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Die Ottawa Senators haben ihre Torflaute überwunden. Nach zwei Spielen hintereinander ohne eigenen Treffer landeten sie am Sonntag einen überzeugenden 4:1-Auswärtssieg bei den Washington Capitals. Tim Stützle blieb zwar wie in den beiden Partien zuvor ohne Scorerpunkt, überzeugte jedoch einmal mehr mit seinem großen Einsatzwillen. Der 20 Jahre alte Viersener stand 17:05 Minuten auf dem Eis, davon 6:23 im Powerplay.

Die Senators präsentierten sich in der Capital One Arena über weite Strecken der Partie sicher und selbstbewusst. Das lag sicherlich auch am Spielverlauf, der ihnen in die Karten spielte. Bereits nach fünfeinhalb Minuten beendete Alex Formenton die Ladehemmung bei Ottawa und brachte das Team durch einen Shorthander mit 1:0 in Führung. Adam Gaudette legte noch im Anfangsdrittel nach.
Im zweiten Abschnitt ließen sich die Gäste nach dem frühen Anschlusstreffer der Capitals durch Nicklas Backstrom im Powerplay nicht aus dem Konzept bringen. Sie standen hinten gut gestaffelt und setzten nach vorne immer wieder Nadelstiche. Kurz vor Ende des Mitteldrittels wurden die Senators für ihre couragierte Vorstellung mit dem 3:1 durch Brady Tkachuk belohnt. Für den Kapitän war es das 15. Saisontor. Beim alles entscheidenden Treffer zum 4:1 von Connor Brown im letzten Durchgang lieferte er die Vorlage. Mit 34 Punkten (15 Tore, 19 Assists) aus 42 Einsätzen führt Tkachuk zusammen mit Drake Batherson, der derzeit verletzungsbedingt fehlt, die teaminterne Scorerwertung an.
"Wir haben eine gute Leistung gezeigt", meinte Tkachuk nach dem Match.
"Das Spiel hat viel Spaß gemacht, es war schnell und körperbetont. Wir hatten in den vergangenen Tagen ein straffes Programm. Dennoch hat heute jeder von uns noch einmal eine Schippe draufgelegt. Wir freuen uns über das, was dabei herausgekommen ist."
Als bärenstarker Rückhalt präsentierte sich Ottawas Torhüter Anton Forsberg, der gegen die Capitals den Vorzug vor Matt Murray erhalten hatte. Er wehrte 33 von 34 Schüssen auf sein Gehäuse ab. Beim Treffer der Hausherren besaß er keine Abwehrchance.

OTT@WSH: Forsberg mit einer tollen Parade

Ein weiterer entscheidender Faktor war, dass es den Senators gelang, Washingtons Kapitän und Torjäger Alex Ovechkin weitgehend unter Kontrolle zu halten. In den vorangegangenen vier Spielen hatte er gegen Ottawa stets einen Doppelpack geschnürt. Diesmal musste er sich mit dem Primary Assist beim einzigen Tor der Capitals begnügen. Damit wartet Ovechkin weiterhin auf Treffer Nummer 30 in dieser Saison. Diese Marke hatte der Flügelstürmer in 15 von 16 Spielzeiten in seiner NHL-Karriere immer erreicht.
Die Senators zeigten sich gegen die Capitals effektiv im Abschluss. Vier von 26 Schüssen brachten sie im Kasten von Washingtons Goalie Ilya Samsonov unter. Bei den Heimniederlagen am Donnerstag gegen die Pittsburgh Penguins (0:2) und die Boston Bruins (0:2) am Samstag sah das ganz anders aus. Weder bei den 26 Schüssen im Match gegen die Penguins noch bei den 30 gegen die Bruins sprang etwas Zählbares heraus.
Nach Ansicht von Trainer D.J. Smith ist es jedoch normal, dass Angreifer während einer Saison die ein oder andere Phase durchmachen, in der sie nicht erfolgreich sind. "Ich denke, dass Außenstehende darüber mehr Worte verlieren als die Jungs selbst", sagte der Coach über die Flaute in der Offensive. "Die frühen Tore haben uns heute ohne Zweifel das nötige Selbstvertrauen gegeben", fügte er hinzu.

OTT@WSH: Formenton verwertet den Pass von Brown

Neben dem Abschluss stimmte diesmal noch etwas anderes bei den Senators: der Kampfgeist. Davon zeugt die Checkbilanz, die mit 21:14 recht deutlich zu ihren Gunsten ausfiel.
Durch den Erfolg in Washington stockte Ottawa sein Punktekonto auf 38 Zähler (17-24-4) aus 45 Spielen auf. Mit dem Sieg verteidigte die Mannschaft den sechsten Platz in der Atlantic Division gegen die punktgleichen Buffalo Sabres.
In der kommenden Woche sind die Senators gleich viermal gefordert. Am Dienstag (7 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ) empfangen sie zu Hause im Canadian Tire Centre die St. Louis Blues. Nach einem Kurztrip zum Duell bei den Buffalo Sabres am Donnerstag stehen am Samstag und Sonntag zwei weitere Heimspiele auf dem Programm. Gegner sind die Bruins und die New York Rangers.