hoffman celly

Duplizität der Ereignisse in Stockholm: Auch im zweiten Spiel der NHL Global Series 2017 setzten sich die Ottawa Senators gegen die Colorado Avalanche mit 4:3 durch. Am Samstag benötigten sie dafür im Gegensatz zum Vortag allerdings keine Verlängerung. Matchwinner für Ottawa im Ericsson Globe war diesmal Mike Hoffmann mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend in der 54. Minute.

Beide Teams hatten einen Wechsel auf der Torhüterposition vorgenommen. Bei den Senators stand Mike Condon zwischen den Pfosten. Bei den Avalanche ersetzte Jonathan Bernier den am Freitag unsicheren Semyon Varlamov.
Bernier konnte sich in der Anfangsphase gleich mehrfach auszeichnen. Die größte Rettungstat vollbrachte er gegen Derick Brassard, der am Torraum frei vor ihm auftauchte. Colorados Schlussmann klärte im letzten Moment mit der Kelle. Kurz darauf ließ Matt Duchene sein Können aufblitzen. Mit einem feinen Rückhandpass bediente er Fredrik Claesson am linken Bullykreis. Der Schuss des schwedischen Senators-Verteidigers strich nur knapp am Tor vorbei. Ottawa blieb auch in der Folgezeit am Drücker. Doch die Defensive der Avalanche hielt den Angriffen stand.

In der 14. Minute erlaubte sich Ottawas Powerplay-Unit um Kapitän Erik Karlsson einen folgenschweren Schnitzer. Sie verloren Colorados Blake Comeau aus den Augen. Der nahm an der eigenen blauen Linie ein Zuspiel von Verteidiger Mark Barberio auf, skatete entschlossen auf Condon zu und vollendete zur Avalanche-Führung. Es war der vierte Treffer des Linksaußen in dieser Saison. Wenig später hatte Mikko Rantanen die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen. Doch sein Handgelenkschuss von links landete am Außennetz. So blieb es beim Ein-Tore-Vorsprung für Colorado nach dem ersten Drittel.
Nach gerade einmal 12 Sekunden im zweiten Drittel fiel der kuriose Ausgleich. In Überzahl schlenzte Center Mike Hoffman den Puck bei Überzahlspiel in Richtung Avalanche-Gehäuse. Das Spielgerät setzte wie ein Flummi vor Bernier auf und landete zur Überraschung aller im Netz. "Ich wollte den Puck eigentlich nur gegen die Bande spielen", gestand der Torschütze nach dem Match. Wenig später jubelte Ottawa erneut. Doch die Referees versagten dem Treffer von Jack Rodewald die Anerkennung wegen Torraumabseits eines Senators-Angreifers.

Mitte der Periode wurde es turbulent. Zunächst schoss Alex Kerfoot die Avalanche im Powerplay erneut in Front (29.). Der Schweizer Sven Andrighetto verbuchte dabei einen Assist. Nicht einmal eine Minute später schlugen die Senators zurück. Mark Stone bugsierte die Scheibe nach einer Pirouette zum 2:2 über die Linie. Damit schraubte er seine Scorer-Punktzahl in der laufenden Serie auf 19 Zähler.
Die Avalanche zeigten sich unbeeindruckt und lagen anderthalb Minuten später wieder vorne. Dion Phaneuf fälschte einen Andrighetto-Schuss unhaltbar für Condon ab. Obwohl ihn keine Schuld traf, nahm Ottawas Coach Guy Boucher den Torhüter vom Eis und beorderte Anderson an dessen Stelle. Die Maßnahme verlieh dem Team aus Kanada fortan mehr Sicherheit.

Geschwächt durch Strafzeiten gerieten die Avalanche im letzten Drittel in Bedrängnis. Lange konnten sie sich den Angriffen der Senators erfolgreich erwehren. Gegen den Schlagschuss des gebürtigen Stockholmers Johnny Oduya zum 3:3 in der 48. Minute war allerdings kein Kraut gewachsen.
Nach einer weiteren Hinausstellung von Barberio dauerte es nur wenige Augenblicke, bis Ottawas Abteilung Attacke durch Hoffman ein viertes Mal zuschlug (54.). Damit hatten die Senators die Partie endgültig zu ihren Gunsten gedreht.
Senators-Kapitän Karlsson freute sich über die optimale Punktausbeute seiner Mannschaft aus den beiden Auftritten in seiner schwedischen Heimat. "Wir hatten uns fest vorgenommen, diese vier Zähler mitzunehmen. Es ist uns gelungen, trotz der besonderen Umstände hier in Stockholm fokussiert zu bleiben", sagte er nach Begegnung.
Eine spezielle Situation musste Matt Duchene in dieser Woche meistern. Am Sonntag hatte er noch das Trikot der Avalanche getragen. Und in den ersten beiden Einsätzen nach dem spektakulären Trade zu den Senators musste er ausgerechnet zweimal gegen seinen alten Verein ran. Doch der Angreifer verlässt Stockholm mit einem guten Gefühl. "Es hat Spaß gemacht. Ich bin stolz, dass ich jetzt ein Teil dieses großartigen Teams von Ottawa sein darf. Wir haben heute als Gruppe von der ersten bis zur letzten Minute eine tolle Performance abgeliefert", beurteilte Duchene den Auftritt der Senators am Samstag.