gaudette, Alex Formenton und Artem Zub ließen sie darauf hoffen, etwas mitnehmen zu können. Auch der erneute Ausgleich der Oilers durch Darnell Nurse beeindruckte die Gäste aus der kanadischen Hauptstadt nicht.
"Wir haben eine großartige Gruppe an Jungs in der Kabine, und ich möchte allen ein Lob aussprechen. Wir haben nicht aufgegeben, als wir mit zwei Toren im Rückstand waren, wir sind einfach zurückgekommen und haben unser Spiel gespielt und uns an unser System gehalten, und dadurch ging es gut aus", erklärte Gaudette.
Stützle, der beim Spiel in Calgary noch passen musste, da er sich im COVID-19-Protokoll der NHL befand, hat einen regelrechten Lauf. In sechs der neun Partien, an denen er seit dem 4. Dezember mitwirken konnte, gelang ihm mindestens ein Scorerpunkt. In der Summe brachte er es auf acht Punkte (vier Tore, vier Assists), darunter drei aus einem Überzahlspiel heraus (ein Tor, zwei Assists).
Die Senators befinden sich auf einem guten Weg. Seit Anfang Dezember gewannen sie sieben von zwölf Auftritten (7-4-1) und kommen auf eine respektable Punktgewinn-Quote von 62,5 Prozent. Noch besser sieht ihre Auswärtsbilanz in diesem Zeitraum mit einer Punktgewinn-Quote von 68,8 Prozent aus (5-2-1). Zahlen von denen die Oilers aktuell nur träumen können. Sie verloren mittlerweile sechsmal in Serie und gewannen zwei ihrer letzten 14 Auftritte (2-10-2).
Nach sechs Auswärtsspielen in Folge dürfen die Senators am kommenden Dienstag wieder zuhause im Canadian Tire Centre antreten (7:00 p.m. ET; TSN5, RDS2, MSG-B, NHL.tv; Mi 1:00 MEZ). Für die Oilers steht am Donnerstag ein Heimspiel gegen die Florida Panthers an (9:00 p.m. ET; SN, BSFL, NHL.tv; Fr 3:00 MEZ). Werden sie gegen die formstarken Gäste aus Sunrise ihren Abwärtstrend beenden können.