penguins mad bench

Die Pittsburgh Penguins unterlagen den New York Islanders auch in Spiel 4 der Erstrundenserie in der Eastern Conference. Das Team um Superstar Sidney Crosby verlor am Dienstag mit 1:3 gegen die Islanders und schied damit ohne eigenen Erfolg bereits früh in den Stanley Cup Playoffs aus.

Den Penguins gelang es auch im vierten Match nicht die, bereits in der ersten Minute durch Jake Guentzel, erzielte Führung lange zu halten. Jordan Eberle unterstrich mit seinem Ausgleich nur 1:34 Minuten später den gesamten Verlauf der Serie. Pittsburgh gelange es nie, sich das Momentum für längere Zeit zu sichern. Über die gesamten vier Spiele lagen die Penguins lediglich 4:31 Minuten in Front. Viel zu wenig für ein Team mit den Ambitionen Pittsburghs. Die Ursachen für das schnelle Aus der Penguins sind vielschichtig und doch klar ersichtlich. Pittsburghs fahrlässiger Umgang mit Vorsprüngen war ein Faktor, der die Islanders immer wieder beflügelt und in ihrem Selbstvertrauen gestärkt hat.

NYI@PIT, Gm4: Islanders, Penguins verabschieden sich

Pittsburgh galt vor Serienbeginn als das Playoff-erfahrenere Team. Das belegten auch die absolvierten Playoff-Matches der Spieler beider Mannschaften. Letztlich wirkten jedoch gerade die Leistungsträger der Pens unerklärbar gehemmt und sie konnten den Partien nicht ihren Stempel aufdrücken. Stattdessen patzten die Veteranen in den unpassendsten Momenten und ließen New York so das Runder in die Hand nehmen.
Trainer Mike Sullivan war vor der Serie bewusst gewesen, was auf seine Mannschaft zukommen wird und konnte dennoch nicht verhindern, dass die Penguins in die Falle tappten: "Wir haben darüber gesprochen, dass wir geduldig sein müssen, dass wir annehmen müssen was uns gegeben wird und dass wir bessere Entscheidungen mit dem Puck treffen müssen, um uns nicht in schwierige Situationen zu bringen. Unglücklicherweise haben wir uns in schwierige Situationen gebracht."
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Besonders von erfahrenen Akteuren wie Crosby, Evgeni Malkin oder Kris Letang hätte erwartet werden können, dass sie mit all den Playoff-Partien in ihrer Vita wissen, wie eine solche suboptimale Leistung vermieden werden kann.
Nach einer engen Partie in Spiel 1, die erst in der Verlängerung entschieden wurde, gelang es den Penguins nicht mehr, öfters als einmal pro Match zu treffen. In der Serie wurde Pittsburgh mit 14 zu sechs Toren abgeschossen, in den letzten drei Spielen ihrer Playoff-Reise sogar mit zehn zu drei. In drei von vier Partien hatte Pittsburgh häufiger auf den Kasten von Robin Lehner geschossen, als die Islanders auf den von Matt Murray. Der Erfolg wollte sich jedoch nicht einstellen. Die schwache Chancenverwertung ist ein weiterer Grund für das Saisonende mit einem Sweep in der ersten Playoff-Runde. Im Schnitt schossen die Penguins 34 Mal pro Begegnung auf das Islanders-Tor. Mit ihren sechs Treffern kommen sie damit auf eine Erfolgsquote von nur 4,4 Prozent, der schwächste Wert aller Playoff-Teams. Die Islanders trafen im Schnitt bei 10,8 Prozent ihrer Abschlüsse und konnten so, mit im Schnitt 32,25 Schüssen, mehr als doppelt so häufig treffen wie Pittsburgh.
Sinnbild für die Scoring-Krise der Penguins war Crosby. Dem Superstar gelang in den vier Aufeinandertreffen kein eigener Treffer und nur eine einzige Vorlage. Zwar konnte sich Crosby mit diesem Assist auf den zehnten Rang der besten Playoff-Scorer der NHL schieben, doch für sein Team war dies deutlich zu wenig.

Crosby Nelson NYI PIT

Die Islanders verstanden es gut, die Stars der Penguins aus dem Spiel zu nehmen. Malkin, Phil Kessel und Crosby kamen gemeinsam auf sechs Punkte. Das fehlende Scoring der Top-Spieler ist für die Penguins ein unbekanntes Problem, ist es die Franchise doch gewöhnt, dass gerade diese Stürmer das gesamte Team mitreisen und den Gegner vor mehr oder weniger unlösbare Aufgaben stellen. Auf der anderen Seite gelang es den defensivstarken Islanders selbst Offensive zu generieren. Jordan Eberle traf in jedem Match und Mathew Barzal legte fünf Tore auf.
Crosby war nach dem Ausscheiden sichtlich ernüchtert: "Natürlich ist es frustrierend. Ich hatte noch nicht viel Zeit es zu verarbeiten. Nur enttäuschend. Ich denke, dass wir uns gut gefühlt haben, wir mit unserem Spiel zufrieden waren und wir gutes Eishockey geliefert haben, als es in die Playoffs ging. Nach dem holprigen Start hat es sich immer noch so angefühlt, als ob wir daheim eine Chance hätten."
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Mit dem Ausscheiden richtet sich der Blick von Pittsburgh auf die Saison 2019/20. Der Rückschlag wird aufgearbeitet werden und die Verantwortlichen um General Manager Jim Rutherford werden ihre Schlüsse ziehen. Die Penguins verloren zwar ihre letzten sechs Playoff-Partien (zwei davon 2018 gegen die Washington Capitals), doch der Grundstock an Spielern ist stark. Besonders in der Spitze stechen Crosby, Malkin und Kessel heraus. Mit dieser Basis wird Pittsburgh auch in der kommenden Spielzeit ein gewichtiges Wort um die Playoff-Ränge mitsprechen.
Auch die nachrückenden Spieler in Pittsburgh geben Grund zur Hoffnung. Goalie Matt Murray ist mit seinen 24 Jahren noch nicht im besten Torwartalter angekommen. In der Verteidigung sind lediglich Letang und Jack Johnson über 30 Jahre alt. Bei den Angreifern haben Crosby, Malkin und Kessel die 30-Jahre-Grenze zwar überschritten, doch ihnen folgen junge und hungrige Spieler, die in der nächsten Spielzeit einen weiteren Schritt machen könnten. Jake Guentzel könnte ein Vorbild für Jared McCann oder Dominik Simon sein. Sollten die Penguins den Sprung in die Schlussrunde 2020 schaffen, was nicht überraschen würde, dann könnte die vorhandene Erfahrung, mit einem Jahr Verzögerung, doch noch ein Faktor werden.