Derzeit brauchen die Blues keine explizite Siegesserie, um in die Playoffs einzuziehen. Mit ihrem 5:4-Sieg nach Shootout gegen die heimischen Calgary Flames am Dienstag im Scotiabank Saddledome beendeten sie nicht nur ihre kleine Niederlagenserie von drei Spielen (0-2-1), sondern knackten frühzeitig nach 51 Spielen die 70-Punkte-Marke (31-12-8) als drittes Team der NHL nach den Washington Capitals und Boston Bruins und als erstes der Western Conference.
St. Louis führt die Western Conference mit acht Punkten vor dem Divisionsrivalen Colorado Avalanche (28-15-6; 62 Punkte) an. Nur in drei Spielzeiten zuvor haben die Blues die 70 Punkte in weniger Partien erreicht: 2000/01 (48 Spiele), 2013/14 (48) und 2014/15 (50).
"Ich bin einfach nur glücklich, dass wir einen Weg finden, um Spiele zu gewinnen", verdeutlichte Stürmer David Perron, der mit seinem verwandelten Penalty sowie zuvor einem Tor und einem Assist zum Matchwinner wurde. "Hoffentlich gewinnen wir von jetzt an jedes unserer Spiele, denn vielleicht kommen wir dann ins Laufen und wir müssen uns nicht darüber unterhalten, wie wir das jetzt gewonnen haben. Es sind zwei Punkte."
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Die Blues lagen gegen die Flames, nach einer früh erzielten 1:0-Führung in der 6. Minute, im weiteren Spielverlauf zweimal mit 1:2 und 3:4 im Rückstand. Sie haben damit in zwei ihrer jüngsten drei Siege die Begegnung trotz Hintertreffen gedreht und verbuchten gegen Calgary ihren 16. Comeback-Sieg. Nur die Capitals haben in dieser Spielzeit mit 17 Comebacks mehr vorzuweisen. Am häufigsten meldete sich St. Louis in der Saison 1999/00 von einem Rückstand zurück - damals 24 Mal.
Natürlich gibt es überzeugendere Siege als diesen, wie es Perron richtig andeutete. Doch auch die Fähigkeit, Rückstände wegzustecken und nicht aufzugeben, ist ein Attribut, das zwar am Ende nicht immer zum Erfolg führt, aber wenn doch, sehr viel Positives in einer Mannschaft bewirken kann.
Mittelmaß ist St. Louis zum Beispiel im Penalty Killing. So mussten sie in vier Unterzahlsituationen gegen Calgary drei Gegentore hinnehmen. In der Gesamtstatistik liegen sie mit einer Penalty Killingquote von 80,5 Prozent auf dem 16. Platz. Doch als es in der Verlängerung darauf ankam, eine Unterzahl nach einer Strafzeit gegen Perron zu überstehen, um nicht erneut als Verlierer vom Eis zu gehen, schafften sie es.
Doch diese Dinge sind eher zweitrangig, wenn die Bilanz stimmt und hier haben die Blues in dieser Spielzeit, im Gegensatz zum Vorjahr, schon frühzeitig begonnen, die nötigen Punkte zu sammeln. Alleine in den zurückliegenden 19 Spielen konnten sie 13 Mal gewinnen und 28 Punkte auf die Habenseite bringen (13-4-2).