sturm

Die Los Angeles Kings reiten auch weiterhin auf einer großen Erfolgswelle. Am Mittwoch bezwangen die Kalifornier im heimischen Staples Center die Ottawa Senators mit 3:2-Toren. Martin Frk war knapp fünf Minuten vor Ablauf der Uhr im dritten Spielabschnitt der Schütze des Siegtreffers.

Es war der siebte Sieg der Kings in Folge. Aus den vergangenen 13 Begegnungen lautet die Bilanz der so schwach in die Spielzeit gestarteten Mannschaft 10-2-1. Eine Entwicklung, die auch Marco Sturm, einer der Assistenten von Coach Todd McLellan, zupasskommen dürfte.
Immer mehr zeichnet sich für alle sichtbar ab, dass die Arbeit des Trainerteams an zahlreichen Stellen erste Früchte trägt. Der rund um die NHL Trade Deadline noch einmal deutlich verjüngte Kader entwickelt sich in die richtige Richtung. Sturm, dessen Vertrag bei den Kings im Sommer ausläuft, darf sich somit berechtigte Hoffnungen auf einen Verbleib in Los Angeles machen.

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Deutlich wird der Aufwärtstrend unter anderem an der tollen Entwicklung einzelner, junger Akteure. So verbuchte Gabriel Vilardi im dritten Spiel hintereinander Punkte. Während der laufenden Siegesserie kommt er auf zwei Tore und drei Assists. In den jüngsten drei Partien kam er auf vier Punkte (zwei Tore, zwei Assists).
Gegen die Senators war er einmal selbst im Abschluss erfolgreich und bereitete ein weiteres Tor seiner Mannschaft vor.
"Es wäre vermessen von mir selber zu behaupten, dass meine Leistung ein entscheidender Grund für unsere positive Entwicklung und die Siegesserie ist", gab sich der Newcomer nach dem erneuten Heimerfolg bescheiden. "An den Ergebnissen sieht man nur, dass wir es grundsätzlich richtigmachen. Es fühlt sich sehr gut an Spiele zu gewinnen. Das ist das, was wir am Ende alle wollen."
Der Matchwinner war mit Frk dieses Mal ohnehin ein anderer. Dieser nutzte einen Konter in den finalen Sekunden einer Überzahlsituation, nachdem Drew Doughty ihm diese Tormöglichkeit durch eine geschickte Aktion erst ermöglicht hatte.
Doch der vergleichsweise unerfahrene Vilardi war es, der das wichtige 2:2 kurz zuvor markiert hatte. In der zehnten Minute des Schlussdrittels nutzte auch er ein Powerplay zu Gunsten der Gastgeber, schraubte damit seine Ausbeute aus zehn Ligaspielen auf drei Tore und vier Assists. Der beim NHL Draft 2017 von den Kings an Nummer elf Ausgewählte litt lange an einer Rückenverletzung. Jetzt scheint ihm endlich der große Durchbruch zu gelingen.
Lob gab es dafür von den Teamkameraden. So strich Anze Kopitar die Leistung des Neulings ganz klar heraus: "Die eineinhalbjährige Pause vom Eishockey steckt ihm natürlich noch immer ein Stück weit in den Knochen. Da ist er sicher auch der erste, der das zugibt. Aber ich finde toll, was ich von ihm sehe. Er hat ein riesiges Potenzial und ein großes Spielverständnis. Er hat keine Angst und hängt sich voll rein. Er zieht seine Sache durch und kommt auf das Scoresheet."

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Die positive Tendenz bei den Kings zeigt sich auch daran, dass sie sich selbst von zwischenzeitlichen 0:1- und 1:2-Rückständen gegen Ottawa nicht von ihrem Weg abbringen ließen.
Trevor Lewis glich zum zwischenzeitlichen 1:1 aus und Torhüter Cal Petersen spielte verlässlich, lieferte gegen die Senators 24 Paraden ab.
Viele gute Ansätze sind bei den Kings Mitte März 2020 zu erkennen. Die intensive Arbeit beginnt sich langsam auszuzahlen, die von vielen engagierten Köpfen in die Weiterentwicklung der zuletzt weit unter den Erwartungen gebliebenen Mannschaft gesteckt wurde.
"Wir wussten immer, dass wir es grundsätzlich draufhaben so zu spielen. Leider haben wir das zum Saisonstart nicht hinbekommen. Jetzt läuft es für uns zum Glück endlich deutlich besser. Wir haben gemeinsam alle viel Spaß bei der Arbeit und gewinnen unsere Spiele", strahlte Routinier Kopitar nach dem achten Sieg aus den vergangenen zehn Heimspielen (8-1-1).
Und Assistenztrainer Sturm? Der strebt durch jeden weiteren Erfolg ein Stück weit einem neuen Arbeitspapier entgegen. "Gespräche über eine Vertragsverlängerung gab es schon. Das waren sehr positive Signale aus meiner Sicht. Ich gehe davon aus, dass ich längerfristig hier arbeiten kann. Für mich ist Todd McLellan, wie ich früher schon häufiger erwähnt hatte, ein absoluter Glücksgriff für diesen Klub. Er hat bei seinen Teams in Detroit, San Jose und Edmonton ja über eine längere Zeit tolle Arbeit geleistet. Ich kann mir von ihm sehr viel abschauen. Deswegen hoffe ich auf eine weitere Zusammenarbeit", erklärte Sturm gegenüber NHL.com/de im Februar.
Die Chance, weitere positive Erkenntnisse ziehen zu können, soll sich für das Franchise am Samstag ergeben, wenn der Spielplan ein weiteres Heimspiel gegen die Anaheim Ducks vorsieht (So. 3 Uhr MEZ; NHL.tv).