Das zweite Drittel ging klar an die Blues (14:4 Schüsse), die auch die Check-Zahlen weiter nach oben schraubten (33:19 Hits). Allerdings ging es mit demselben Spielstand auf der Anzeigetafel in die Pause.
3. Drittel: Taktischer Leckerbissen
Im dritten Drittel war Geduld gefragt. Boston schickte sich an, das Spiel zu machen, doch St. Louis' Defensivkonzept ging voll auf. Die Blues ließen sämtliche Angriffswellen der Bruins bereits in der neutralen Zone auf ein Riff auflaufen und zwangen sie immer wieder an die Bande, wo sie ihre körperlichen Vorteile besser ausspielen konnten. Zudem wurde der gegnerische Aufbau mit Forechecking und gut gestaffelt im 1-2-2 empfindlich gestört. Boston wurde so stetig zu Fehlern gezwungen und stumpfte offensiv nachhaltig ab. Die Begegnung vor allem taktisch geprägt.
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Ein leichtes Übergewicht erarbeitete sich St. Louis, das der ersten Führung an diesem Abend ganz nah kam: Ein Schuss von Carl Gunnarsson klatschte an die Latte (59.). Alarmstufe Rot dann auch auf der anderen Seite, als Binnington in höchster Not gegen David Pastrnak rettete (60.). Es ging in die Overtime.
4. Verlängerung: Gunnarsson belohnt die Blues
Die Blues starteten dominant in die Verlängerung und setzten sich dank ihres zermürbenden Forecheckings über lange Drangphasen im Offensivdrittel fest. Zum goldenen Schuss holte schließlich Verteidiger Gunnarsson aus, dessen wuchtiger Blueliner zum 3:2-Endstand einschlug.
"Es war ein großer Moment für ihn und ich habe mich riesig für ihn gefreut", sagte Sundqvist. "Er ist ein unglaublicher Verteidiger. Mit und ohne den Puck ein kompletter und cleverer Spieler", stimmte auch Verteidiger Colton Parayko ein Lobeslied an. "Ein toller Schuss", befand auch Berube. "Er hat ein Wahnsinnsspiel gemacht."
"Sie hart gekämpft", musste Bostons Stürmer Brad Marchand zugestehen. "Sie haben viele Zweikämpfe in unserer Zone gewonnen, viele Puckverluste verursacht und daraus Offensive kreiert." Das sah auch Rask so: "Das war heute nicht unser bestes Spiel. Sie waren defintiv die bessere Mannschaft."
Die Serie wechselt nun nach St. Louis. Nach zwei spielfreien Tagen ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag (2 Uhr MESZ, live bei nhl.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport) Puck-Drop für Spiel 3 im Enterprise Center.
"Es ist das erste Stanley-Cup-Final-Spiel in St. Louis seit 49 Jahren, es wird laut werden mit jeder Menge Energie in dieser Arena. Wir müssen uns davon ernähren, es zu unserem Vorteil nutzen und versuchen, sie verstummen zu lassen. Das ist unser Job", forderte Bruins-Stürmer David Backes. "Jetzt ist es eine Best-of-Five-Serie und sie haben den Heimvorteil. Wir müssen für Spiel 3 Lösungen finden und zu unserem Spiel zurückkehren. Wir sind jetzt an der Reihe."