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Der letzte volle Spieltag der regulären NHL-Saison 2017/18 ist geprägt von Fernduellen um die besten Ausgangspositionen für die Stanley Cup Playoffs. Besonders die drei Wettstreiter um die zwei direkten Qualifikationsplätze der Pacific Division, die Los Angeles Kings, die Anaheim Ducks und die San Jose Sharks stehen kommende Nacht im Fokus. Im einzigen direkten Duell treffen die St. Louis Blues auf den Verfolger Nummer eins, die Colorado Avalanche.

Fünf Aspekte auf die es zu achten gilt:
Bauen die Ducks ihre Siegesserie aus und ziehen direkt in die Playoffs ein?
Die Arizona Coyotes empfangen in Glendale die Seriensieger aus Anaheim, die in der Pacific Division aktuell auf Rang drei stehen. Mit vier Siegen in Folge und 17 Punkten aus den letzten zehn Partien sind die Anaheim Ducks auf bestem Weg, direkt in die Stanley Cup Playoffs einzuziehen. Die enge Konstellation in der Pacific Division wird im Fernduell der Ducks mit den San Jose Sharks und den Los Angeles Kings äußerst spannend. Für die Ducks sind sowohl Rang zwei in der Division, als auch das Abrutschen aus den direkten Qualifikationsplätzen noch möglich. Mit einem Sieg gegen die Coyotes würden die Ducks ihre aktuelle Position sichern. Sollten die Wüstenstädter allerdings die gute Form der letzten zehn Matches (6-3-1) bestätigen und die zwei Punkte einfahren, müssen die Quackers auf Schützenhilfe der Dallas Stars hoffen.
Wildcard oder Platz zwei oder drei in der Pacific Division?
Nach 81 gespielten Partien empfangen die Los Angeles Kings zum Saisonabschluss die Dallas Stars. Nur zwei Punkte trennen die Kings vom Zweitplatzierten der Pacific Division, den San Jose Sharks, und sogar nur einer vom Dritten, den Anaheim Ducks. Aus eigener Kraft können die Filmstädter die Divisionsrivalen nicht mehr von deren Plätzen verdrängen, doch gilt es gegen die bereits eliminierten Stars die Basis zu schaffen und auf einen Ausrutscher der Konkurrenz zu hoffen. Sowohl die Kings als auch die direkten Konkurrenten konnten in den letzten Begegnungen überzeugen und Siege einfahren. Während ein Patzer der Ducks in Arizona unwahrscheinlich scheint, könnten die Sharks in Minnesota vor einer schwierigeren Aufgabe stehen. Eine Niederlage der Sharks in regulärer Spielzeit und ein Sieg der Kings würde die Franchise aus L.A. an der aus San Jose, aufgrund der mehr gewonnenen Begegnungen ohne Shootout, vorbeibringen.
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Wer gewinnt das K.O.-Spiel in Denver?
Die Playoffs beginnen für die St. Louis Blues und die Colorado Avalanche bereits in der kommenden Nacht beim Aufeinandertreffen in Denver. Der zweite Wildcard-Platz in der Western Conference wird im direkten Duell ausgespielt und die Konstellation könnte kaum enger sein. Gewinnt St. Louis, egal ob in der regulären Spielzeit oder nicht, ziehen die Blue Notes in die Playoffs ein. Colorado muss hingegen nach 60 Minuten als Sieger vom Eis gehen, um in den Stanley Cup Playoffs antreten zu dürfen. Zwar würden die beiden Teams auch bei einem Sieg der Avs nach Overtime oder Shootout punktgleich sein, doch dies wäre aufgrund der weiteren Regelungen nicht ausreichend für das Team aus Denver. Bei einem Sieg nach Pentaltyschießen hätten die Blues mehr Siege vor dem Shootout errungen und würden somit vor den Avalanche stehen. Ein Sieg in der Verlängerung würde zwar auch diesen Tie-Breaker egalisieren, doch St. Louis konnten alle drei der bisherigen direkten Duelle für sich entscheiden und wäre somit vor Colorado platziert.
