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Österreichs ambitionierte Außenseiter

von Marc Röesch

In über zwei Monaten geht es auch für die österreichische Landesauswahl zu den Olympischen Spielen nach Sotschi.

Der schmachvolle Abstieg aus der Spitzengruppe bei der Weltmeisterschaft scheint längst vergessen. Enthusiastisch blicken Spieler, Verantwortliche und Fans des österreichischen Eishockeys auf die Teilnahme bei den Winterspielen, die durch einen Sieg über den Erzrivalen Deutschland beim Qualifikationsturnier im Februar erreicht wurde. Breitbrüstig erklärt Trainer Manny Viveiros seine Ambitionen: „Wir wollen dort nicht nur mitspielen. Wir fahren nach Sotschi um auch zu gewinnen. Ja ich will eine Olympiamedaille.“

Dennoch – die Trauben scheinen in unerreichbarer Höhe zu hängen. Kaum ein Eishockeyfachkundiger möchte den Rot-Weißen ernsthafte Chancen auf die Teilnahme an der KO-Runde, geschweige denn an der Medaillenvergabe zurechnen. Der Abstand zur versammelten Eishockeyweltelite scheint Lichtjahre zu betragen.

Beim Vorbereitungsturnier, der Euro Ice Hockey Challenge im heimischen Innsbruck, präsentierten sich die Alpenländer Anfang November überraschend zahnlos gegen vermeintlich schlagbare Konkurrenz aus Frankreich und Weißrussland. Lediglich gegen die Nachbarrepublik Slowenien konnte ein Sieg eingefahren werden. Zu wenig für ein Team, das um olympische Kaderplätze kämpft.

Noch hat Teamchef Viveiros ein paar Wochen Zeit um seinen endgültigen Kader zu finden. Angesichts relativ bescheidener Alternativen wird es aber kaum große Überraschungen im Aufgebot geben. Die folgenden Mannen wird der ÖEHV wohl ins Rennen schicken.

ANGRIFF
Thomas Vanek Thomas Koch Michael Grabner
Michael Raffl Thomas Raffl Manuel Latusa
Gregor Baumgartner Daniel Oberkofle Andreas Nödl
Andreas Kristler Thomas Hundertpfund Markus Peintner
David Schuller Raphael Herburger


Mit der Ersten Sturmformation um die NHL-Veteranen Thomas Vanek und Michael Grabner kann der ÖEHV Weltklasse aufbieten. Der nach einer Verletzungspause wiedergenesene Thomas Vanek zeigte sich bei seinem Comeback am vergangenen Wochenende gegen die Philadelphia Flyers und die Pittsburgh Penguins schon in olympischer Frühform. Drei Scorerpunkte ergatterte er in diesen Partien für seine schwächelnden New York Islanders. Sein neuer Teamkollege Michael Grabner indes hadert noch ein wenig mit seiner Abschlussstärke. Gefürchtet bleibt er jedoch wegen seiner Schnelligkeit.

Acht Spielzeiten verbrachte Heimkehrer Andreas Nödl in Übersee und stößt nach langer Abstinenz zurück ins Nationalteam. 183 Spiele absolvierte er bereits in der NHL für die Philadelphia Flyers und die Carolina Hurricanes und wird im Verlaufe des Turniers mit Sicherheit auf den ein oder anderen Kameraden aus vergangenen Tagen treffen.

VERTEIDIGUNG
Thomas Pöck Andre Lakos
Robert Lukas Florian Iberer
Mario Altmann Gerhard Unterluggauer
Martin Schumnig Johannes Reichel

In der Verteidigung wird Viveiros auf Altbewährtes setzen. „Nationalmannschaftsdino“ Gerhard Unterluggauer ist einer von vier Spielern im Kader, die schon olympische Luft schnuppern durften. Der mittlerweile 37-Jährige Rekordnationalspieler stand bereits vor zwölf Jahren in Salt Lake City auf dem Eis und wird die Österreichische Defensive mit seiner Erfahrung aus 239 Länderspielen anführen. Auch seine Kollegen im Abwehrverbund strotzen nur so vor Routine. Kaum einer wird die Reise nach Sotschi antreten, der weniger als 30 Lebensjahre auf dem Buckel hat.

Auf der internationalen Eishockeybühne kein Unbekannter ist ebenso Thomas Pöck. Der routinierte Eishockeylegionär und ehemalige NHLer schloss sich zur laufenden Spielzeit seinem Jugendclub, dem Klagenfurter AC, an und kann ebenfalls bereits auf eine Olympiateilnahme in Salt Lake City zurückblicken.

Ein weiterer Ex-Olympionike ist Andre Lakos. Der Zweimeter-Hüne heuerte diese Saison im zarten Alter von 34 Jahren beim Tschechischen Extraligisten KLH Chomutov an und dürfte selbst einigen deutschen Eishockeyfans durch seine Zeit bei den Kölner Haien bestens bekannt sein.

TOR
Matthias Lange
René Swette
Bernhard Starkbaum


Das Trio im Tor könnte erstmalig Matthias Lange anführen, da der etatmäßige Keeper Bernhard Starkbaum lange auf der Suche nach einem neuen Verein war. Zwar ist er nun in der zweiten schwedischen Liga beim IF Björklöven fündig geworden, konnte aber noch kein Spiel für seinen neuen Klub bestreiten. Genug Spielpraxis indes erhält Matthias Lange bei den Iserlohn Roosters. Regelmäßig hütet er das Tor in der DEL und kann sich nun berechtigte Hoffnungen auf den Platz zwischen den Pfosten bei Olympia machen. Die Reservistenrolle wird aller Voraussicht nach René Swette einnehmen.

Im erweiterten Fokus der Österreichischen Funktionäre werden die Verteidiger Dominique Heinrich, Sven Klimbacher und Stefan Ulmer sowie die Stürmer Oliver Setzinger, Daniel Welser und Rafael Rotter stehen. Bei einem Ausfall des angestammten Personals stehen diese sicherlich bereit, um auf den Olympiazug aufzuspringen.

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