Sweden 2018 IIHF World Championship

Schweden verteidigt seinen Titel gegen überragende Schweiz

Ein würdiges Endspiel für eine IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft lieferten sich die Schweizer Nationalmannschaft und die Auswahl der Schweden am Sonntagabend vor 12.500 Zuschauern in der Royal Arena von Kopenhagen. Am Ende dieses Eishockey-Thrillers, in dem die Schweizer dem Favoriten alles abverlangt hatten, behielten die Skandinavier mit 3:2 (1:1/1:1/0:0/0:0/1:0) nach Penaltyschießen die Oberhand, verteidigten ihren Titel und gewannen zum elften Mal Gold bei einer Eishockey-WM.
Ein voller Selbstvertrauen strotzendes Schweizer Team durfte sich, auch wenn die Enttäuschung angesichts der unglücklichen Niederlage zunächst groß war, über den dritten Silbermedaillengewinn nach 1935 und 2013 freuen.
Filip Forsberg verwandelte als vierter Schütze der Schweden den entscheidenden Versuch im Shootout zum Titelgewinn. In den 80 Minuten zuvor hatte die Schweizer Auswahl den Schweden einen Schlagabtausch auf Augenhöhe geliefert. Sie versteckten sich von Beginn an nicht nur nicht, sondern erwischten auch den besseren Start in die Partie. Erst um die zehnte Spielminute erhöhten die Tre Konor den Druck und setzte sich im Drittel der Eidgenossen fest. Die Schweizer Nati überstand nicht nur diese kritische Phase, sondern setzte durch Nino Niederreiter einen Nadelstich. Er behielt aus kurzer Distanz die Übersicht, lokalisierte als Erster den freien Puck und schweißte ihn, an Anders Nilsson im Kasten der Schweden vorbei, zum 1:0 ein (17.). Der Weltmeister von 2017 zeigte sich davon wenig beeindruckt, schüttelte sich nur kurz und war um keine Antwort verlegen. Nur 76 Sekunden währte die Führung, ehe sich Gustav Nyquist nicht zweimal bitten ließ und mit einem knallharten Schuss aus zentraler Position ins obere rechte Toreck den überragenden Schweizer Goalie Leonardo Genoni nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ (18.). Mit dem leistungsgerechten Remis ging es in die erste Pause.
Nyquist war es aber auch, der sich unmittelbar nach Wiederbeginn eine unnötige Strafe wegen Hohen Stocks im Drittel der Schweizer einhandelte. Eine Strafe, die nicht folgenlos blieb: Beim darauffolgenden Überzahlspiel leisteten sich die Schweden einen Wechselfehler. Die Scheibe landete bei Timo Meier und der machte sich auf den Weg zum 2:1 während vier Schweden gleichzeitig auf dem Weg von der Bank aufs Eis waren (24.). Doch auch die Schweden wussten im zweiten Durchgang von einer nummerischen Überlegenheit zu profitieren. Enzo Corvi saß auf dem Sünderbänkchen, während die Blau-Gelben in die Aufstellung fanden und Oliver Ekman-Larsson den freistehenden Mika Zibanejad sah, der nutzte den Freiraum und glich zum 2:2 aus (35.).

Auch wenn die noch darauffolgenden gut 45 Minuten torlos verblieben, die Kontrahenten lieferten sich einen Eishockeykampf allerhöchster Güte, der keinen Verlierer verdient gehabt hätte
Die Gratulation gilt beiden Mannschaften!
Team USA holt sich Bronze
In Spiel um Platz 3 bei der 82. IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft bezwang die Mannschaft aus den USA am Samstagnachmittag in der Royal Arena von Kopenhagen Team Canada mit 4:1 (0:0/1:1/3:0) und schnappte sich zum achten Mal in der Geschichte der Eishockey-WM die Bronze-Medaille.
Ihren Medaillengewinn machten die US-Boys erst in den letzten Minuten der hochspannenden Partie perfekt. Lee Anders als noch 135 Sekunden auf der Uhr standen und 33 Sekunden danach Chris Kreider, sorgten für klare Verhältnisse, nachdem die Kanadier zweimal ihren Schlussmann Curtis McElhinney zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Kasten genommen hatten.

Nach einem torlosen Eröffnungsdrittel nutzte Kreider bei dem ersten seiner zwei Treffer die vierte Überzahlsituation, die sich der USA bot zur 1:0-Führung nach einem Fehler vom kanadischen Jungstar Connor McDavid. Die Kanadier brachten sich auch in der Folgezeit immer wieder durch undisziplinierte Aktionen aus dem Spiel, hatten aber kurz vor dem Ende des Mittelabschnitts Grund zur Freude als Marc-Edouard Vlasic den Ausgleich markierte.
Mit einem Remis ging es in den Schlussabschnitt, in dem beide Teams mehrmals das Führungstor auf den Schläger hatten. Diesen zu erzielen blieb Nick Bonino, auf Vorlage des US-Topscorers Patrick Kane, vorbehalten.