Ein würdiges Endspiel für eine IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft lieferten sich die Schweizer Nationalmannschaft und die Auswahl der Schweden am Sonntagabend vor 12.500 Zuschauern in der Royal Arena von Kopenhagen. Am Ende dieses Eishockey-Thrillers, in dem die Schweizer dem Favoriten alles abverlangt hatten, behielten die Skandinavier mit 3:2 (1:1/1:1/0:0/0:0/1:0) nach Penaltyschießen die Oberhand, verteidigten ihren Titel und gewannen zum elften Mal Gold bei einer Eishockey-WM.
Ein voller Selbstvertrauen strotzendes Schweizer Team durfte sich, auch wenn die Enttäuschung angesichts der unglücklichen Niederlage zunächst groß war, über den dritten Silbermedaillengewinn nach 1935 und 2013 freuen.
Filip Forsberg verwandelte als vierter Schütze der Schweden den entscheidenden Versuch im Shootout zum Titelgewinn. In den 80 Minuten zuvor hatte die Schweizer Auswahl den Schweden einen Schlagabtausch auf Augenhöhe geliefert. Sie versteckten sich von Beginn an nicht nur nicht, sondern erwischten auch den besseren Start in die Partie. Erst um die zehnte Spielminute erhöhten die Tre Konor den Druck und setzte sich im Drittel der Eidgenossen fest. Die Schweizer Nati überstand nicht nur diese kritische Phase, sondern setzte durch Nino Niederreiter einen Nadelstich. Er behielt aus kurzer Distanz die Übersicht, lokalisierte als Erster den freien Puck und schweißte ihn, an Anders Nilsson im Kasten der Schweden vorbei, zum 1:0 ein (17.). Der Weltmeister von 2017 zeigte sich davon wenig beeindruckt, schüttelte sich nur kurz und war um keine Antwort verlegen. Nur 76 Sekunden währte die Führung, ehe sich Gustav Nyquist nicht zweimal bitten ließ und mit einem knallharten Schuss aus zentraler Position ins obere rechte Toreck den überragenden Schweizer Goalie Leonardo Genoni nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ (18.). Mit dem leistungsgerechten Remis ging es in die erste Pause.
Nyquist war es aber auch, der sich unmittelbar nach Wiederbeginn eine unnötige Strafe wegen Hohen Stocks im Drittel der Schweizer einhandelte. Eine Strafe, die nicht folgenlos blieb: Beim darauffolgenden Überzahlspiel leisteten sich die Schweden einen Wechselfehler. Die Scheibe landete bei Timo Meier und der machte sich auf den Weg zum 2:1 während vier Schweden gleichzeitig auf dem Weg von der Bank aufs Eis waren (24.). Doch auch die Schweden wussten im zweiten Durchgang von einer nummerischen Überlegenheit zu profitieren. Enzo Corvi saß auf dem Sünderbänkchen, während die Blau-Gelben in die Aufstellung fanden und Oliver Ekman-Larsson den freistehenden Mika Zibanejad sah, der nutzte den Freiraum und glich zum 2:2 aus (35.).