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Zu Thanksgiving ist es für die Teams traditionell an der Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Der Saisonstart liegt weit genug zurück und die Tabelle hat nach über einem Viertel der Saison ausreichend Aussagekraft gewonnen. Viele der Mannschaften, die am vierten Donnerstag im November über dem Strich stehen, finden sich später auch in den Stanley Cup Playoffs wieder.

Seit der Saison 2013/14 befanden sich an Thanksgiving nie weniger als elf der 16 Playoff-Teilnehmer nicht auf einem Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Endrunde berechtigte. 2016/17, 2014/15 und 2013/14 schafften jeweils nur noch drei Mannschaften den Sprung in die Playoffs, die Ende November außerhalb lagen. In den vergangenen beiden Jahren wurde die Aussagekraft dieser Statistik etwas geringer. Jeweils fünf Mannschaften rutschten in der Tabelle noch unter den Strich. In einer so ausgeglichenen Liga wie der NHL ist es überraschend, dass fast 70 Prozent der Playoff-Teilnehmer bereits zu Thanksgiving festzustehen scheinen.
Ein weiterer Blick auf die NHL-Tabellen zu Thanksgiving zeigt, wie eng es in der Liga zugeht. Seit 2016/17 haben sich sich über 90 Prozent der Teams entweder auf einem Playoff-Rang befunden oder sind maximal fünf Punkte davon entfernt gewesen. Die Blues bildeten eine große Ausnahme. An Thanksgiving 2018 wurden sie mit 17 Punkten auf dem vorletzten Platz im Westen geführt. Der Rückstand auf die Dallas Stars, die den letzten Wildcard-Platz innehatten, betrug sieben Punkte. Für die Blues dauerte es bis zum Jahreswechsel, ehe sie ihre Form fanden. Der Rest ist Geschichte und endete mit dem ersten Triumph des Klubs im Stanley Cup.

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Die Statistiken beweisen, dass sich kein Franchise sicher fühlen kann und fast alle noch die Chance haben, das erste Zwischenziel, die Playoff-Qualifikation, zu erreichen. Stand Dienstag befanden sich 90,3 Prozent der Mannschaften in einem Fünf-Punkte-Radius um die Playoff-Zone. Wie im Vorjahr scheinen erneut nur drei Teams keine besonders guten Karten hinsichtlich der Playoffs zu haben. Dabei handelt es sich um die Los Angeles Kings, die Detroit Red Wings und die New Jersey Devils. Die Kings waren bereits 2018/19 Letzter im Westen. Den Red Wings und den Devils ist die schwierige Ausgangslage aufgrund des Vorjahres ebenfalls nicht unbekannt.

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Für die Manager, Trainer und Spieler gilt es nun, nach einem Tag im Kreise von Familie und Freunden, den Fokus wieder auf die anstehenden Aufgaben zu richten. Während die Top-Teams der Liga ihre Kader weiter auf die entscheidende Phase der Saison trimmen werden, müssen die drei Nachzügler schwierige Entscheidungen treffen. Ist das Playoff-Rennen bereits verloren oder können kleine Veränderungen die Trendwende bedeuten, so wie bei St. Louis vor einem Jahr? Die Blues entließen ihren Trainer und schenkten Craig Berube das Vertrauen. Berube übernahm im November, noch vor Thanksgiving, den Posten und schaffte nach einer längeren Anlaufphase mit dem ersten Titel für die Blues das Wunder.
Die drei Nachzügler dieser Saison befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Während Detroit im Neuaufbau steckt und die Platzierung in der Tabelle nicht gänzlich unerwartet kommt, dürften sich Los Angeles und besonders New Jersey mehr erhofft haben. Das Team aus Newark verpflichtete vor der Saison P.K. Subban und draftete Jack Hughes. Mit den prominenten Neuzugängen war das Ziel Playoffs definiert. Die Devils sind deshalb auch der heißeste Anwärter der abgeschlagenen Mannschaften auf ein Comeback. Doch nach Thanksgiving dürfen sie mit ihrer Aufholjagd nicht mehr lange warten, denn der Rückstand auf die Playoff-Zone beträgt bereits neun Zähler. Das sind zwei Punkte mehr, als die Blues aufzuholen hatten.