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Jack Hughes, Kaapo Kakko und aus deutscher Sicht auch Moritz Seider hießen die Stars des Wochenendes. Beim NHL-Draft 2019 in der Rogers Arena standen die besten Perspektivspieler der Welt im Fokus. Die 31 NHL-Teams angelten sich frische Talente.

Doch auch wenn sich die Teams erst mit neuem Spielermaterial eingedeckt haben, haben sie ihren Blick schon auf die nächste Generation junger Kufencracks geworfen. Der kommende NHL-Draft findet am 26. und 27. Juni 2020 im Bell Centre von Montreal statt und der Wettkampf um die Top-Picks ist schon im vollen Gange.
Eines der heißesten Eisen auf die Nachfolge von Jack Hughes ist Alexis Lafreniere von Rimouski Océanic aus der QMJHL. Der 186 cm große und 87 kg schwere Linksaußen erzielte in der zurückliegenden Spielzeit 105 Punkte (37 Tore, 68 Assists) in 61 Hauptrundenspielen. Darüber hinaus gelangen ihm in 13 Playoff-Spielen neun Tore und 14 Assists. Genug Zählbares, um die Michel Briere Trophy als MVP der QMJHL einzustreichen.

Alexis Lafreniere 2020 draft

"Auf jeden Fall ist er etwas ganz Besonderes. Er ist ein sehr talentierter Offensivspieler, der das Spiel sehr gut versteht und stark auf den Schlittschuhen ist", analysierte Troy Dumville von NHL Central Scouting gegenüber NHL.com. "Er wird im kommenden Jahr nur noch besser werden."
Lafreniere legte in der zurückliegenden Spielzeit, seiner zweiten in der QMJHL, eine rasante Entwicklung hin und legte noch eine Schippe auf die 80 Punkte (42 Tore, 38 Assists) aus 60 Spielen seiner Premieren-Saison drauf. Der Linksschütze vertrat Kanada bereits bei der U18- und U20-Weltmeisterschaft.
"Er erinnert mich an Gilbert Perreault", verriet Wayne Gretzky gegenüber Sportsnet. "Er kann schießen und den Puck führen. Er ist so oft an der Scheibe. Wenn du so viel Gespür für den Puck und so viel Geschwindigkeit hast; kann ich ihn mir auf dem nächsten Level sehr gut als Center vorstellen."
Hoffnungen darauf, beim NHL-Draft 2020 berücksichtigt zu werden, dürfen sich auch die Stürmer Tim Stützle und Theo Rochette machen.
Stützle, der im Vorjahr mit 16 Jahren in seine zweite DNL-Saison für die Adler Mannheim ging, will sich bei der University of New Hampshire für eine hohe Draft-Position empfehlen. In der zurückliegenden Saison erzielte er herausragende 55 Punkte (23 Tore, 32 Assists) in 21 Hauptrundenspielen für Mannheim.
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Auch der Schweizer Rochette ist auf dem besten Weg, seinen Traum von der NHL zu erfüllen. Er markierte 43 Punkte (14 Tore, 29 Assists) in 59 Spielen für die Chicoutimi Saguenéens, die ihm beim QMJHL-Entry-Draft 2018 in der ersten Runde (Nummer 7) ausgewählt hatten. Hinter Mavrik Bourque (54 Punkte) und seinem Teamkollegen Hendrix Lapierre (45 Punkte) war er nach Punkten der drittbeste U17-Spieler der QMJHL.
Auch einige Proficlubs aus seiner Heimat bekundeten Interesse an einer Verpflichtung für die kommende Spielzeit. Rochette betonte jedoch, dass er unbedingt den Sprung in die NHL schaffen möchte: "Ich dementiere nicht, dass ich einige Angebote von Schweizer Klubs habe, aber ich konzentriere mich nicht wirklich darauf. Ich habe einen Plan in meinem Kopf und will meinen Traum, in der NHL zu spielen, verwirklichen", schrieb er in seinem Blog. "Ich denke, der Weg über Kanada ist der beste, um das zu erreichen. Die QMJHL ist ein ideales Sprungbrett. Vor allem, weil ich mich hier richtig gut fühle."
Rochette erzählte auch, dass ihm jetzt eine wegweisende Zeit bevorsteht: "Die nächste Saison wird meine Schlüsselsaison. Es wird die vor dem Draft sein, bei dem ich verfügbar bin. Ich muss die richtigen Entscheidungen treffen, damit ich auf der bestmöglichen Position lande. Nach einer ersten Anpassungs-Saison will ich im Sommer Gewicht zulegen und stärker werden. Ich hoffe, dass ich zu Beginn der Saison 2019/20 ein anderer Spieler bin. Reifer und physisch stärker mit dem Ziel, in den Monaten vor dem Draft ein dominierendes Element in der QMJHL zu sein."
Mit diesem Vorhaben ist Rochette nicht alleine. Die Konkurrenz um die Topplätze beim NHL-Draft 2020 ist gewaltig. Dan Marr, Direktor vom NHL Central Scouting, betonte, dass der Talent-Pool im kommenden Jahr sehr ausgeglichen sein wird: "Wir werden bei den Talenten nicht so große Unterschiede sehen, wie wir sie in den vergangenen Jahren hatten", sagte er. "Auch wenn es in jedem Jahr Toptalente gibt, waren manche Ligen in den vergangenen Jahren vergleichsweise schwach. In 2020 wird das Leistungsniveau in ganz Nordamerika ausgeglichener sein."