Die Florida Panther sind gut aus der verlängerten Weihnachtspause gekommen. 4:3 gewann die Mannschaft von Trainer Andrew Brunette am Mittwoch ihr Heimspiel gegen die New York Rangers und stellte dabei einmal mehr unter Beweis, dass sie mit einem Rückstand gut umgehen kann.
Auch und erst recht, wenn das noch spät im Spiel der Fall ist.

Es war bereits das sechste Mal, dass die Panthers mit einem Rückstand ins letzte Drittel gingen und die Partie noch drehten. Dass die Gastgeber wieder mal eine Aufholjagd starten mussten, lag zum einen an einigen eigenen Fehlern und zum anderen an Artemi Panarin, der an allen Treffern der Gäste beteiligt war.
Für das 1:0 der Rangers sorgte der Russe selbst. Dabei stellte er einmal mehr seine herausragenden technischen Fähigkeiten im direkten Duell mit einem Gegenspieler unter Beweis. Das Opfer von Panarins Spielkunst war diesmal Aaron Ekblad. Der Stürmer ließ erst seinen Kontrahenten aussteigen und überwand dann auch noch Sergei Bobrovsky (30 Saves) im Tor der Panthers zu seinem zehnten Saisontreffer. Sehenswert war bei dem Treffer auch die Vorarbeit. Ryan Strome bediente seinen Kollegen mit einem langen Pass aus der eigenen Verteidigungszone heraus und ließ damit fast alle Spieler des Gegners hinter sich.

NYR@FLA: Panarin trifft durch die Beine zu tollem Tor

Doch auch die Rangers kamen an diesem Abend ein paar Mal aus der optimalen Verteidigungsposition. Eine dieser Situationen nutzte im zweiten Drittel Anton Lundell. Der Rookie in Diensten der Panthers war bei einem Abpraller nach einem Schuss von Gustav Forsling zur Stelle und drückte den Puck an Igor Shesterkin vorbei über die Linie. Ryan Lomberg hatte die Scheibe zuvor dynamisch über den rechten Flügel ins Verteidigungsdrittel der Gäste getragen, hatte mit seiner Rückhand aber kein Glück.
Bei der erneuten Gästeführung durch Mika Zibanejad bewies Panarin, dass er nicht nur einen Torriecher hat, sondern auch ein Schlitzohr und ein guter Vorbereiter ist. Als Panthers-Verteidiger Radko Gudas den Puck aus der Gefahrenzone klären wollte, lupfte Panarin den Schläger des Abwehrspielers, stahl ihm die Scheibe und bediente dann mustergültig seinen Sturmpartner.
Also gingen die Gastgeber mal wieder mit einem Rückstand ins letzte Drittel. Doch das heißt in dieser Saison offenbar nichts. Denn Florida drehte die Partie im Stile einer Spitzenmannschaft und bekam dabei Hilfe von unerwarteter Seite. Denn ausgerechnet MacKenzie Weegar sorgte für den Ausgleich. Für den Verteidiger war es der erste Saisontreffer.
Bislang war der Kanadier nur als Vorbereiter in Erscheinung getreten (15 Assists).
"Das war ein sehr erleichternder Moment", gestand Weegar. "Und offensichtlich kam er zu einem passenden Zeitpunkt im dritten Drittel.
Wir brauchten einen Treffer, und ich bin froh, dass ich endlich einspringen konnte und das erste Saisontor erzielt habe."
Für die erstmalige Führung der Panthers war rund viereinhalb Minuten später Carter Verhaeghe verantwortlich. Er nutzte Rangers-Verteidiger Adam Fox clever als Schild und zog dann trocken ab. Shesterkin rutschte die Scheibe unter dem Arm hindurch.
Für das Siegtor sorgte Anthony Duclair. Er blockte im eigenen Verteidigungsdrittel zunächst einen Schuss der Gäste, leitete dann den Konter ein und nutzte ein Zuspiel von Sam Bennett eiskalt zum 4:2. Womit auch gleichzeitig die kleine Niederlagenserie der Panthers beendet war.

Diese hatten die drei Partien zuvor verloren.
Für seinen Einsatz bekam Duclair ein Sonderlob vom Trainer: "Es hat mich sehr gefreut für ihn", meinte Brunette. Der Block sei enorm wichtig gewesen. "Und dann hat er ein super wichtiges Tor für uns erzielt. Ich war stolz auf ihn. Es war gut, zu sehen, wie er seinen Körper für das Team einsetzt und dann diesen wichtigen Treffer erzielt."
Chris Kreiders Anschlusstreffer 45 Sekunden vor dem Ende kam zu spät.
Der Stürmer der Rangers hatte sich hinter dem Tor freigeschlichen und war am langen Pfosten zur Stelle. Den Schuss hatte wieder Panarin abgegeben. Die Assists bekamen im Getümmel aber Kaapo Kakko und Zibanejad gutgeschrieben.
"Ich bin stolz darauf, wie heute jeder nach der Pause gekämpft hat", sagte Weegar. Das sei sehr beeindruckend gewesen. Es sei dem Team bewusst gewesen, dass es etwas schwierig werden könnte und dass man das Spiel gut unter Kontrolle haben musste. "Und dann waren im dritten Drittel wieder die Comeback Cats dran. Ich glaube, das ist einfach unser Ding."
Brunette war vor allem damit zufrieden, wie die Mannschaft immer weitergekämpft hat. Das sei sehr beeindruckend gewesen. "Das war ein echt gutes Signal für unser Team." Er konnte sich außerdem darüber freuen, dass er nach der Weihnachtspause wieder zwei Optionen mehr im Sturm hatte. Denn sowohl Aleksander Barkov als auch Mason Marchment gehörten wieder zum Kader der Panthers. Barkov hatte zuvor zwölf von 13 Spielen verletzt verpasst (Knie, Oberkörper). Er kam auf 19:26 Minuten Eiszeit und gab zwei Schüsse auf das Tor der Rangers ab. Marchment hatte zuvor 17 Partien mit einer Oberkörperverletzung aussetzen müssen. Er hatte am Ende vier Hits in 12:23 Minuten Eiszeit und bereitete den Treffer von Weegar vor.