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Spieler im Fokus: Verdient für Andrighetto

von Stefan Herget

Es ist wahrlich nicht einfach, sich als junger Spieler im Kader der Montreal Canadiens durchzusetzen. Sie sind eines der punktbesten Teams der Saison und haben seit Jahren einen dementsprechend gut besetzten Kader. Meist können sich Spieler in der NHL allerdings nicht aussuchen, bei welcher Mannschaft sie aktiv sein werden.

So ging es auch Sven Andrighetto, als er im NHL Draft 2013 von den ambitionierten Kanadiern an insgesamt 86. Stelle gedraftet wurde. Der 22-jährige Züricher unterschrieb daraufhin einen Einstiegsvertrag über drei Jahre, der zum Ende dieser Spielzeit ausläuft.

Nach zwei Jahren im Juniorenbereich - Andrighetto kam bereits 2011 nach Übersee - wurde der mit nur 1,77 Meter eher klein gewachsene Rechtsaußen nach seiner Vertragsunterschrift zunächst im Farmteam der Hamilton Bulldogs in der AHL eingesetzt.

Seine Rookiesaison 2013-14 dort verlief vielversprechend, denn er konnte in 64 Spielen 44 Punkte erzielen. Im folgenden Jahr sah es mit 43 Punkten in 60 Spielen nicht viel schlechter aus. Als sich Lars Eller im Dezember 2014 verletzte, wurde Andrighetto erstmals berufen und sein Debüt in der NHL am 6. Dezember 2014 konnte kaum besser sein.

In der Partie gegen die Dallas Stars markierte er während nur knapp elf Minuten Eiszeit gleich seinen ersten NHL-Treffer. Es folgte ein Assist drei Tage später gegen die Vancouver Canucks und noch einmal drei später ein weiteres Tor gegen die Los Angeles Kings.

Leider konnte Andrighetto diese Leistung nicht konservieren und es folgten neun Begegnungen ohne Punkt, so dass er Mitte Januar wieder in der AHL musste. Seitdem wartete der Schweizer auf eine weitere Chance und die Hoffnung, sich im Sommer im Trainingscamp durchzusetzen verpuffte.

Auf der anderen Seite ist Andrighetto ein Spieler, der stets Vollgas gibt und deswegen ließ er sich auch davon nicht unterkriegen. Mit den St. John’s IceCaps unter Trainer und ehemaligen NHL-Spieler Sylvain Lefebvre sammelte er seitdem in 17 Spielen sechs Tore und neun Vorlagen, womit er sich einen Anruf aus Montreal am Freitag redlich verdiente.

Nach dem Ausfall von Torrey Mitchell mit einer Verletzung beriefen die Canadiens Andrighetto zum zweiten Mal in die NHL. Er stand zu diesem Zeitpunkt noch in der AHL beim 4-3 Sieg gegen die Syracuse Crunch auf dem Eis, wo er zwei Tore inklusives des Siegtreffers beisteuerte.

"Ich war wirklich erfreut, den Anruf zu bekommen, aber ehrlich gesagt, habe ich nicht wirklich so schnell damit gerechnet, aber das ist Eishockey", sagte Andrighetto. "Es ist ein Geschäft und alles passiert so schnell. Sie haben es mir gleich nach dem Spiel gesagt. Natürlich bin ich wirklich begeistert hier zu sein. Jede Berufung bedeutet viel, meine ich. Es ist eine Chance für mich, ihnen zu zeigen, dass ich hier bin, um der Mannschaft zu helfen, Eishockeyspiele zu gewinnen."

Mehrere Stimmen waren zu vernehmen, die bestätigten, dass sich Andrighetto die Nominierung verdient hätte. So auch Cheftrainer Michel Therrien. "Er ist sehr vielseitig”, sagte dieser auf ihn angesprochen. "Wir können ihn in einigen Positionen verwenden. Es ist immer ein Plus für einen jungen Mann wie ihn. [General Manager] Marc Bergervin und Sylvain Lefebvre sprachen nahezu jeden Tag darüber, dass Andrighetto gut spielt. Er hat Erfahrung und er verdiente die Berufung."

"Ich habe an jedem Detail in meinem Spiel gearbeitet, besonders in der Verteidigungszone, auch mit den Trainern", erzählte Andrighetto von seinen Anstrengungen. "Es ist wichtig ein Zwei-Wege-Spieler zu sein. Die Beständigkeit ist wirklich wichtig. Du musst dein bestes Spiel jeden einzelnen Abend bringen. Ich war dort unten in St. John’s und ich habe versucht, mich auf das zu fokussieren, was ich kontrollieren kann, besser zu werden und mich als Eishockeyspieler zu entwickeln. Das ist es weswegen wir dort [in St. John’s] sind. Wenn wir die Chance hier [in Montreal] bekommen, dann müssen wir sie nutzen."

Andrighetto durfte am Sonntag beim 4-2 Sieg gegen die New York Islanders gleich mitwirken. Er bekam 10:32 Minuten Eiszeit und gab einen Torschuss ab. Therrien war mit dem Auftritt seines Neuankömmlings zufrieden. "Ich mochte Andrighettos Schnelligkeit und seine Giftigkeit", betonte er. "Seine Reihe war gegen einige Topspieler draußen, aber ich war nicht beunruhigt, weil sie sich gegenseitig unterstützt haben."

Ob weitere Einsätze für Andrighetto folgen werden, bleibt noch abzuwarten. Am Montag haben die Canadiens auch den bisherigen Topscorer der IceCaps Bud Holloway berufen, was die Konkurrenzsituation im Sturm weiter verschärft.

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