Schwächelnder Presidents´-Tropy-Gewinner als Glücksfall für die Blue Jackets?
Die Columbus Blue Jackets sind Gast bei der Party des Presidents´-Tropy-Gewinners, den Nashville Predators, kämpfen aber selbst um Rang drei der Metropolitan Division. Mit 97 Punkten aus 81 Spielen liegen die Blue Jackets punktgleich vor den New Jersey Devils und nur zwei Zähler vor den Philadelphia Flyers, die ihnen den letzten direkten Qualifikationsplatz in der Division streitig machen wollen. Das Auswärtsspiel beim Tabellenführer in Nashville ist entscheidend für die Navy Blazers, haben sie doch alle Chancen selbst in der Hand. Ein Sieg nach 60 Minuten oder in der Overtime sichert die aktuelle Position. Bei einem Sieg erst im direkten Duell Schütze gegen Torwart könnten die Devils vorbeiziehen, sollten sie selbst gewinnen. Spannend wird es, sollten sowohl die Blue Jackets als auch die Devils in der regulären Spielzeit verlieren und Philadelphia einen Punkt holen. Die drei Teams wären somit punktgleich und hätten die gleiche Anzahl an Siegen vor dem Shootout. Durch die Tie-Breaker-Regeln wäre dann Philadelphia vorne, da sie in den direkten Duellen die meisten Punkte einfahren konnten. Die Blue Jackets wollen dieses Szenario verhindern. Die schwächelnden Preds, mit nur fünf Siegen (5-4-1) aus den letzten zehn Partien, sind auch als Hauptrundensieger nicht unschlagbar.

Das Ende einer Ära
Das Gastspiel der Vancouver Canucks bei den Edmonton Oilers ist sportlich kaum von Bedeutung. Beide Kontrahenten haben den Playoff-Zug längst verpasst und wollen eine enttäuschende Saison möglichst mit einem Erfolg beende. Für die Canucks endet in Alberta jedoch eine Ära, die sich im Draft 1999 andeutete und zur Saison 2000/01 startete. Die schwedischen Zwillinge Daniel und Henrik Sedin beenden nach 17 Jahren und zusammen 2634 regulären Saisonspielen mit 633 Toren und 1478 Assists sowie 207 Playoff-Partien mit 48 Treffern und 101 Vorlagen ihre Karrieren. Für Vancouver bedeutet das Karriereende der Sedins einen Neustart. Die Gesichter der Franchise, Kapitän und Assistent verlassen die Nucks und eine neue Generation um Brock Boeser und Bo Horvat muss übernehmen. Im Duell gegen Edmonton werden die Teamkollegen der Sedins alles daran setzen, den schwedischen Stars einen würdigen Abschied zu bereiten.
Die weiteren Spiele vom Samstag:
NY Rangers @ Philadelphia
Die Philadelphia Flyers empfangen die New York Rangers und müssen im Kampf um die Playoffs zittern und hoffen zugleich. Während die Flyers den Wildcard-Spot aus eigener Kraft sichern können, muss für einen Top-Drei-Platz in der Division auf die Begegnungen von New Jersey und Columbus geschielt werden.

Chicago @ Winnipeg
Für die Chicago Blackhawks geht es beim Auswärtsspiel gegen die Winnipeg Jets um einen versöhnlichen Saisonabschluss, wohingegen das Heimteam den Blick auf die Tabelle richten wird. Platz zwei im Westen ist gesichert, doch in der Liga-Tabelle sind noch die Ränge zwei bis vier möglich. Ein Sieg gegen die Hawks baut die Siegesserie auf fünf Partien aus und sichert eine gute Ausgangsposition für die Stanley Cup Playoffs.
