Sharks wollen Land gewinnen gegen die Pens
von Amalie Benjamin
San Jose -- Die Ausgangslage für die San Jose Sharks ist klar: Ab sofort zählen nur noch Siege. Und dafür müssen sie eine Schippe drauf legen. Man kann zwar nicht sagen, dass sie in den ersten beiden Spielen der Finalserie schlecht waren, aber es hat am Ende eben nicht gereicht. Am Samstag in Spiel 3 (8 p.m. ET/Sonntag, 2 Uhr MESZ) soll nun endlich der erste Erfolg eingefahren werden.
Verteidiger Marc-Edouard Vlasic ist zuversichtlich. "Beide Teams haben gut gespielt. Die Ergebnisse hätten auch zu unseren Gunsten ausfallen können", sagte er. Mit dieser Beurteilung liegt Vlasic sicherlich nicht komplett daneben. Die beiden ersten Spiele gewannen die Penguins jeweils nur mit einem Tor Unterschied. Im ersten Match traf Nick Bonino 2:33 Minuten vor Schluss zum entscheidenden 3-2. Spiel 2 entschied Conor Sheary nach 2:35 Minuten in Overtime mit 2-1 für die Pens.
In eine ähnliche Richtung geht die Analyse von Sharks-Coach Peter de Boer. "Wir haben mit den Penguins mitgehalten. Die Spiele waren knapp und ich sehe uns als absolut wettbewerbsfähig an", konstatierte er.
Neutrale Beobachter dürften die Einschätzungen von Vlasic und DeBoer jedoch als zu optimistisch einstufen. Denn tatsächlich dominierten in Spiel 1 und 2 über weite Strecken die Penguins.
Doch die Sharks brauchen dieses Selbstvertrauen, das ihnen die Trainer verbal einflößen wollen. Es ist die Grundlage dafür, um aus dem momentanen Loch herauszukommen und die Serie wieder spannend zu machen. "Wir haben keine Wahl. Entweder geben wir jetzt alles oder wir liegen mit 0-3 hinten", so Vlasic. Das wäre dann ein fast aussichtsloser Rückstand.
Was den Sharks vor ihrem ersten Finalspiel im SAP Center zusätzlich Hoffnung macht, ist die Heimbilanz in den Playoffs. Sieben Siege aus neun Spielen gegen die Los Angeles Kings, die Nashville Predators und die St. Louis Blues stehen zu Buche. "Daran müssen wir anknüpfen. Ab jetzt gilt die volle Konzentration auf Spiel 3", sagte Vlasic.
In der zweiten Runde der Playoffs in der Western Conference befanden sich die Sharks in einer ähnlichen Lage wie jetzt die Penguins. Seinerzeit führten sie nach zwei Begegnungen gegen die Predators mit 2-0. Dann nutze Nashville zweimal den Heimvorteil zum 2-2. Am Ende siegten die Sharks nach sieben Partien. "Wir werden alles tun, dass es gegen die Penguins genauso läuft. Am Samstag wollen wir mit einem Sieg zu Hause anfangen, auch wenn die Umstände natürlich nicht einfach sind", sagte DeBoer.
Von Resignation oder Frustration wollte Verteidiger Justin Brown nichts wissen nach der Niederlage in Spiel 2. "Wir müssen einfach weitermachen. Dann werden wir sehen, ob uns die Wende gelingt. Es wird noch eine lange Serie", meinte er. Da schien es schon für einen kurzen Moment durch, das Selbstvertrauen, das die Sharks so dringend benötigen.
Wesentlich kritischer äußerte sich dagegen Logan Couture. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, haben wir keine Chance. Wir müssen besser werden", schrieb er sich und der Mannschaft ins Stammbuch.
Coutures deutliche Worte laufen allerdings völlig konträr zur Strategie, die die Sharks verfolgen. "Wir müssen alles Negative ausblenden und sicherstellen, dass wir bereit sind für das wichtige Spiel 3. Das ist das Einzige, was zählt im Moment", stellte DeBoer klar. Womöglich ist das tatsächlich die bessere Einstellung: Keine Selbstzweifel aufkommen lassen und den Gegner schlagen. Oder wie Vlasic es ausdrückte: "Wir müssen unser Heimrecht nutzen und gegen die Penguins gewinnen."