STL@COL, Sp2: Perron verwertet 5-gegen-3-Überzahl

Die Siegesserie der Colorado Avalanche hat ein Ende gefunden. Nachdem die Mannschaft von Nico Sturm in Spiel 1 mit 3:2 n. V. die Oberhand behalten hatte, folgte am Donnerstag eine 1:4-Niederlage in der Ball Arena gegen die St. Louis Blues. "Wir waren heute Abend wirklich schlecht", fand Stürmer Nathan MacKinnon klare Worte.

Nachdem das erste Drittel noch torlos blieb, trumpften die Blues im zweiten Spielabschnitt auf. Jordan Kyrou gelang der Führungstreffer zum 1:0. 34 Sekunden vor Beendigung des zweiten Drittels nutzte David Perron ein Powerplay, um den Vorsprung auf 2:0 auszubauen. Allerdings wussten auch die Avalanche in dem insgesamt strafarmen Spiel (beide mussten lediglich zwei Strafzeiten hinnehmen) eine Überzahlsituation zu nutzen. Gabriel Landeskog traf zu Beginn des dritten Spielabschnitts zum 1:2.
Die Blues ließen sich davon aber nicht beirren. Perron sorgte mit seinem zweiten Treffer für das 3:1. Bemerkenswert: Perron ist der erste Spieler seit 1996, dem in sieben Playoff-Spielen acht Tore gelangen. Der letzte Akteur von St. Louis, der dies vollbrachte, war Shayne Corson.
Damit nicht genug: Perron gelang in den Playoffs das vierte Mehrfachtor-Spiel seiner Karriere. Die einzigen Spieler, denen das für diese Franchise häufiger glückte, waren Brett Hull (13), Vladimir Tarasenko (9), Bernie Federko (7) und Brian Sutter (5). Auch mit seinem fünften Siegtreffer in den Playoffs muss sich Perron lediglich hinter Hull (15), Jaden Schwartz (6), Tarasenko (6) und Larry Keenan (6) einreihen.

STL@COL, Sp2: Kyrous abgefälschter Schuss geht rein

Blues-Trainer Craig Berube hatte genau das richtige Gespür. Er nahm vor dieser Partie einen Reihenwechsel vor und stellte Perron mit Pavel Buchnevich und Ryan O'Reilly in eine Formation. "Wir mussten einige Jungs bewegen, um zu sehen, ob wir ein Gleichgewicht in unseren Linien schaffen können", erläuterte der Trainer. Perron profitierte davon. "Wir fühlten uns wohl. Wir haben einige gute Spielzüge gemacht. Und ich denke, wir können noch besser werden."
Colorado nahm früh den Torwart vom Eis, um noch einmal Druck auf die Blues aufzubauen. Doch Brandon Saad machte kurz vor Schluss mit dem 4:1 alles klar. Sturm stand 7:10 Minuten auf dem Eis, blieb ohne Torschuss und setzte zwei Checks.

Perron schießt die Blues mit 2 Toren zum Sieg in Sp.2

Großen Anteil am Sieg besaß auch Blues-Torwart Jordan Binnington, der mit 30 Paraden und einer Save-Quote von 96,8 Prozent einen praktisch fehlerfreien Auftritt hinlegte. "Wir gingen mit viel Härte in das Spiel. Es war definitiv ein anderes Gefühl als in Spiel 1. Ich finde, das war eine tolle Reaktion unseres Teams", sagte er.
Der Serien-Ausgleich könnte St. Louis nun Auftrieb geben. Der Blick in die Geschichtsbücher verrät: Die Mannschaften, denen in Spiel 2 der Ausgleich gelang, haben die Serie häufiger gewonnen als verloren (179:164). In der ersten Runde der laufenden Stanley Cup Playoffs gelangten die betreffenden Teams sogar in vier von sechs Fällen in die nächste Runde.

STL@COL, Sp2: Perron nutzt Puckverlust von Colorado

Nun wechselt erst einmal der Spielort. St. Louis empfängt am Samstag die Colorado Avalanche zu Spiel 3 (8:00 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 2:00 Uhr). Colorados Trainer Jared Bednar liefert den Blues im Hinblick auf das erneute Aufeinandertreffen eine Kampfansage: "Das war nur eine Partie. Wir wussten, dass dies eine lange und harte Serie werden würde. Das ist ein wirklich gutes Team. Die Serie ist noch nicht annähernd vorbei, weder für uns noch für sie."
Auch MacKinnon gab sich nach der Begegnung wieder siegessicher: "Wir haben ein tolles Team. Wir glauben weiterhin, dass wir die Sache erledigen und die Serie gewinnen können. Wir werden nicht jede Runde einen Sweep hinlegen. Das ist in Ordnung. Ich denke, wir können noch deutlich besser spielen. Und auch heute Abend waren wir im Spiel. Es gibt also viel Positives mitzunehmen. Aber auf jeden Fall brauchen wir am Samstag einen besseren Start."