Tampa goal celebration

In Tampa konnten die Fans am Samstag nach der Schlusssirene erleichtert aufatmen. Die Tampa Bay Lightning hatten die Washington Capitals in Spiel 5 des Eastern Conference Finales des Stanley Cups mit 3:2 geschlagen, nachdem sie bereits nach 21 Minuten eine 3:0-Führung ergattert hatten. Es war nicht nur der erste Heimsieg eines Teams in der Serie, sondern auch der dritte Sieg der Lightning in Folge. Zuvor waren die ersten beiden Spiele in Tampa an die Capitals gegangen. Nun können die Lightning mit drei Siegen im Rücken am Montag in Washington für die Entscheidung sorgen und in das Finale um den Stanley Cup einziehen.

"Wir wissen, wir werden gegen ein verzweifeltes Team antreten, da müssen wir unser bestes Spiel zeigen", ist sich Lightning Kapitän Steven Stamkos bewusst. "Unsere Truppe weiß, was man in so einer Partie erwarten muss. Bisher haben wir das in diesen Playoffs gut gemacht, so müssen wir weitermachen."
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Nun gilt es aus diesen drei Siegen auch die nötige Energie mitzunehmen, um die Capitals ein letztes Mal zu besiegen. Doch einige Spieler der Lightning, zeigten sich wenig begeistert von der Leistung ihres Teams in den letzten beiden Dritteln am Samstag. Die Lightning dominierten das Spiel in den ersten 20 Minuten mit einem Torschussverhältnis von 13:4, doch nach dem 3:0 in der 21. Minute, stellten sie ihre Offensivbemühungen beinahe vollständig ein und Torwart Andrei Vasilevskiy stand unter Dauerbeschuss. Sie kassierten 13 Schüsse pro Drittel, und zwei Tore, und die Capitals hatten durchaus Gelegenheit den Ausgleich zu erzielen.
"Wir haben besser gespielt, besonders in der ersten Hälfte des Spiels", erklärte Stamkos mit Blick auf die vorherigen Partien. "Es gibt immer noch einige Dinge, die wir verbessern müssen. Wir müssen konstanter werden und das Spiel über die gesamte Zeit durchhalten. Wir sind 3:0 in Führung gegangen, aber dann haben wir uns zu sehr darauf ausgeruht. So einem Team darf man keine solchen Chancen geben. Vasilevskiy war für uns da, aber wir brauchen nicht nur einen solchen Start, wir müssen dieses Spiel 60 Minuten durchhalten."

Die Capitals hatten in allen fünf Aufeinandertreffen deutlich mehr Torschüsse und waren in vier der fünf Begegnungen klar die spielbestimmende Mannschaft. Dennoch fanden die Lightning einen Weg, mit unglaublicher Effizienz vor Capitals Torwart Braden Holtby und einem hervorragenden Vasilevskiy, drei Mal als Sieger vom Eis zu gehen.
"Wir müssen diese Mentalität des ersten Drittels von gestern mitnehmen", sagte Stürmer Tyler Johnson auf die Frage, was sich ändern müsse. "Unser erstes Drittel war wirklich gut, das war vielleicht das erste Mal in dieser Serie, dass wir wirklich unser Spiel durchgezogen haben. Danach haben wir uns zu sehr zurückgelehnt. Die Mentalität darf sich mit der Führung nicht ändern, wir müssen weiter Druck machen."
Das kann in Spiel 6 zum einen ein Vorteil sein, das Wissen zu haben, dass man sich auf seinen Torwart verlassen kann und auch mit wenigen Chancen zum Erfolg kommen kann, zum anderen kann es dem Team Ruhe geben, auch wenn es nicht gut läuft. Auf der anderen Seite ist es sicherlich alles andere als wünschenswert, die Capitals in ein Spiel kommen zu lassen. Dass ein solch erfahrenes und fähiges Team das spielerische Übergewicht in keiner der letzten drei Begegnungen genutzt hat, ist schon mehr als verblüffend.
"Wir haben zu locker gespielt. Da haben sie uns in der neutralen Zone überrannt", gab Trainer Jon Cooper zu. "Da mussten wir einiges ändern... Für uns ist das wichtigste, dass wir uns nicht auf einer Führung ausruhen und nur noch verteidigen dürfen, sondern weiter angreifen müssen. Gestern hatten wir Glück, aber wir haben gezeigt, dass wir ihre Schwächen nutzen können, genau wie sie gezeigt haben, dass sie unsere Knackpunkte finden. Das müssen wir einfach besser machen als sie."
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Die Lightning haben die Chance zum zweiten Mal in vier Jahren im Finale um den Stanley Cup zu kämpfen, doch das Conference Finale ist noch nicht gewonnen. Für die Lightning ist es die längste Serie der diesjährigen Playoffs. In den ersten beiden Runden stellten die New Jersey Devils und die Boston Bruins sie vor keine allzu großen Probleme und waren jeweils in fünf Spielen erledigt.
Die Capitals hingegen, zeigten bereits in den Serien gegen die Columbus Blue Jackets und die Pittsburgh Penguins, dass sie mit schwierigen Serien und harten Gegnern zurecht kommen. Beide Serien gingen über sechs Partien in beiden Serien lagen die Capitals zunächst zurück. Umso wichtiger ist es nun, die Serie bereits am Montag zu beenden und bei den Capitals keine Hoffnung aufkeimen zu lassen.
"Die Serie ist erst vorbei, wenn vier Spiele gewonnen sind. Bisher haben wir noch gar nichts erreicht", rief auch Johnson zur Konzentration auf. "Wir sind nur ein Spiel davon entfernt, aber dieses Spiel müssen wir eben noch gewinnen. Man will das andere Team nicht zurück in die Serie lassen und möchte die Sache so schnell wie möglich beenden."