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Starker Auftakt der Pens-Caps-Serie

von Dan Rosen

WASHINGTON -- Eines steht fest: Sollte das erste Spiel der Gradmesser gewesen sein, zeichnet sich eine überragende Serie zwischen den Washington Capitals und den Pittsburgh Penguins ab. Der Auftakt jedenfalls hatte alles zu bieten, was das Herz begehrt: Rivalität, Stars, Geschwindigkeit, Intensität, Zweikämpfe und sieben Tore. Und das alles vor einem enthusiastischen Heimpublikum im Verizon Center. Nach dem entscheidenden Treffer von T.J. Oshie zum 4-3 nach Verlängerung kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Der Hype, der in den vergangenen Tagen um das Duell der beiden Superstars Alex Ovechkin und Sidney Crosby gemacht worden war, dürfte nach diesem Match eher noch größer werden. Das Duell zwischen Capitals und Penguins in der zweiten Playoff-Runde im Osten erfüllt jedenfalls alle Voraussetzungen, um als epische Serie in die Geschichte des Stanley Cups einzugehen.

Auf die Frage, ob die erste Partie seine Erwartungen erfüllt hat, antwortete Capitals-Coach Barry Trotz: "Auf jeden Fall. Man hat gesehen, welches Potenzial in beiden Teams steckt. Nicht umsonst ging es in die Verlängerung. Wir werden auf dieser Leistung aufbauen und in den nächsten Spielen noch eine Schippe drauf legen, wenn es geht."

Die Messlatte für Spiel 2 liegt hoch – so viel Aufsehenerregendes hatte das Auftaktmatch zu bieten. Unter anderem einen Hattrick von Oshie. Sein Siegtor nach 9:33 Minuten der Verlängerung war zunächst nicht offiziell bestätigt. Erst nachdem sich die Referees versichert hatten, dass der Puck die Torlinie tatsächlich weit genug überschritten hatten, erkannten sie den Treffer endgültig an.

Die Fans wollten nicht so lange warten, so dass vor Freude bereits vorab einige Gegenstände aufs Eis geflogen waren. Eilig wurden sie von der Spielfläche geschafft, während die Offiziellen die Köpfe zusammensteckten. Coach Trotz war zuversichtlich, dass die Schiedsrichter bei ihrer ersten Entscheidung bleiben würden. "Aber man kann sich natürlich nie sicher sein. Von daher mussten wir genauso gespannt warten wie alle anderen auch."

Penguins-Goalie Matt Murray sah die Sache anders. Seiner Meinung nach hätte der Schiedsrichter nicht gleich auf dem Eis auf Tor entscheiden dürfen. Murray wähnte den Puck auf jeden Fall vor der Linie. "Ich weiß nicht, wo der Schiedsrichter die Sicherheit für seine Entscheidung hernahm. Von der Ecke aus, in der er stand, konnte er den Puck gar nicht richtig sehen."

Im zweiten Drittel fielen drei Tore innerhalb von 90 Sekunden, darunter zwei der Penguins in einer Spanne von nur 57 Sekunden. Ben Lovejoy und Evgeni Malkin mit einem sehenswerten Rückhandschuss brachten Pittsburgh mit 2-1 in Führung. Diese hielt allerdings nur wenige Augenblicke, weil Verteidiger Olli Maatta ein folgenschwerer Puckverlust unterlief. Oshie schnappte sich das Spielgerät an der blauen Linie der eigenen Zone und schloss den schnellen Gegenstoß mit dem Ausgleich ab. Maatta hatte schon bessere Abende als jenen am Donnerstag.

"Ein toller Treffer", lobte Trotz seinen Torjäger. "Wir wollten diese schnelle Antwort. Bei uns gab es wegen des Rückstands aber keinerlei Nervosität oder gar Panik auf der Bank. Wir haben uns nur gesagt: Los, lasst uns den Schalter umlegen."

Capitals-Stürmer Jay Beagle machte an diesem Abend auf andere Weise von sich reden. Gleichzeitig steckten Teile eines Schlägers in seinem Visier und in einem seiner Schlittschuhe. Der ungewöhnliche Look resultierte aus einem Zweikampf mit Penguins-Verteidiger Kris Letang. "Das hatte etwas von einem Halloween-Kostüm", scherzte Coach Trotz. Beagle reklamierte beim Schiedsrichter nach der Aktion hohen Stock. "Ich bin zum Referee gefahren und habe gesagt: Der Beweis steckt hier", sagte der Angreifer lachend.

Weniger euphorisch äußerte sich auf der Gegenseite Penguins-Schlussmann Murray. Vor allem der Treffer zum 2-3 ärgerte ihn. Den nehme ich auf meine Kappe", sagte Murray, der ansonsten eine solide Partie bot. Insgesamt parierte er 31 Schüsse, darunter einen nach einem Gegenstoß von Ovechkin. Mit diesem spektakulären Save 3:23 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit rettete er sein Team in die Verlängerung. "Es hat trotz der Niederlage Spaß gemacht. Ich versuche jede Minute dieser Serie zu genießen – egal ob wir gewinnen oder verlieren", lautete Murrays Fazit.

In der Partie hätten leicht noch mehr Tore fallen können. Den Penguins stand zweimal der Pfosten im Weg, den Captals einmal. Vor beiden Toren herrschte in den gesamten 60 Minuten reger Verkehr.

Auch sonst hatte das Match richtigen Playoff-Charakter. Capitals-Stürmer Tom Wilson warf sich mit seinem Körper immer wieder wagemutig in Aktionen hinein. Außerdem fiel er mit Provokationen gegen Eric Fehr und Malkin auf. Penguins-Angreifer Chris Kunitz bekam in der Verlängerung einen Puck an den Hinterkopf und musste deshalb auf der Bank Platz nehmen.

Das Einzige, was Spiel 1 zu einem epischen Match fehlte, war ein sportlicher Schlagabtausch zwischen den Superstars Crosby und Ovechkin. Aber das kommt vielleicht in Spiel 2. So war es zumindest vor sieben Jahren, als beide Mannschaften zuletzt in den Playoffs aufeinandertrafen. Am Donnerstag nahmen Crosby und Ovechkin eher im Abteilwagen als auf dem Führerstand des Zuges Platz.

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