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Die Aufgabe gegen das zweitschlechteste Team in der NHL hatten sich die Minnesota Wild zweifellos einfacher vorgestellt. Doch gegen die Arizona Coyotes tat sich der Tabellenführer der Western Conference lange schwer. Zum Matchwinner in St. Paul avancierte schließlich Nino Niederreiter. Mit seinem zweiten Powerplay-Tor an diesem Abend sorgte er im letzten Drittel für den Siegtreffer zum 4:3. Insgesamt verbuchte der Schweizer drei Punkte, da er neben seinem Doppelpack noch einen Assist zum Erfolg beitrug.

Wie das Gros seiner Teamkollegen befindet sich Niederreiter derzeit in bestechender Verfassung. In den acht bisherigen Begegnungen im Januar kam er auf acht Punkte (fünf Tore, drei Vorlagen). Seit Saisonbeginn sammelte er 31 Zähler (14 Tore, 17 Assists). 150 sind es in seiner gesamten Karriere.
Aufgrund der Ausgangslage diskutierten die meisten Wild-Fans vor dem Eröffnungsbully lediglich darüber, wie hoch die eigene Mannschaft gewinnen würde. Die Spieler dagegen hatten sich im Vorfeld auf ein hartes Stück Arbeit gegen die Coyotes eingestellt, wie Niederreiter durchblicken ließ. "Wir wussten, dass sie rausgehen und alles geben werden. Obwohl sie in der Tabelle nicht so gut dastehen, haben sie trotzdem eine gute Mannschaft beisammen. Wir haben uns richtig schwer getan", analysierte der Doppeltorschütze im Anschluss an die Partie. "Hinzu kommt, dass es auch von unserer Seite nicht das stärkste Match war. Künftig müssen wir wieder klarer spielen und beherzter auftreten", mahnte er an.
Zufrieden zeigte sich Niederreiter dagegen mit dem Powerplay der Wild am Donnerstagabend. "Das hat hervorragend geklappt. Wir haben uns vorgenommen, die freien Pucks zu erobern und öfter zu schießen. Das war heute definitiv der Schlüssel zum Erfolg in Überzahl", sagte er.

Niederreiter hat in der NHL eine steile Karriere hingelegt. Beim Entry Draft 2010 wurde er an Gesamtposition fünf stehend von den New York Islanders ausgewählt. Bis heute ist er das am höchsten gesetzte Talent in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga. Die Islanders statteten den aus Chur stammenden Angreifer mit einem Dreijahresvertrag aus. Sein erstes Tor in der NHL schoss er am 13. Oktober 2010 in der Partie gegen die Washington Capitals. Den endgültigen Durchbruch schaffte er ein Jahr später, als er sich einen Stammplatz im Kader der Islanders erkämpft hatte.
Im Juni 2013 transferierte ihn die Franchise aus New York zu den Minnesota Wild. Gleich in seinem ersten Jahr erreichte Niederreiter mit dem Verein aus dem State of Hockey die Stanley-Cup-Playoffs, scheiterte dort jedoch in der zweiten Runde am späteren Champion Chicago Blackhawks.
Die Teilnahme an der Endrunde haben die Verantwortlichen des Klubs auch für diese Saison als Minimalziel ausgegeben. Insgeheim träumen sie natürlich von mehr. Zumindest die Playoff-Chancen stehen hervorragend. Mit 63 Punkten liegen die Wild im Westen auf Platz 1. Grund dafür ist eine starke Serie mit 18 Siegen aus den vergangenen 22 Begegnungen. In zwei weiteren Begegnungen in diesem Zeitraum holte sich Minnesota zudem noch einen Zähler. Darüber hinaus verfügt das Team mit +46 aktuell über die beste Tordifferenz der gesamten NHL.
Die nächsten beiden Heimspiele der Wild haben es in sich. Am Samstag kommen die Anaheim Ducks nach St. Paul, einen Tag später die Nashville Predators. Sollte Minnesota auch diese beiden Partien für sich entscheiden, ist ein weiterer großer Schritt in Richtung Playoffs getan.