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Die reguläre Saison ist für die Pittsburgh Penguins bereits beendet, die anderen Teams der Liga haben nur noch ein bis zwei Spiele vor sich. Nun ist es an der Zeit auf die 82 Spiele zurückzublicken, die Trends der Saison zu analysieren und die möglichen Implikationen für die künftigen Spielzeiten zu finden. Ein auffälliges Thema, das sich durch die gesamte Spielzeit zog, war die erhöhte Anzahl an Toren. Lange trafen die Stürmer in der NHL nicht mehr so oft wie diese Saison. Nur logisch, dass damit auch Scorer-Werte erreicht werden, die man in den letzten Jahren nicht gesehen hat.

Connor McDavid führt die Liga mit 106 Punkten (41 Tore, 65 Assists) an, damit erreicht er zum zweiten Mal in Folge eine dreistellige Punktzahl und dürfte der erste Spieler seit 2001 werden, der die Liga zwei Mal in Folge mit den meisten Punkten abschließt. Jaromir Jagr holte sich damals den Titel von 1997-2001. Tampa Bay Lightning Stürmer Nikita Kucherov knackte diese Marke am Freitag mit einem Tor und einem Assist nun zum ersten Mal in seiner Karriere. Damit sieht die NHL zum ersten Mal seit der Saison 2009/10 mehr als einen Spieler in einer Saison, der die Grenze von 100 Punkten überschreitet. Im letzten Spiel der Saison gesellte sich am Sonntag auch Claude Giroux mit einem Hattrick für seine Philadelphia Flyers zu den beiden. Er sammelte in dieser Saison 34 Tore und 68 Assists, damit ist es seine erste Saison mit einer dreistelligen Punktzahl.
"Ohne meine Mitspieler hätte ich das niemals erreicht", lobte Kucherov am Freitag seine Kollegen. "100 Punkte schafft man nicht jede Saison. Es ist wirklich etwas Besonderes und ich werde mich für den Rest meines Lebens daran erinnern."

Es ist tatsächlich eine besondere Leistung, vor allem im aktuellen Jahrzehnt. Mit Kucherov schafft erst zum siebten Mal seit der Saison 2010/11 ein Spieler 100 Punkte in einer Saison. Zwischen 2000 und 2010 gab es das ganze 28 Mal, im Jahrzehnt zuvor 66 Mal und in den glorreichen Achtzigern, der Zeit von Wayne Gretzky und Mario Lemieux, schafften es Spieler sogar 118 Mal zu einer dreistelligen Punktzahl.
Zu Zeiten der großen Namen der Vergangenheit, eines Steve Yzerman, Paul Coffey, Marcel Dionne, oder Mike Bossy, waren die 100 Punkte etwas ganz Gewöhnliches für die Spitzenspieler der Liga. Wer die Art Ross Trophy für den besten Scorer der regulären Saison erobern wollte, musste diese Marke deutlich überschreiten. In den zurückliegenden Jahren war der Gewinner der Trophäe für gewöhnlich der einzige Spieler, dem dies gelang. 2014/15 holte Jamie Benn den begehrten Preis gar mit nur 87 Zählern.
Läutet diese Saison nun langsam die Rückkehr zu den großen Zeiten der Angreifer ein? Es ist zumindest ein guter Start, der viele Fans auf weitere Spielzeiten voller spektakulärer Aktionen und torreicher Partien hoffen lässt. Das Spiel wird in der NHL immer schneller, die Aufgabe der Torhüter und Verteidiger damit immer schwieriger. In der jüngsten Vergangenheit kamen reihenweise talentierte, junge Angreifer, wie Auston Matthews, Patrik Laine und Connor McDavid in die Liga.
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Auch der aktuelle Rookie-Jahrgang weckt mit Spielern wie Mathew Barzal (22 Tore, 83 Punkte), Clayton Keller (23 Tore, 65 Punkte) und Yanni Gourde (25 Tore, 64 Punkte) hohe Erwartungen. Die Zukunft lässt mit Draft-Kandidaten wie Andrei Svechnikov und Filip Zadina Böses für die Defensiv-Abteilungen der Teams ahnen.
All diese Spieler und viele weitere haben das nötige Talent, in den nächsten Jahren noch öfter die magische Grenze von 100 Punkten zu überschreiten, den Fans reihenweise Tore und Kantersiege zu präsentieren. Sie lassen darauf hoffen, dass die ohnehin schon beste Liga der Welt, im schnellsten Mannschaftssport der Welt, noch eindrucksvoller wird und uns immer wieder verblüffen wird.