Gourde erkannte die starke Abwehrleistung der Capitals in der Serie neidlos an. "Sie haben gut verteidigt, viele Schüsse geblockt und uns vor ihrem Tor abgedrängt", sagte er. "Sie holten viele Rebounds und gaben uns nur wenige Gelegenheiten für Nachschüsse. Wir haben zwar hart gekämpft, aber es war eben nicht genug. Das muss man respektieren", lautete sein Fazit.
Nicht immer sattelfest in den Duellen gegen Washington präsentierte sich dagegen die Defensive der Lightning. Gerade in den ersten beiden Partien in der Amalie Arena erlaubte sie sich teilweise haarsträubende Abspielfehler, die von den Capitals gnadenlos ausgenutzt wurden.
"In keinem der sieben Spiele haben wir wirklich 60 Minuten fehlerfrei agiert", merkte Verteidiger Anton Stralman selbstkritisch an. "Das ist schade, denn wir haben ein starkes Team und sind in der Lage, gutes Hockey zu spielen. Aber wir konnten es einfach nicht umsetzen", fügte er hinzu.
Nach dem frühen 0:2-Rückstand nach den zwei Heimpleiten zum Auftakt sah es kurzzeitig so aus, als würden die Lightning die Endspielserie doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und ins Stanley-Cup-Finale einziehen. Doch nach drei Siegen am Stück vergaben sie in der Capital One Arena den ersten von zwei Matchbällen. Beim folgenden Showdown in Spiel 7 in der Amalie Arena erwies sich der vermeintliche Heimvorteil einmal mehr als Bürde. Die dritte Niederlage im Conference-Finale vor eigenem Publikum war dann genau die eine zu viel.
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Trotz des unbefriedigenden Schlusspunkts besteht für die Lightning keinerlei Anlass, um Trübsal zu blasen. Mit teilweise spektakulären Auftritten tilgten sie die Schmach aus dem Vorjahr und schafften mit 113 Punkten als bestes Hauptrundenteam im Osten den Sprung in die Playoffs. Die 54 Siege bedeuteten einen neuen Franchise-Rekord. Die dritte Teilnahme am Conference-Finale in den vergangenen vier Jahren sind ein zusätzlicher Beleg für die Extraklasse der Mannschaft.
Kapitän Stamkos stellte unter Beweis, dass er - wenn er gesund ist - zu den Superstars der Liga zählt. Rechtsaußen Kucherov rückte mit seinen 100 Scorerpunkten in der Hauptrunde ebenfalls in diese Kategorie auf. Verteidiger Victor Hedman erwies sich erneut als verlässliche Säule in der Defensive und Torwart Andrei Vasilevskiy gehörte in dieser Spielzeit zu den besten Torhütern der NHL. Seine Nominierung für die Vezina Trophy ist daher folgerichtig. Mit dieser Achse der Extraklasse gehören die Lightning in der kommenden Saison ohne Zweifel wieder zu den Titelfavoriten.