In seiner langen und erfolgreichen Karriere holte Crawford sechs Siege in Montreal und verlor zweimal erst nach Verlängerung. Ehe Phillip Danault am Mittwoch in der 21. Minute traf, war Crawford gegen die Canadiens spielübergreifend für 139:39 Minuten ohne Gegentor geblieben. In seinen acht Auftritten in der Heimat holte er zwei Shutouts. Selbst nach 15 Jahren in Chicago scheint sich Crawford in seinem Geburtsort besonders wohl zu fühlen. Er ist aber nicht der einzige Spieler, der in dieser Saison eine solche Verbundenheit zu seinen Wurzeln zeigte.
Connor McDavid von den Edmonton Oilers begab sich neun Tage zuvor auf die Reise in die Heimat. Der Ausnahmestürmer wuchs in der Nähe von Toronto auf, wo er mit seinem Team am 6. Januar gegen die Toronto Maple Leafs antrat. McDavid nutzte die Chance, um sich vor dem Publikum in Ontario von seiner besten Seite zu zeigen. Bei einem 6:4-Sieg erzielte er vier Punkte (ein Tor, drei Assists), seine zweitbeste Leistung in der laufenden Saison.
"Das fühlt sich auf jeden Fall gut an", freute sich McDavid nach der Partie. "Wir haben in dieser Arena noch nie gewonnen, seit ich bei den Oilers spiele, da ist das natürlich ein schönes Erlebnis."
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Ob die Fans der Maple Leafs so viel Spaß daran hatten, ist eher fraglich. Allerdings ist es für sie nichts Neues mehr, dass Spieler aus der Gegend bei ihrem Besuch zu Hause zwei Punkte entführen. Bereits am 10. Oktober begrüßten sie Steven Stamkos, der mit den Tampa Bay Lightning an den Ort seiner Kindheit zurückkehrte. Stamkos machte McDavid vor wie es geht, erzielte wie später der Oilers-Stürmer, ein Tor sowie drei Assists und führte die Lightning zu einem 7:3-Sieg.
Das Gastspiel in der Heimat scheint in einigen Spielern tatsächlich neue Kräfte zu wecken und selbst für Veteranen, die in ihrer Karriere viel erlebt haben, nach wie vor etwas Besonderes zu sein. So erging es auch Blake Wheeler, der zwar für die Winnipeg Jets spielt, ursprünglich aber aus Minnesota kommt. Er sorgte dafür, dass die Jets bei ihren beiden Spielen in Minnesota gegen die Wild im Dezember und im Januar drei von vier möglichen Punkten den Wild entführten. Bei einem 6:0-Sieg und einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung steuerte er jeweils ein Tor und einen Assist bei. Die Fans im State of Hockey dürften davon wohl kaum begeistert gewesen sein.
Während die bisher genannten Spieler allesamt aus Regionen kommen, die absolut eishockeyverrückt sind und entsprechend viele NHL-Spieler hervorbringen, lieferte Clayton Keller den Beweis, dass auch Spieler aus Staaten, in denen der Sport einen relativ geringen Stellenwert hat, daheim zu beeindruckenden Showeinlagen fähig sind.