Laine

Nein, es war wahrlich nicht der Nachmittag der Winnipeg Jets am Samstag in West-New York. Nicht nur, dass die Kanadier die sportlich wichtige Begegnung bei den Buffalo Sabres, nach zwischenzeitlicher 3:1-Führung am Ende noch knapp mit 3:4 verloren hatten, auch der Verlust von Rookie-Superstar Patrick Laine, der die Begegnung nach einem spektakulären Hit von Buffalos Jake McCabe im Schlussdrittel vorzeitig und dauerhaft verlassen musste, bereitet Team, Verantwortlichen und Fans aktuell noch immer große Sorgen.
Schon die Niederlage im Spiel war für die Jets schwer zu verdauen, schließlich gelang es auch zum achten Mal in Folge nicht einem zweiten Sieg in der Liga dann auch noch einen Dritten folgen zu lassen. Doch deutlich schwerer wog, da waren sich nach dem Spiel alle Befragten einig, wohl der nun vielleicht drohende längerfristige Ausfall von Laine.

Der Nummer Zwei-Draft-Pick des Jahres 2016, der sich schon die gesamte Saison hinweg einen erbitterten und faszinierenden Zweikampf mit seinem großen Rivalen, den an Nummer Eins gedrafteten Center Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs liefert, spielte am Samstag zuvor eine unauffällige Partie.
Beim Versuch im Schlussdrittel einen Puck in der neutralen Zone zu erlaufen sollte er jedoch teuer bezahlen müssen. Ein harter Hit auf dem offenen Eis strecke ihn auf der Stelle zu Boden.
Verteidiger McCabe hatte ihn voll erwischt, die Köpfe der beiden schienen dabei kollidiert zu sein und der Körper von Laine prallte reaktionslos direkt flach zu Boden. Wer die Szene im Original gesehen hat, dem dürfte dabei ein gehöriger Schreck in die Glieder gefahren sein.
Es bildete sich sofort ein größeres Rudel von Spielern auf dem Eis, Fäuste flogen, die Schiedsrichter konnten nur mit Mühe die Ordnung wieder herstellen. Derweil rührte sich Laine noch immer nicht, musste von Betreuern zunächst länger versorgt, und dann ganz vorsichtig vom Eis geführt werden. Er wirkte selbst Minuten nach dem Vorfall noch arg benommen, als er den Gang zur Kabine entlang geführt wurde.
Einzige Folge der Aktion war jedoch eine Zweiminutenstrafe gegen Winnipegs Mark Scheifele, der sich für den Hit an seinem Teamkameraden an 'Täter' McCabe rächen wollte. Es folgte dementsprechend ein Sabres-Powerplay. Nicht alle Beobachter fanden diese Bewertung so völlig nachvollziehbar.

Doch seitens der Jets gab es keine Proteste, auch Coach Paul Maurice gab sich auf der Bank vergleichsweise entspannt. Zumindest äußerlich. Nach dem Spiel bewertete auch er den Hit als ordnungsgemäß. "Nein, es gibt noch nichts Neues" sagte Maurice direkt nach dem Spiel. "Ich habe auch kein Problem mit dem Hit. Die Köpfe sind zusammengestoßen. Doch der Check an sich war sauber."
Was aus der Aktion nun folgt ist derzeit allerdings noch immer unklar. Es gab bis zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei offiziellen Aussagen über die Schwere der Verletzung und auch nicht zu einer eventuell drohenden Ausfallzeit des talentierten Rookies.
So, oder so, hat die Aktion wieder einmal verdeutlich wie schnell es beim Eishockey gehen kann. Wollen wir hoffen, dass auch im Falle von Laine baldmöglichst nun wieder Entwarnung gegeben werden kann und er seinen spektakulären Zweikampf mit Matthews und die Jagd nach einem Playoff-Platz mit seinem so erfrischend aufspielenden Team aus Winnipeg möglichst ohne nennenswerte Ausfallzeiten auf Augenhöhe fortsetzen kann.
Dann kann man in und um Winnipeg diesen so enttäuschenden Abend, bei dem die 3:4-Niederlage in Buffalo nahezu zum Randereignis wurde, auch wirklich rasch vollständig hinter sich lassen und sich zukünftigen sportlichen Herausforderungen widmen.
Möglichst dann auch direkt wieder mit einem vollständig fitten Patrik Laine im Team.