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Spieler im Fokus: Draisaitls neuer Anlauf

von Stefan Herget

Der Ernst des Lebens beginnt von Neuem, wenn Ende der Woche die Trainingscamps starten und um die Plätze in den Kadern der NHL-Teams gekämpft wird. Mit dabei Leon Draisaitl, der Jungstar am deutschen Eishockeyhimmel, der sich wie im vergangenen Jahr daran versucht, in den Kader der Edmonton Oilers zu kommen.

„Es sind die gleichen Gedanken wie im letzten Jahr“, sagte Draisaitl gegenüber NHL.com beim Young Stars Classic Turnier am Wochenende in Penticton, British Columbia. „Ich möchte mich als Vollzeit NHL-Spieler etablieren. Das ist mein Ziel. Das ist es, wofür ich den ganzen Sommer gearbeitet habe. Die ganze Arbeit zu investieren machst du nicht für nichts. Du willst im Team stehen und dann willst du Leute überzeugen. Das ist das, wofür ich hier bin.“

Selbstbewusste Worte, die der 19-jährige Center in die Tat umsetzen muss. Die Voraussetzungen zum Vorjahr haben sich nämlich verändert. Mit Todd McLellan regiert ein neuer Cheftrainer, sowie mit Peter Chiarelli ein neuer General Manager und der Draft 2015 hat mit dem ersten Zug Connor McDavid nach Edmonton verschlagen, ein weiterer Konkurrent auf einen Centerposten.

Trotzdem ist Draisaitl darauf aus, seine bisher 37 NHL-Spiele bereits ab Oktober weiter auszubauen. Gleich zu Beginn des Jahres 2015 war Schluss mit der großen NHL und er musste den Weg zurück in den Juniorenlevel antreten. Kein Grund Trübsal zu blasen, sondern motiviert an die Sache heran zu gehen und sich so für einen neuen Anlauf zu positionieren.

„Er konnte sehr viel Erfahrung sammeln im letzten Jahr“, sagte Bob Green, Edmonton Director of Player Personnel. „Er wird um einiges schlauer sein. Mit seinem Wechsel nach Kelowna hatte er die Chance zu einem Lauf und erreichte das Memorial Cup Finale. Er bekam einen Vorgeschmack auf Playoff-Eishockey. Er hat einen Geschmack von beiden Welten bekommen. Er ist zum Camp mit einer guten Einstellung angetreten und er will in die Mannschaft. Er war in guter Verfassung. Es ist für ihn ein Teil seines Entwicklungsprozesses zum Erwachsenen.“

Einer Ansicht, der Draisaitl nicht widerspricht. „Es ist nie einfach in eine neue Mannschaft zu kommen oder zu wechseln, wie auch immer“, sagte er. „Aber auf der anderen Seite war es nicht so schlimm. Nach Kelowna zu gehen war für mich ein guter Schritt und es hat mir in meiner Entwicklung geholfen.“

Draisaitl erzielte 19 Tore und 53 Punkte in 32 Spielen der regulären Saison für die Rockets und fügte zehn Treffer und 28 Punkte in 19 Playoff-Spielen zum Gewinn der WHL Meisterschaft hinzu. Beim anschließenden Memorial Cup gewann er trotz der Finalniederlage gegen Oshawa die Stafford Smythe Memorial Trophy als wertvollster Spieler des Turniers.

„Es ist komplett unterschiedlich in der NHL im Vergleich zu der Western Hockey League, solche Dinge wie Tagesabläufe, die Kondition, die Kraft und das Bewusstsein dafür“, verdeutlicht Green. „Für ein halbes Jahr lebte er es und verstand es. Es gibt viele Dinge, die er dieses Jahr nicht mehr zu lernen braucht. Das sollte ihm kurzfristig helfen und dann werden wir sehen, was mit ihm passiert.“

Das könnte auch bedeuten, dass Draisaitl von seiner angestammten Position als Center auf die Außen ausweichen müsste, weil mit McDavid, Ryan Nugent-Hopkins, Mark Letestu und Anton Lander die vier Posten bei den Oilers besetzt sein dürften.

„Leon, er sollte sich nicht damit beschäftigen“, gibt Green einen gut gemeinten Rat auf den Positionswechsel angesprochen. „Er sollte sich damit beschäftigen, jeden Tag seine Leistung zu bringen, hart zu arbeiten, ein großartiges Camp zu haben und diese Entscheidungen schwer zu machen. Das ist alles, was er tun kann.“

Draisaitl selbst ist natürlich egal, wo er aufgestellt wird, Hauptsache er ist dabei. Die Vorfreude auf das Camp ist riesig und der gebürtige Kölner will es allen zeigen, dass er den Biss hat sich durchzusetzen.

„Ich bin sehr erfreut“, sagte er. „Das ist es, wenn es wirklich los geht. Das ist es, wenn die großen Jungs und die großen Namen ins Spiel kommen. Das ist es, wenn es am meisten zählt. Ich glaube, wir alle können es kaum erwarten.“

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