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Pavelski bleibt gelassen trotz seiner Torflaute

von Nicholas Cotsonika

SAN JOSE -- Nach drei Runden in den Stanley Cup Playoffs war San Jose Sharks Kapitän Joe Pavelski der große Favorit auf den Gewinn der Conn Smythe Trophy, die dem wertvollsten Spieler in den Playoffs ausgehändigt wird.

In drei Spielen des Stanley Cup Finales blieb Pavelski punktlos und die Sharks liegen mit 1-2 in der Serie gegen die Pittsburgh Penguins zurück. Spiel 4 findet am Montag im SAP Center statt.

Seit Januar ist Pavelski nicht mehr drei Spiele hintereinander leer ausgegangen. Offenbar hat er Ladehemmung. Offenbar kann er mit dem Druck beim ersten Stanley Cup Finale der Sharks in ihrer 25-jährigen Franchisegeschichte nicht umgehen, jetzt wo es darauf ankommt. Offenbar ...

Das ist Sarkasmus. Das ist nicht tatsächlich der Fall.

"Er ist ein Kerl, der nur einmal zuschlagen muss", sagte Teamkollege Tommy Wingels am Sonntag. "Du sprichst von einer 33,3% Trefferquote. Hatte er eine Bilanz von 1-von-3 in jedem Spiel? Nein. Joe ist einer, der vielleicht ein oder zwei Spiele lang nicht trifft und dann bringt er es auf zwei oder drei Tore in einem Spiel.

Zunächst einmal ein kleiner Ausblick. Trotz seiner kleinen Torflaute, führt Pavelski immer noch mit 13 Toren, zwei mehr als jeder andere, die Wertung in den Playoffs an. Bei den Scorerpunkten teilt er sich mit 22 Zählern, drei mehr als irgendein Penguin, den ersten Platz mit Teamkollege Brent Burns.

Er spielt weiterhin gut. In jedem Spiel dieser Serie hatten die Sharks mehr Schussversuche als die Penguins wenn Pavelski bei nummerischen Gleichgewicht auf dem Eis stand - 54,76 Prozent in Spiel 1, 58,97 Prozent in Spiel 2, 54,55 Prozent in Spiel 3. Mit anderen Worten bedeutet das, dass sie mehr Puckbesitz hatten.

Er ist auch nicht allein. Das passiert in den Stanley Cup Playoffs auch anderen Stars. Penguins Kapitän Sidney Crosby konnte in der zweiten Runde gegen die Washington Capitals drei Spiele in Folge nicht Punkten. Penguins Center Evgeni Malkin, der 2009 die Conn Smythe gewann, hat in der jetzigen Serie noch keinen Punkt. Er erzielte ein Tor in den letzten 15 Partien.

"Du könntest das gleiche über Malkin und einige andere Jungs von ihnen fragen", sagte Sharks Coach Peter DeBoer. "Es ist schwer zu dieser Zeit des Jahres. In jeder Runde wird ihm Beachtung geschenkt, genauso wie [Sharks Verteidiger] Brent Burns viel Beachtung findet, genau wie [Sharks Center] Joe Thornton Aufmerksamkeit bekommt. Das ist keine einfache Aufgabe."

"Ich hege keine Zweifel, dass er wieder den Durchbruch schafft. Er war das ganze Jahr für uns da. Es ist nur eine Frage der Zeit."

Ein Problem: Das Powerplay. Die Sharks hatten in den ersten drei Runden 3,5 Powerplays pro Spiel und Pavelski kam zu fünf seiner Tore und zu neun seiner Punkte bei Überzahl. Die Sharks hatten in den ersten drei Partien dieser Serie durchschnittlich zwei Powerplays. Weniger Überzahlsituationen bedeuten auch weniger Torchancen.

Ein weiteres Problem: Geblockte Schüsse. Pavelski ist einer der Besten in der Liga, wenn es darum geht Pucks vor dem Tor abzufälschen, egal ob bei 5-gegen-5 oder bei Überzahl. er agiert exzellent speziell mit Burns. Da den Penguins das bewusst ist, konzentrieren sie sich darauf Schüsse abzublocken. In Spiel 3 blockten sie 38 Torschüsse, zwölf allein von Burns. Wenn der Puck nicht zu Pavelski kommt, dann kann er ihn auch nicht abfälschen.

Die Penguins haben nur vier Schüsse von Pavelski geblockt, doch da sie die Schussbahn dichtmachten, verhinderten sie Schüsse von ihm. Im Schnitt kam er auf 1,3 Schüsse pro Spiel, in den ersten drei Runden waren es noch 3,3 Schüsse.

"Ich glaube sie haben einen guten Job verrichtet", sagte Pavelski. "In letzter Zeit habe ich weniger geschossen. Ich muss schon zu einer anderen Schusseinstellung zurückkehren. Es gab viele Szenen, wo sie schon da war, doch dann kamen sie noch mit einem Schläger ran. Ich mache mir keine Sorgen darüber, denn wir kreieren Chancen und nur das Endresultat stimmte nicht."

Pavelski zeigt keinerlei Anzeichen von Frust. Als Kapitän hat er die gesamte Saison über den Ton angegeben, damit die Sharks zu ihrem Spiel finden. Er kam nach dem ersten Drittel von Spiel 1, nachdem sie bei 4-15 Torschüssen mit 0-2 hinten lagen, in die Kabine und sagte:" Das sind nicht wir. Das ist nicht unser Spiel. Er kam rein, nachdem sie in Spiel 3 im zweiten Drittel mit 1-2 zurück lagen obwohl sie besser waren als die Penguins, und versicherte jedem, dass es ein gutes Ende geben wird, wenn sie den Kurs beibehalten.

"Er bleibt in jeder Situation ruhig", sagte Wingels.

Man darf erwarten, dass er auch jetzt ruhig bleibt.

"Es gibt zweitweise nicht viel Platz auf dem Eis und das Spiel wird schnell gespielt", sagte Pavelski. "Die Torhüter spielen stark. Dementsprechend musst du weiterarbeiten, den Freiraum und deine Chancen suchen und du musst um dem Tor herum stehen. Wenn möglich feuerst du dann. Die Chancen werden schließlich kommen."

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