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Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tete-a-Tete" ein exklusives Interview mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL zu Themen auf und abseits des Eises präsentieren.
In dieser Ausgabe: Roman Josi von den Nashville Predators

Mit Roman Josi ist ein Schweizer Verteidiger, Kapitän und auch Publikumsliebling bei den Nashville Predators. Der 28-Jährige wurde im Jahr 2008 in der 2. Runde an insgesamt 38. Stelle von Nashville gedraftet und verbrachte seine komplette NHL-Karriere bei den Predators.
Die laufende Saison 2018/19 könnte seine erfolgreichste werden: Josi kam in bislang allen 71 Spielen zum Einsatz, schoss 15 Tore und gab 40 Assists. Mit 55 Scorerpunkten ist er aktuell der zweitbeste Scorer der Predators hinter Stürmer Ryan Johansen. (11/45/56). Hochgerechnet auf 82 Saisonspiele käme der gebürtige Berner demnach auf 63 Scorerpunkte, was einen neuen persönlichen Rekord bedeuten würde. In Nashville traf sich Josi mit NHL.com/de zum Interview und sprach dabei über Teamkollegen, Eishockey-DNA und Titelambitionen…
Roman, die Nashville Predators zählen auch in dieser Saison wieder zu den Titel-Favoriten. Wie besonders ist es, Kapitän dieser Mannschaft zu sein?
Roman Josi: Kapitän eines NHL-Teams zu sein, ist etwas, von dem ich als Kind nicht zu träumen gewagt hätte. Ich wollte immer in der NHL spielen, aber dass ich einmal Kapitän von einem so super Team wie Nashville sein würde, das ist schon sehr besonders.

MIN@NSH: Josi gleicht schnell für Predators aus

Dein Verteidiger-Kollege P.K. Subban steht für eine auffällige Spielweise, du bist eher wie ein Schweizer Uhrwerk, das ruhig und zuverlässig arbeitet. Ein treffender Vergleich?
Josi: Ich bin schon eher ein ruhiger Typ. Ich bin durch und durch Schweizer, stehe nicht so gerne im Rampenlicht, aber ich versuche, meinen Job zu machen und mein Spiel zu spielen. Das ist mir wichtig.
Neben euch zählt auch Pekka Rinne zu den absoluten Publikumslieblingen in Nashville. Wie würdest du ihn charakterisieren?
Josi: Er ist ein unglaublich guter Torhüter! Jeder weiß, wie gut er ist. Aber viele sehen ihn nur im Tor, wir sehen ihn jeden Tag. Er ist ein Leader in unserem Team, ein super Typ. Es ist unglaublich, was er leistet und wie viele Spiele er für uns gewinnt.
Zusammen mit Yannick Weber seid ihr zwei Schweizer im Team. Wie wichtig ist diese Verbindung?
Josi: Für uns ist es natürlich cool. Mit Yannick habe ich schon als kleiner Junge zusammengespielt, wir haben beide in Bern angefangen und kennen uns schon sehr lange. Es ist sehr schön, dass wir zusammen in einem NHL-Team spielen können.

MIN@NSH: Fiala trifft bei Rückkehr nach Nashville

Mit Kevin Fiala hattet ihr einen dritten Schweizer hier, der zur Trade Deadline an die Minnesota Wild abgegeben wurde. Wie habt Ihr das aufgenommen?
Josi: Ich habe wie alle anderen erst davon erfahren, als der Trade vollzogen war. Das ist natürlich schade, zumal wir uns untereinander gut verstanden haben. Aber so ist nun mal die Business-Seite der Liga, die Kevin jetzt kennenlernen musste.
Ihr habt neben Kanadiern und US-Amerikanern auch viele Schweden und Finnen im Team. Welche Sprache wird in der Kabine gesprochen?
Josi: Es ist sehr international. Wenn wir in einer großen Gruppe sind, versuchen wir schon, Englisch zu sprechen, aber wenn ich mit Yannick rede, dann auf Deutsch. Aber es gibt immer etwas zu lernen: Ich kann auch ein paar Worte auf Finnisch und Schwedisch, aber wirklich verständigen könnte ich mich nicht.
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Auf dem Eis bildest du ein Verteidiger-Pärchen mit Ryan Ellis. Wie gut ist die Chemie zwischen euch?
Josi: Sehr gut. Wir kennen uns mittlerweile schon seit zehn Jahren, haben schon in den Development Camps zusammen trainiert und spielen jetzt schon zwei, drei Jahre in einer Reihe. Er ist ein extrem verlässlicher Verteidiger, der ein hohes Spielverständnis hat. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen.
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Ihr pflegt einen eher wilden, offensiven und schnellen Spielstil. Ist das die Eishockey-DNA der Predators?
Josi: Unsere DNA ist schon zu attackieren. Wir wollen das Spiel möglichst schnell machen, denn wir haben sehr viele schnelle Spieler. Der Coach will auch, dass wir Verteidiger aktiv spielen und mit in die Offensive gehen.
Wo landen die Predators am Ende dieser Saison?
Josi: Wir sind jetzt im Playoff-Push, es gibt sehr viele wichtige Spiele. Wir wollen erstmal in die Playoffs kommen und dann unser Top-Level erreichen. Das große Ziel ist natürlich, den Stanley Cup zu gewinnen.