NSH@CGY: Granlund trifft mit Nachschuss in Überzahl

Für Mannschaftskapitän Roman Josi von den Nashville Predators läuft die Saison 2019/20 bisher, im Gegensatz zu seinem Team, nahezu perfekt. Nicht nur, dass er seine Mannschaft vor kurzem beim Honda NHL All-Star Game 2020 in St. Louis vertreten durfte, sondern er schaffte es in der Vorwoche auch seine Punktebilanz in dieser Saison auf über 50 Punkte auszubauen. Zwei Assists lieferte er beim 6:5-Sieg nach Shootout gegen die New Jersey Devils am vergangenen Donnerstag auf 51 Zähler (14 Tore, 37 Assists) aus 50 Spielen.

Damit wurde Josi zum ersten Verteidiger in der Predators-Geschichte, der die Schallmauer von 50 Punkten in den ersten 50 Einsätzen einer Spielzeit durchbrechen konnte. Josi wurde außerdem hinter Borje Salming (54 Punkte, 1976/77) und Erik Karlsson (52, 2015/16) zum drittbesten in Europa geborenen Defensivmann in dieser Spanne.
Gerade einmal eine Woche später der nächste Meilenstein. Beim 3:2-Erfolg im Scotiabank Saddledome gegen die Calgary Flames am Donnerstag steuerte der Schweizer abermals zwei Torvorlagen bei und erreichte mit jetzt 53 Punkten in der Saison, in Summe die 400-Punkte-Marke in der Liga durch 107 Tore und 294 Assists zu 401 Punkten. Hierzu benötigte er 616 Spiele, die er als an Nummer 38 ausgewählter Spieler des NHL Draft 2008 allesamt für die Organisation aus Tennessee absolvierte.

NSH@BOS: Josi mit einer sehenswerten Rückhand

Der gebürtige Berner ist damit der erst zweite Vertreter der Alpenrepublik, der diesen Wert erreichen konnte. Der andere war Mark Streit, den Josi stets als Pionier des Schweizer Eishockeys und Vorbild betrachtet und der nach seiner Meinung einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Sportart in ihrem Heimatland hatte.
Streit, der seine Karriere 2018 bei den Montreal Canadiens beendet hatte, wo er sie Jahre zuvor schon begann, sammelte in 786 NHL-Spielen für Montreal, die New York Islanders und Philadelphia Flyers 96 Tore und 338 Assists zu 434 Punkten.
"Vor wenigen Jahren hat er die Flagge der Schweiz in der NHL gefühlt fast alleine hochgehalten", erzählte Josi beim All-Star Game. "Es gab zwar zuvor schon ein paar Torhüter, aber er hat es für die Feldspieler aufgezeigt, dass man es hierhin schaffen kann, selbst wenn du aus der Schweiz kommst. Mark hat uns ganz neue Wege geöffnet. Jetzt sind Nico (Hischier) und ich hier beim All-Star Game und dürfen unser Land auf der ganz großen Eishockeybühne vertreten. Das ist großartig."
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Beim jüngsten Sieg gegen den direkten Konkurrenten um einen Wildcard-Platz in Calgary trug Josi wieder entscheidend mit dazu bei, dass am Ende zwei Punkte gutgeschrieben werden konnten und der Rückstand in der Tabelle verkürzt werden konnte.
Josi assistierte sowohl beim wichtigen 1:1 durch Dante Fabbro im ersten Drittel, als auch beim entscheidenden 3:1 durch Mikael Granlund im finalen Abschnitt des Spiels gegen die Flames.
Mit einer Bilanz von 26-20-7, und einer Ausbeute von fünf Siegen aus den vergangenen sieben Spielen, liegt Nashville aktuell nur noch einen Zähler hinter den Flames beim Rennen um den begehrten zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference. Trotz eines holprigen Saisonstarts könnten es die Predators womöglich doch noch in die Stanley Cup Playoffs 2020 schaffen.
"Sie hatten wirklich viele Torchancen", zeigte sich Josi sichtlich erleichtert. "Insbesondere im zweiten und dritten Drittel haben sie stark gespielt. Unser Torwart war sehr gut heute. Er hat uns den Sieg definitiv gerettet."

NSH@BOS: Josi gelingt sein zweiter Treffer des Tages

Dank auch seiner aktiven Unterstützung, fiel es Trainer John Hynes in der anschließenden Pressekonferenz leicht einen positiven und kämpferischen Ausblick zu wagen: "Wir bekommen endlich etwas mehr Konstanz in unser Spiel. Die Mentalität entwickelt sich gut, ebenso unsere Konzentrationsfähigkeit für die Details. Daran haben wir zuletzt hart gearbeitet. Wir dürfen nicht mehr so häufig Rückschläge erleiden, wie noch vor einiger Zeit. In dieser Gruppe steckt aber viel mehr", analysierte der Trainer die Entwicklung der vergangenen Tage, nicht ohne zugleich die Motivation bezüglich weiterer Verbesserungen hoch zu halten.
Dem 29-jährigen Josi fehlen noch 33 Zähler, bis er sein sportliches Vorbild sowie seinen Freund Streit eingeholt hat und zum Schweizer mit den meisten NHL-Punkten wird. In der Form der vergangenen Wochen und Monate dürfte kein großer Zweifel daran bestehen, dass er es schon bald schaffen wird.
Die nächste Chance den Abstand im Kampf um einen Platz in den Playoffs sowie auf Streit weiter zu verringern, die bietet sich für Josi und seine Predators am Samstag, wenn Nashville bei den Edmonton Oilers zu Gast sein werden (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).