Wahlstrom, Sorokin holen Islanders-Sieg in Spiel 4

Nach der 1:4-Niederlage der Pittsburgh Penguins in Spiel 4 der Stanley Cup First Round bei den New York Islanders versuchte Kapitän Sidney Crosby das Positive herauszustellen. "Ich denke, es war knapper, als es das Ergebnis aussagt", erklärte er im Anschluss an die Partie. Schönreden wollte er das Ganze jedoch nicht. "Die Kampfbereitschaft muss besser werden", forderte er.

Kleine Details und viele verrückte Pucks
Die Statistiken stützen Crosbys These: Pittsburgh konnte in Sachen Torschüsse (30:26), Checks (34:31) und Blocks (11:14) absolut mithalten. Doch in den entscheidenden Momenten sprang der Puck meist für die Islanders. So auch bei drei ihrer vier Tore.
Beim 0:1 rutschte Torwart Tristan Jarry ein Schuss von Josh Bailey durch die Schoner. Der Goalie wurde im entscheidenden Moment von Anthony Beauvillier behindert, allerdings nicht unfair, denn New Yorks Stürmer erhielt zuvor einen Schubs von Penguins-Verteidiger Kris Letang. Beim 0:2 wurde ein Schlagschuss von Ryan Pulock über den Schlittschuh von Cody Ceci durch die Beine von Jarry abgelenkt. Beim 0:3 konnte der Schlussmann den Schuss von Oliver Wahlstrom zwar parieren, doch beim unmittelbaren Klärungsversuch stieß Teddy Blueger den Puck ins eigene Tor.
Es waren also drei selbstgemachte Gegentore, die zu einem klaren Rückstand führten. Nach einem feinen Angriffszug der Islanders stellte Jordan den Zwischenstand sogar auf 4:0.
Da passte es ins Bild, dass der einzige Penguins-Treffer ebenfalls ein "Lucky Bounce" war: Nach einem Schuss von Brian Dumoulin sprang die Scheibe zufällig auf die Kelle des im Slot positionierten Zach Aston-Reese und von dort zum 1:4 ins Tor.
"Es geht um diese kleinen Details, die du brauchst, um ein Spiel zu gewinnen", haderte Crosby. "Wir müssen die Zweikämpfe wieder gewinnen und die Kleinigkeiten richtig machen. Sie haben es besser gemacht und sich daher den Sieg verdient."

PIT@NYI, Sp4: Islanders erzielen zwei Powerplaytore

Sullivan fordert mehr Disziplin
Zu diesen Kleinigkeiten zählt auch die Disziplin. "Wir haben zu viele Strafzeiten kassiert", kritisierte Pittsburghs Trainer Mike Sullivan. "So viele Strafen dürfen wir uns nicht einhandeln. Das ist die Lehre aus diesem Spiel. Wir spielen gegen einen schweren Gegner und wussten von Anfang an, dass das eine enge Serie wird. Es ist also nichts, was wir nicht erwartet hätten, wir müssen nur sicherstellen, dass wir richtig darauf reagieren."
Vor allem Routinier Evgeni Malkin dürfte sich angesprochen fühlen: Er kassierte insgesamt sechs Strafminuten: zwei wegen übertriebener Härte, zwei wegen eines hohen Stocks und zwei wegen Beinstellens. Allesamt Strafen, die als leichtsinnig einzustufen sind. Die Islanders wussten das zu nutzten und münzten zwei von fünf Powerplays in einen Treffer um. "Wir müssen von der Strafbank wegbleiben. Das wäre wichtig", schloss sich Crosby der Meinung des Coaches an.
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Sorokin stellt Pittsburghs Sturm kalt
Entscheidende Auswirkung hatten die unterschiedlichen Torwartleistungen. Während Penguins-Keeper Jarry nur 22 von 26 Schüssen abwehren konnte (84,6 Prozent Fangquote), präsentierte sich Ilya Sorokin, der bei den Islanders den Vorzug vor Semyon Varlamov erhielt, deutlich besser: Er stoppte 29 von 30 Schüssen und glänzte mit einer Fangquote von 96,7 Prozent.
"Es geht um die Chancenverwertung", so Crosby. "Wir hatten ein paar gute Möglichkeiten und müssen diese einfach nutzen. Wir brauchen mehr Zeit in der Offensivzone, um die Islanders dort aufzureiben. Wir müssen sie in Bewegung halten und sie daran hindern, ihr Forechecking spielen zu können. In diesem Bereich haben wir noch Luft nach oben."
62,5 Prozent Chance aufs Weiterkommen
Die Penguins haben statistisch gesehen eine 62,5-prozentige Chance, bei einem Serien-Stand von 2:2 die nächste Runde zu erreichen. Bei den Islanders liegt diese bei 45,5 Prozent.
Das Heimrecht wechselt nun zurück nach Pittsburgh, wo die Hausherren am Montagabend (7 p.m. ET; NHL.TV; Di 1 Uhr MESZ) in Spiel 5 wieder ein anderes Gesicht zeigen möchten. "Wir werden kämpfen. Diese Mentalität brauchen wir auch. Wir können nicht abwarten und beobachten, was sie uns anbieten. Wir müssen den Takt vorgeben", betonte Crosby im Hinblick auf das Duell.