Sharks führen dank Tomas Hertls Doppelpack
von Eric GIlmore
SAN JOSE – Tomas Hertl, Stürmer der San Jose Sharks, steht selten im Rampenlicht. Das hat damit zu tun, dass er in der Top-Reihe seines Klubs zusammen mit zwei oft überragenden Joes spielt. Mit Nachnamen heißen sie Thornton und Pavelski.
Aber am Donnerstag (Ortszeit), beim dritten Spiel in der Finalserie der Western Conference ,war einer jener Tage, an dem sich das öffentliche Interesse auf Hertl fokussierte. Beim 3-0 gegen die St. Louis Blues im SAP Center erzielte er zwei Treffer in einer Begegnung – zum ersten Mal in seiner Laufbahn – und hatte so maßgeblichen Anteil am Erfolg.
"Ich dachte er fliegt heute geradezu übers Eis", sagte Rookie-Angreifer Joonas Donskoi, der für San Joses Treffer zum 2-0 verantwortlich zeichnete, über seinen Teamkollegen. "Es ist toll zu sehen, wie gut er spielt. Ich denke, wir haben eine gute Mischung im Kader mit Routiniers, die mal ein Spiel umbiegen können, und jungen Leuten, die in die Bresche springen, wenn es nötig ist."
Der 22-jährige Hertl erzielte in den diesjährigen Playoffs bisher fünf Tore. In der Hauptrunde hatte er 21mal eingenetzt. In der Partie gegen die Blues sorgte er mit einem Schlagschuss vom linken Bullykreis für den Führungstreffer nach 15:53 Minuten. Der junge Tscheche wurde beim NHL-Draft 2012 von den Sharks in der ersten Runde (Nr. 17) ausgewählt. "Er hat toll gespielt. Tomas verfügt über ein gutes Auge. Sein Tor hat uns Schub verliehen", lobte Pavelski seinen Nebenmann.
Doch mit dem einen Treffer gab sich Hertl nicht zufrieden. 13:51 Minuten vor dem Ende der Partie sorgte er mit dem 3-0 für die Entscheidung. Thornton spielte ihm den Puck unterhalb der Torlinie zu. Hertl lief damit schnell vor das Blues-Gehäuse und vollendete mit einem Handgelenkschuss.
"Er ist ein guter Passgeber", sagt Hertl über Thornton. "Ich sah, wie er mich anschaute und musste nur noch auf sein Zuspiel warten. Danach versuchte ich rasch vors Tor zukommen und zu schießen."
Thornton seinerseits war beeindruckt von Hertls Zielstrebigkeit, mit der er den dritten Treffer markierte. "Ich schaue immer auf ihn oder Joe", sagte er. "Sie stoßen in die Lücken und es ist mein Job, den Jungs die Scheibe fachgerecht zu servieren. Was für eine starke Aktion von Tomas, bevor er den Puck rein gemacht hat."
Zu Saisonbeginn spielte Hertl meistens als Center der zweiten Reihe. Er füllte die Lücke, die Logan Couture dort nach einem Knöchelbruch und einer Oberschenkelverletzung hinterlassen hatte. Couture kehrte Ende Januar aufs Eis zurück. Daraufhin stellte Sharks-Coach Peter DeBoer den jungen Tschechen als Linksaußen in die Top-Reihe.
"Sie haben vorher schon zusammen gespielt", sagte DeBoer über Hertl, Thornton und Pavelski. "Tomas hat mir in den 25, 30 Partien als Ersatz für Couture gut gefallen. Er sollte sich dort viel Selbstvertrauen für seine Offensivaktionen holen. Das Ergebnis haben wir heute gesehen."