Stars schlagen mit Sieg in Spiel 4 zurück
von Amalie BenjaminST. Louis -- Es gibt einen Eindruck vom Team der Dallas Stars, der Patrick Sharp stark an eine frühere Mannschaft der Chicago Blackhawks erinnert. Nicht an jene, die 2010 den Stanley Cup gewann, sondern an die Mannschaft mit Youngsters und Routiniers, die ein Jahr zuvor das Finale der Western Conference gegen die Detroit Red Wings verloren hatte. Ihr großer Zusammenhalt zeichnete sie seinerzeit aus.
Dieser Eindruck war auch am Donnerstagmorgen da, als sich die Stars auf das für ihr weiteres Schicksal eminent wichtige Spiel 4 in der zweiten Playoff-Runde im Westen gegen die St. Louis Blues einstimmten. Er war da nach Ende der regulären Spielzeit, als sich die Mannschaft auf die Verlängerung vorbereitete, die Dallas durch den Treffer von Cody Eakin zum 3-2 nach 2:58 früh für sich entschied und so den 2-2-Ausgleich in der Serie herstellte.
Der Eindruck war sogar da, nach all dem, was in Spiel 3 passierte, als es einfach gewesen wäre, das Team niederzumachen, nachdem es mit 1-6 aus der Halle geschossen worden war. Es wäre einfach gewesen, die Serie gegen die Blues abzuschenken, bevor sie so richtig ausgespielt wurde. Doch die Stars halten zusammen und geben nicht auf.
“Die Leute sagen, dass wir ein junges, unerfahrenes Team haben“, sagt Sharp. “Aber ich stimme dem ausdrücklich nicht zu. Wir haben eine Menge Spieler, die bereits auf großer Bühne standen – sei es im Nachwuchsbereich oder auf internationalem Parkett. Wir sind also mit schwierigen Situationen vertraut. Es spielt keine Rolle, ob wir 6-1, 10-1 oder 2-1 verloren haben. Spiel 3 war weg und wir mussten es einfach abhaken“, ergänzte der Angreifer.
Gesagt, getan.

“Wir haben das Spiel in jeder Beziehung hinter uns gelassen“, meint sein Teamkollege Jamie Benn. “Man kann nicht die ganze Zeit perfektes Hockey spielen. Ich denke, die Niederlage wurde deshalb so heftig diskutiert, weil sie in den Playoffs passierte. Unsere Losung lautete: Mund abputzen und weiter machen. Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir sind aufgrund unserer Spielweise das ganze Jahr über verdient in die Playoffs gekommen. Wir glauben an uns.“
Die Stars glaubten an sich, als Viktor Tarasenko die Blues am Donnerstag in Spiel 4 mit 1-0 in Führung schoss. Sie glaubten an sich, als Radek Faksa nach einem Fehler der Blues den Ausgleich erzielte. Sie glaubten erst Recht an sich, als Sharp die Führung mit dem ersten Powerplay-Tor in den Playoffs nach zwölf misslungenen Versuchen gelang. Und sie glaubten immer noch an sich, als Paul Stastny - ebenfalls in Überzahl - das 2-2 für die Blues markierte.
Der feste Glaube der Stars wurde schließlich belohnt, als der Schuss von Eakin vom linken Bullykreis aus hinter Blues-Goalie Brian Elliot im Gehäuse einschlug. “Es war ein wichtiges Tor in einer großartigen Overtime“, so Sharp. “Wir gingen zuversichtlich in die Verlängerung. Die Aussicht, mit einem Sieg im Gepäck nach Dallas zurückzukehren, hatte uns zusätzlich motiviert.“
Die Stars verließen sich auf ihre mannschaftliche Geschlossenheit, die sie während der gesamten Saison ausgezeichnet hat. Eine Stärke, die Sharp gleich nach seinem Wechsel von Chicago nach Dallas bemerkte. “Die Gruppe ist immer eng beisammen. Man kümmert sich umeinander – auf dem Eis und auch abseits davon. Die Chemie stimmt einfach.“
Das Team aus Dallas genießt den Ritt durch die Saison und lässt sich dabei auch von einer Schmach wie in Spiel 3 nicht aus dem Konzept bringen. In Spiel 4 lieferten die Stars die passende Antwort. Womöglich, weil Coach Lindy Ruff sie bei der Ehre packte. “Ich habe ihnen gesagt, dass es ist jetzt an der Zeit ist, in der jeder seinen Mann stehen muss. Ich denke, sie haben gut zugehört und mich verstanden“, sagt Ruff. Jedenfalls holten seine Schützlinge den Sieg, als sie ihn dringend brauchten. Nun freuen sie sich auf die fünfte Begegnung am Samstag (19 Uhr deutscher Zeit) in Dall