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Die General Manager der NHL benötigen starke Nerven und einen guten Riecher. Schließlich bestimmen sie durch ihre Transferpolitik und viele weitere strategische Entscheidungen die Entwicklung der Teams wesentlich mit. Einige lieferten dabei zuletzt besonders eindrucksvolle Arbeitsnachweise ab. Nachfolgend die aktuelle Top 5 von NHL.com/de.

Platz 1: David Poile (Nashville Predators)
Der 67-jährige Kanadier ist aktuell der dienstälteste General Manager der NHL. Er geht im Oktober in seine 36. Spielzeit. Seine Karriere hinterm Schreibtisch begann in der Saison 1982/83 bei den Washington Capitals. In 2625 Partien trug er seitdem Verantwortung in dieser Funktion. Übertroffen wird er nur von Glen Sather mit 2700 Begegnungen.
Poile bewies zuletzt in Diensten der Predators mehrfach ein geschicktes Händchen bei den Transfers. Beim NHL Draft 2014 holte er den schwedischen Stürmer Viktor Arvidsson. Im Juni 2016 eiste er P.K. Subban im Tausch mit Shea Weber von den Montreal Canadiens los. Beide Spieler hatten großen Anteil daran, dass die Predators dieses Jahr zum ersten Mal in ihrer Geschichte in die Finalserie um den Stanley Cup einzogen. Auf dem Weg dorthin eliminierten sie hochgehandelte Teams wie die Chicago Blackhawks und die St. Louis Blues. Verdienter Lohn für Poile: Die NHL kürte ihn zum General Manager des Jahres 2017.

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Platz 2: Peter Chiarelli (Edmonton Oilers)
Bei den Oilers ging in diesem Jahr eine elfjährige Dürreperiode zu Ende. Die Mannschaft um Connor McDavid und Leon Draisaitl stand erstmals seit 2006 wieder in den Playoffs. Zweifellos ein Verdienst ihres emsigen General Managers. Mit den Verpflichtungen von Adam Larsson und Kris Russel verlieh er dem Kader mehr Tiefe in der Defensive. Das zahlte sich aus. Die Abwehrleistung war mit 207 Gegentoren in der Hauptrunde die beste seit der Saison 2001/02.
Als kluger Schachzug erwies sich zudem der Trade von David Desharnais, den Chiarelli im Februar von den Canadiens holte. Dessen Tor in Spiel 5 in der Overtime gegen die San Jose Sharks sicherte den Oilers den Einzug in die zweite Runde der Playoffs in der Western Conference. Nach dem Ende der Serie fädelte Chiarelli den NHL-Rekordvertrag von McDavid ein. Der Superstar unterschrieb vorzeitig für weitere acht Jahre und kassiert dafür 100 Millionen US-Dollar.

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Platz 3: Jim Rutherford (Pittsburgh Penguins)
Seinem Mut und Sachverstand ist es zu verdanken, dass die Penguins im Moment das Maß der Dinge in der NHL sind und als erste Franchise seit 1998 den Stanley Cup verteidigten. Rutherford machte im Dezember 2015 mit Mike Sullivan einen Mann zum Chefcoach, der diesen Posten in der NHL bis dato lediglich bei den Boston Bruins bekleidet hatte. Vor der Beförderung hatte Sullivan die AHL-Filiale der Penguins betreut. Von dort zog er einige hoffnungsvolle Talente mit nach oben, wie Bryan Rust, Conor Sheary und Tom Kuhnhackl.
Rutherford und Sullivan bauten aus jungen Leuten und Routiniers um die Achse Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Kris Letang ein Team zusammen, das mit seinem Hochgeschwindigkeitsspiel in den zurückliegenden zwei Jahren neue Maßstäbe setzte. Doch Rutherford weiß, dass man sich auf vergangenen Erfolgen nicht ausruhen darf. Aus diesem Grund hat er damit begonnen, den Kader der Penguins umzubauen und so fit für die Zukunft zu machen.
Platz 4: Lou Lamoriello (Toronto Maple Leafs)
Der darbende Traditionsklub aus dem Osten Kanadas feierte in der abgelaufenen Spielzeit eine Wiederauferstehung. Mit reihenweise begeisternden Auftritten qualifizierte sich die junge Mannschaft verdientermaßen für die Playoffs. Dort scheiterte sie in der ersten Runde nach sechs hartumkämpften Begegnungen nur knapp an den Washington Capitals.
Mit Auston Matthews, William Nylander und Mitchell Marner stammten gleich drei der vier punktbesten NHL-Rookies in der Hauptrunde von den Maple Leafs. Die Vorzeichen in Toronto für weitere Erfolge stehen gut. Das ist zweifellos der Verdienst des seit 2015/16 amtierenden Lamoriello.
Platz 5: Pierre Dorion (Ottawa Senators)
Die Senators zählten in diesem Jahr zu den positiven Überraschungen in der NHL. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie wären zum ersten Mal seit 2007 wieder in die Endspielserie um den Stanley Cup eingezogen. Im Conference-Finale unterlagen sie dem späteren Champion Pittsburgh nach sieben Partien hauchdünn mit 3:4. Dorion hat am unerwarteten Aufschwung seit seinem Amtsantritt am 10. April 2016 wesentlich mitgewirkt.
Vor der zurückliegenden Serie nahm er Coach Guy Boucher und Center Derick Brassard von den New York Rangers unter Vertrag. Während der Saison kamen die Angreifer Alexandre Burrows, Viktor Stalberg und Tommy Wingels hinzu. Alle erwiesen sich als die erhofften Verstärkungen.