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Einen bittereren Geschmack könnte eine Niederlage kaum haben: Die Pittsburgh Penguins waren am Samstagabend drauf und dran, etwas Großes zu erreichen. Sie führten nach zwei außerordentlichen Dritteln und einem blendenden Start in den Schlussabschnitt mit 3:1-Toren.

Dann verließ sie jedoch der Mut und sie gaben ihre vermeintlich sichere Beute bei der Coors Light NHL Stadium Series 2019 noch aus der Hand.
Die 69.620 Zuschauer im Lincoln Financial Field erlebten einen Serienmeister von 2016 und 2017, der gegen die Philadelphia Flyers kurz vor der Ziellinie regelrecht einknickte.
"Erst lief es ziemlich gut für uns", erklärte Penguins-Stürmer Sidney Crosby. "So eine Führung hätten wir normalerweise verwaltet, hätten die Scheibe laufen lassen. Leider haben wir sie heute am Leben gelassen und sie haben das ausgenutzt."

PIT@PHI: Crosby schießt per Rückhand das Erste

Die Philadelphia Flyers nutzten die Nachlässigkeit der Penguins eiskalt aus, denen der letzte Wille fehlte, den Sack zuzumachen. Knapp drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit markierte James van Riemsdyk den Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 3:2.
Die Flyers übten im Powerplay mächtig Druck auf das Gehäuse der Penguins aus und nach mehreren glücklosen Versuchen landete das Spielgerät im Slot vor den Füßen von van Riemsdyk. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und schob zum moralisch wichtigen Dosenöffner ein. Die Flyers waren wieder im Spiel.
Und das ließen sie sich nicht mehr nehmen. 20 Sekunden vor dem Abpfiff bekam Jakub Voracek noch eine Chance und er nutzte sie. Nach Bully-Gewinn spielte Sean Couturier den Puck von der linken Bande scharf ins Zentrum. Dort stand der tschechische Stürmer bereit um das Spielgerät zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen zu lenken und die Flyers in die Overtime zu retten.
In der Verlängerung war es Claude Giroux, der nach 1:59 Minuten den Sieg für die Flyers eintütete. Nach einem Sololauf überwand er Penguins-Keeper Matt Murray mit einem Schuss durch die Schoner.
"Wegen diesem letzten Ding fühle ich mich richtig furchtbar", erzählte Murray, der den zwar verdeckten aber nicht unhaltbaren Schuss unglücklich zwischen den Beinen durchrutschen ließ.

PIT@PHI: Giroux mit dem OT-Siegtor im 800. Spiel

Auch sprach Murray die widrigen Wetterverhältnisse beim Freiluftspielspiel an: "Wir haben hart gekämpft und mussten mit schweren Bedingungen klarkommen. Zusätzlich haben wir früh zwei wichtige Verteidiger verloren."
Murray erzählte, dass ihm der Regen in die Augen tropfte und so die Sicht auf das Spielgeschehen erschwerte. Die Schuld an der Niederlage wollte er dem Wetter trotzdem nicht geben. "Die Wetterverhältnisse sind wie sie sind. Jeder spielt beim gleichen Wetter und sie mussten auch damit klarkommen."
Schwerer wog dagegen, dass Pittsburghs Top-Defensivspieler Brian Dumoulin und Kris Letang das Eis nach 16:23 gespielten Minuten verlassen hatten und nicht mehr zurückkamen.
"Sie schultern sehr viele wichtige Minuten", sagte Crosby über den schweren Verlust. "Damit müssen wir jetzt klarkommen. Wir müssen einen Weg finden, das durchzustehen."
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Kraft schöpfen könnten die Penguins daraus, dass ihre verbleibenden vier Defensivspieler über weite Strecken sicher verteidigten.
"Es ist sehr hart, wenn man in so einem Spiel so früh sein Toppärchen verliert", erklärte Penguins-Coach Mike Sullivan. "Aber ich bin der Meinung, dass die anderen vier für den Rest des Abends einen klasse Job verrichtet haben."
Auch wenn die Niederlage unvergleichlich schmerzhaft ist, Kapitän Crosby findet keine Zeit, den verlorenen Punkten nachzutrauern. Er stimmt seine Mannschaft schon auf die kommenden Aufgaben ein.
"Das müssen wir jetzt hinter uns lassen", gab sich Crosby kämpferisch. "Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen. Manchmal passiert so etwas eben. Wir müssen daraus lernen."
Die nächste Chance, die Niederlage Vergessen zu machen, erhalten die Penguins am Dienstag. Dann gastieren sie in der Nationwide Arena bei den Columbus Blue Jackets.