vanek1

Bei den Detroit Red Wings muss so langsam aber sicher der Knoten platzen. Auch wenn sie sich seit Jahresbeginn auf einer schweren Auswärtstour befinden, angesichts ihrer prekären Tabellensituation, sie belegen nur den drittletzten Platz in der Eastern Conference, kommt es jetzt auf jeden Punkt an. Die Red Wings können es sich nicht erlauben Partien noch aus der Hand zu geben, in denen sie schon geführt haben. Beim Centennial Classic am Neujahrstag lagen sie zur ersten Pause mit 1-0 vorne und unterlagen am Ende den Toronto Maple Leafs mit 4-5 nach Verlängerung. Sechs Tage darauf mussten sich die Red Wings den San Jose Sharks mit 3-6 geschlagen geben, obwohl sie Thomas Vanek nach gut zwölf Minuten in Front geschossen hatte. Kollektive Aussetzer wie in dieser Partie, als man sich noch vor der ersten Drittelpause innerhalb von vier Minuten drei Gegentore einschenken ließ, dürfen sich die Red Wings nicht mehr erlauben.

Beim 4-0 Triumph in Los Angeles am vergangenen Donnerstag hat man doch gesehen, dass sie es auch anders, nämlich besser, können. Auch der Auftritt beim Erzrivalen Chicago in der vergangenen Nacht dürfte die Verantwortlichen positiv gestimmt haben. Zwar lagen sie nach einem 26-Sekunden Doppelschlag der Blackhawks bereits nach elf Minuten mit 0-2 in Rückstand, doch sie meldeten sich zurück und konnten zweimal im Mitteldrittel den Spielstand egalisieren.
Die Moral stimmt in der Mannschaft von Cheftrainer Jeff Blashill. Was ist ihr Problem?
Von den erfahrenen Spielern kommt einfach zu wenig. Explizit außen vor von jeglicher Kritik muss man Vanek nehmen. Der Österreicher hat es in den letzten zehn Auftritten auf eine beeindruckende Ausbeute von fünf Toren und sechs Assists gebracht. Teamkapitän Henrik Zetterberg spielte am Neujahrstag furios auf, als er an drei Toren beteiligt war, doch in den folgenden vier Partien blieb er punktlos. Center Frans Nielsen weist mit -10 teamintern den viertschlechtesten +/-Wert aus. Der Däne konnte sich zuletzt mit vier Assists in drei Partien steigern und sich um +6 verbessern. Auf seine Powerplayqualitäten können die Red Wings nicht verzichten, doch sein letzter Überzahltreffer datiert vom 7. Dezember 2016.

Hinzukommt Detroits Verletztenmisere. Kaum meldet sich Linksaußen Justin Abelkader wieder zurück, fallen die Verteidiger Niklas Kronwall und Brendan Smith verletzungsbedingt aus. Dass der an einer Schulterverletzung laborierende Darren Helm das Training wieder aufgenommen hat, ist zumindest ein Lichtblick.
Detroit kann zuversichtlich stimmen, dass ihre jungen Spieler, soweit es ihnen möglich ist, in die Bresche springen. Anthony Mantha spielt seit Wochen überragend. Der 22-jährige Rechtsaußen kam in den letzten zehn Partien, von denen die Red Wings sechs verloren (4-4-2), auf sieben Tore und fünf Assists. Andreas Athanasiou, 22, steuerte in den vergangenen drei Auftritten drei Treffer und drei Vorlagen bei. Auch Rookie-Schlussmann Jared Coreau konnte mit einem Shutout im Spiel gegen die Kings ein Erfolgserlebnis feiern. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 25-Jährige Torwart noch nicht soweit ist den Ausfall von Stammtorwart Jimmy Howard, der den Red Wings erst Ende Januar/Anfang Februar wieder zur Verfügung stehen wird, zu kompensieren.
Am Donnerstag steht für die Mannen aus 'Hockeytown' eine Auswärtspartie bei den Dallas Stars auf dem Programm, 8:30 pm ET, ehe sie anschließend dreimal zuhause antreten dürfen. Noch ist für die Red Wings nichts verloren, doch eine Siegesserie muss nun kommen.