Spielbericht: SJS 3, EIS 1

Die San Jose Sharks haben das Spiel der NHL Global Series Tour bei den Eisbären Berlin mit 3:1 gewonnen. Der Schweizer Timo Meier wurde danach zum 1. Star des Spiels ernannt, der tschechische Superstar Tomas Hertl zum 2. Star. "Der Sieg war vor dem Saisonstart sehr wichtig für uns, denn wir haben am Freitag und Samstag zwei große Spiele vor uns. Es ist wichtig, in der Preseason so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und Selbstvertrauen aufzubauen."

Bereits lange vor Spielbeginn herrschte rund um die Mercedes-Benz Arena in Berlin NHL-Atmosphäre. Die 12.013 Fans konnten sich auf einem Hockeyfeld selbst am Schläger ausprobieren oder sich mit Fan-Artikeln der beiden Teams ausstatten, um die Vorfreude auf das Testspiel zu steigern. Der Deutsche Nico Sturm durfte verletzungsbedingt zwar nicht an der Partie teilnehmen. Dennoch war der Stanley-Cup-Gewinner, der in der Offseason von der Colorado Avalanche nach San Jose gewechselt war, in der Arena und nahm vor dem Spiel den Trikottausch vor.
Die Eisbären mussten sich bereits nach drei Minuten im Penalty Kill beweisen, weil Marco Nowak eine Strafzeit kassierte. Die Sharks konnten dies allerdings nicht für sich nutzen, weil der Berliner Goalie Tobias Ancicka starke Reflexe bewies und mehrmals parierte. Als die Eisbären wieder komplett waren, kam zwar Jonah Gadjovich aus mittlerer Distanz noch einmal zum Abschluss. Ancicka war allerdings erneut zur Stelle.

Fiore schießt das 1:0 für die Eisbären

Überhaupt zählte Gadjovich zunächst zu den auffälligsten Spielern. In der 10. Minute verfehlte er nach einer Vorarbeit von Evgeny Svechnikov aus kurzer Distanz nur knapp das Tor. Nach 12 Minuten bekamen die Eisbären die erste Gelegenheit, sich aufgrund einer Zeitstrafe von Matt Nieto im Powerplay zu beweisen, kamen allerdings nicht entscheidend zum Abschluss. Der erste Spielabschnitt endete dadurch torlos.
Im zweiten Drittel hatte Maximilian Heim zunächst die erste Großchance der Eisbären. Nach 25 Minuten befanden sich die Sharks für 49 Sekunden in doppelter Überzahl, konnten allerdings auch diese Chance nicht nutzen. Der Führungstreffer gelang stattdessen den Eisbären. In der 32. Minute leitete Marcel Barinka einen Konter ein und bediente Giovanni Fiore, der aus mittlerer Distanz traf.
Die Sharks blieben allerdings die spielbestimmende Mannschaft und setzten sich im gegnerischen Drittel fest. Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause wurden sie dafür belohnt: Hertl spielte einen Doppelpass mit Timo Meier und traf aus kurzer Distanz zum 1:1. Nur 40 Sekunden später setzte San Jose nach, indem Erik Karlsson einen Distanzschuss auf das Tor brachte und dieser von Steven Lorentz unhaltbar zum 2:1 abgefälscht wurde. Eisbären-Torwart Juho Markkanen, der nach der Hälfte der Spielzeit für Ancicka in die Partie kam, war in beiden Fällen chancenlos.

Hertl und Lorentz treffen innerhalb von 40 Sekunden

Die Eisbären ließen sich davon nicht entmutigen. Hochmotiviert kamen sie aus der zweiten Drittelpause, befanden sich kurz darauf zwei Minuten in Überzahl und ließen den Puck gut in ihren Reihen laufen. Die großen Chancen blieben in dieser Spielphase allerdings aus. In der 49. Minute brachte Heim den Puck noch einmal gefährlich auf das Tor der Sharks. Torwart Kaapo Kahkonen parierte allerdings sicher.
Als die Eisbären sich aufgrund einer Strafzeit von Noah Gregor in Überzahl befanden und im gegnerischen Drittel festsetzen, nutzten die Sharks dies für einen schnellen Konter. Nach einer Vorarbeit von Mario Ferraro nahm Luke Kunin den Puck in der neutralen Zone an, steuerte auf das Tor zu und traf in der 52. Minute ins kurze Eck zum 3:1. Bei einem Torschussverhältnis von 36:19 zugunsten der Sharks war dies zwar ein verdienter Sieg. Gleichwohl hat sich der amtierende DEL-Meister gut gegen das Team aus der NHL geschlagen.
"Sie haben richtig hart gespielt und hatten einige Chancen. Wir hatten keinen guten Start in das Spiel", sagte Hertl nach der Partie. "Aber wir haben unseren Weg gefunden, um unsere Tore zu machen." Auch unabhängig von dem Ergebnis hat er das Spiel genossen: "Ich war bereits in anderen deutschen Städten wie zum Beispiel in München, aber noch nie in Berlin. Das ist wirklich eine schöne Stadt mit viel Historie." Zudem hat es ihn gefreut, die Euphorie der europäischen Eishockey-Fans zu erleben. "Ich kenne das ja bereits aus meiner früheren Zeit in Europa. Die Fans sind hier am Singen und am Feiern. Das ist etwas, was ich wirklich vermisst habe."