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Die Pittsburgh Penguins haben es geschafft auch ohne den mit einer Gehirnerschütterung fehlenden Superstar Sidney Crosby die Washington Capitals in Spiel Vier der zweiten Playoff-Runde um den Stanley Cup daheim knapp mit 3:2 Toren zu bezwingen.
Dabei waren die Capitals über weite Phasen der Begegnung sogar das deutlich aktivere Team auf dem Eis, hatten am Ende auch ein deutlich zu ihren Gunsten ausgewiesenes Torschussverhältnis vorzuzeigen. Doch Torhüter Marc-Andre Fleury kam an diesem Abend erneut auf starke 36 Saves. Sein Gegenüber, Braden Holtby konnte sich hingegen zum Vergleich nur 15 Mal auszeichnen. Das alleine sagt so schon eine ganze Menge über das Geschehen auf dem Eis aus.

Rookie Jake Guentzel hatte Glück mit einem abgefälschten Puck, konnte bereits seinen achten Treffer zu Gunsten des Titelverteidigers aus Pittsburgh beisteuern und das Spiel Vier im Conference Halbfinale somit letztendlich zu Gunsten der Gastgeber entscheiden.
Justin Schultz traf zum zweiten Man in Folge in einem Spiel und Patric Hornqvist traf zum dritten Mal in dieser Postseason. Damit führen die Penguins in der Serie gegen die ambitionierte Truppe aus der USA-Hauptstadt damit nun mit 3:1 Siegen und haben nun in den nächsten Begegnungen 'Matchbälle' zum Einzug in das Conference Finale der Western Conference der besten Eishockeyliga der Welt.
Der Ausfall von Crosby, der aufgrund einer in Spiel Drei erlittenen Gehirnerschütterung aktuell noch auf unbestimmte Zeit fehlt, fiel damit letztendlich für die Penguins nicht entscheidend zu ihrem Nachteil ins Gewicht. Viele Beobachter hatten im Vorfeld der Begegnung darüber spekuliert, ob diese Verletzung am Ende nicht ein entscheidender Nachteil für die Pinguine sein würde.
Nachdem die Penguins in Spiel Vier zunächst mit 2:0 in Führung gegangen waren brachten zwei Treffer von Evgeny Kuznetsov und Nate Schmidt die Capitals wieder zurück.
Matt Niskanen, der an der Verletzung von Crosby als dessen Gegenspieler beteiligt war, musste sich, entgegen der Spekulationen, übrigens keiner besonderen 'Rache-Aktionen' erwehren. Zumindest nicht in Spiel Vier am Mittwoch in Pittsburgh. Er war sogar mit knapp 25 Minuten Eiszeit der aktivste Spieler des Abends.
Torhüter Marc-Andre Fleury äußerte sich im Anschluss: "Das war ein schweres Spiel heute. Sie sind ein sehr gutes Team. Alle Jungs haben sich heute voll reingehängt bei uns. Aber natürlich kann man auch so den Ausfall unseres Kapitäns nicht wirklich ganz kompensieren."
Penguins-Spieler Paric Hornqvist räumte gegenüber den versammelten Medienvertretern bereitwillig ein, dass der Ausfall des Teamkapitäns schon eine besondere Motivation für die Gastgeber gewesen ist: "Wir wollten den Sieg heute auch besonders für Crosby holen. Er ist eine ganz besondere Persönlichkeit in unserem Team. Das weiß jeder. Und gegen einen solchen Gegner da ist es natürlich sehr eng. Sie sind ein ausgezeichnetes Team. Es war wichtig, dass wir heute diese Reaktion auf dem Eis gezeigt haben."
Gästecoach Barry Trotz richtete den Blick für die Washington Capitals nach dem Spiel aber dann auch schon wieder auf das nächste Spiel, wehrte sich aber auch gleichzeitig gegen an in gerichtete Spekulationen, dass sein Team eventuell ein psychologisches Problem mit den Penguins habe, da man erneut trotz einer optischen Überlegenheit am Ende das Spiel nicht gewinnen konnte: "Ich glaube nicht, dass wir ein psychisches Problem mit den Penguins haben weil wir regelmäßig die Mehrzahl der Torchancen haben, das Spiel aber auch heute wieder nicht gewinnen konnten. Das gehört einfach auch zu den Dingen die einen in den Playoffs passieren können. Damit muss man zurechtkommen. Wir müssen uns dem jetzt stellen und uns da durchkämpfen. Wir brauchen einfach unsere absolute Topleistung, müssen diese regelmäßig wieder abrufen, wenn wir gegen ein so gutes Team gewinnen wollen. Und jetzt ist das nächste Spiel eben das bisher wichtigste der Saison. Und wenn wir nicht an unsere Grenzen gehen, dann haben wir ein Problem."
Dem kann man nicht wiedersprechen. Beim Stand von 3:1 für Pittsburgh sehen sich die Capitals nun den ersten 'Matchbällen' für den Gegner gegenüber, sind endgültig zum Siegen verdammt, wenn sich nicht einmal mehr vorzeitig ihre Jagd auf den begehrten Silberling abblasen wollen.