Ottawa @ Boston
Für die Boston Bruins ist der Heimauftritt gegen die Ottawa Senators erst das vorletzte Spiel der Saison. Als einziges der Top-Teams haben die Bruins in der darauffolgenden Nacht nochmals die Chance auf Punkte. Während Ottawa mit den zweitbesten Chancen in die Draft-Lotterie geht, fokussiert Boston noch den Platz hinter Nashville - ein Sieg gegen die Sens ist hierfür jedoch Pflicht.
Montreal @ Toronto
Das Rivalary-Spiel zwischen den Montreal Canadiens und den Toronto Maple Leafs im Air Canada Centre ist für die Habs der Schlusspunkt einer ernüchternden Saison. Ein Platz unter den letzten sechs Teams ist sicher und die Bilanz der letzten zehn Spiele (3-6-1) spricht für sich. Toronto auf der anderen Seite zieht in die Stanley Cup Playoffs ein und will sich gegen den Rivalen aus Montreal auf Betriebstemperatur bringen.
NY Islanders @ Detroit
Im Duell der New York Islanders bei den Detroit Red Wings stehen sich zwei Teams gegenüber, deren Saison mit der Schlusssirene beendet sein wird. In den letzten zehn Partien waren beide Teams ähnlich gut, jedoch kommen die Islanders mit zwei Siegen im Rücken in die Autostadt.
Buffalo @ Florida
Der Tabellenletzte, die Buffalo Sabres, sind der vorletzte Gegner der Florida Panthers, bei deren letztem Heimspiel der regulären Saison. Während seit einiger Zeit klar ist, dass die Sabres mit den besten Chancen in die Draft-Lotterie gehen, kämpfen die Panthers noch um einen Wildcard-Spot. Mit vier Punkten Rückstand auf die Philadelphia Flyers müssen sie ihre verbleibenden Begegnungen gewinnen und auf Patzer der Konkurrenz hoffen.

New Jersey @ Washington
Der Sieger der Metropolitan Division, die Washington Capitals, empfangen die New Jersey Devils, die sich noch im Kampf um einen direkten Playoff-Platz befinden. Die Caps wollen auf die Niederlage gegen Nashville einen Sieg folgen lassen, um mit einem guten Gefühl in die Stanley Cup Playoffs zu starten, doch gegen die mit vier Siegen im Rücken anreisenden Devils muss sich das Hauptstadtteam trotz des gesicherten Platzes zu einer Top-Leistung motivieren können.
Tampa Bay @ Carolina
Der Paradesturm der Tampa Bay Lightning wird auf der Reise zu den Carolina Hurricanes versuchen, die fehlenden sechs Treffer für eine 300-Tore-Saison zu erzielen. Hierzu müssen die Bolts im Vergleich zu den letzten beiden Aufeinandertreffen mit den Canes noch ein Tor hinzufügen. Die fünf Treffer aus dem 5:1 (24.10.2017) und dem 5:4 (9.1.2018) würden nur für 299 Treffer reichen.
Las Vegas @ Calgary
Die Vegas Golden Knights reisen im letzten Aufeinandertreffen ihrer ersten Saison zu den Calgary Flames. Die Spielstädter lieferten bisher eine nur von wenigen erwartete gute Saison ab und sind nun heiß auf ihre ersten Stanley Cup Playoffs. Doch die Golden Knights müssen wieder zu ihrer Top-Form zurückfinden. Gegen das Team aus Calgary, die nur in einem ihrer letzten neun Spiele punkten konnten (1-9-0), ist ein Sieg fast Pflicht, um selbstbewusst in den Titelkampf starten zu können.
Minnesota @ San Jose
Für die Minnesota Wild gilt es, das letzte Saisonspiel im SAP Center gegen die San Jose Sharks für die Einstimmung auf die Playoffs zu nutzen. Nur vier Siege aus den letzten zehn Begegnungen (4-2-4) sind nicht ermutigend für die Schlussrunde. Im Kampf um den zweiten Rang der Pacific Division genügt den Fins ein Punkt.