MTL@MIN: Sturm schließt aus nächster Nähe ab

Die Erfolgsserie der Minnesota Wild setzt sich weiter fort. Am Montag gewannen sie ihr Heimspiel gegen die Montreal Canadiens im Xcel Energy Center auf beeindruckende Weise mit 8:2. Damit punkteten sie bereits im siebten Spiel in Folge (6-0-1) und eine ganze Reihe ihrer Spieler hatten besonderen Grund auf ihre Leistungen stolz zu sein.

Mats Zuccarello, Kirill Kaprizov und der Schweizer Kevin Fiala verlängerten ihre persönlichen Punkteserien auf neun Spiele. Verteidiger Jordie Benn erzielte sein erstes Tor im Trikot der Wild und Rookie Connor Dewar schoss sein erstes Tor in der NHL. Der Augsburger Nico Sturm erlebte ebenfalls eine Premiere, er verbuchte zum ersten Mal in seiner Karriere drei Punkte (1 Tor, 2 Assists) in einem Spiel und wurde zum First Star der Partie gewählt, obwohl er mit 12:42 Minuten die drittwenigste Eiszeit seines Teams hatte.
"Jede Reihe, wirklich jede Reihe kann spielen", war Benn begeistert von der Mannschaftsleistung. "Natürlich hat man seine Topreihen, die viel Eiszeit fressen, aber auch die Spieler in der dritten und vierten Reihe leisten ihren Teil, das sieht man. Sie liefern ihre Punkte und spielen wirklich gut."

MTL@MIN: Fiala trifft im dritten Drittel

Nach dem frühen Gegentor durch Mike Hoffman (2.), übernahmen die Wild schnell die Kontrolle über die Begegnung und spielten die Gäste über weite Strecken regelrecht an die Wand. Allein im ersten Drittel belagerten sie Torwart Cayden Primeau mit 21:8 Torschüssen. Dadurch fiel schnell der Ausgleich durch Kapitän Jared Spurgeon (4.). Marcus Foligno drehte das Spiel noch im ersten Drittel (10.).
Im zweiten Drittel begann dann der Paradelauf der vierten Reihe um Sturm, Dewar und Brandon Duhaime. Sturm legte in der neutralen Zone auf den heraneilenden Dewar ab, der mit viel Geschwindigkeit ins gegnerische Drittel stürmte und zum 3:1 abschloss (25.). Nur 22 Sekunden später war Sturm am langen Pfosten zur Stelle und lenkte den Puck zum 4:1 ins Tor. Kurz vor der zweiten Pause traf schließlich Zuccarello noch aus spitzem Winkel (40.).
"Ich bin so glücklich für ihn", freute sich Sturm besonders über das Tor von Dewar. "Teil dieses Tors zu sein, macht mich stolz. Mit unserer Spielweise erntet unsere Reihe an den meisten Abenden nicht viel Ruhm. Da fühlt sich so ein Spiel besonders gut an."
Rem Pitlick, der während der Saison von den Wild zu den Canadiens wechselte, ließ mit dem zweiten Tor für Montreal (45.) nochmal kurz Hoffnung aufkommen. Die machte Matt Boldy wenig später mit einem Powerplaytor (47.) jedoch wieder zunichte. Sturm und Fiala bereiteten das 7:2 durch Benn vor (50.) und Fiala arbeitete den Puck noch persönlich zum Endstand über die Linie (56.).

Dank der jüngsten Erfolgsserie haben die Wild mit 69,7 Prozent der möglichen Punkte (53 Punkte, 25-10-3) die zweitbeste Ausbeute der Western Conference und die fünftbeste der Liga. Zwar lieferte die erste Reihe mit Kaprizov, Zuccarello und Ryan Hartman dazu einen großen Beitrag, doch besonders die Leistungssteigerung von Fiala und die Qualität in der Tiefe durch Spieler wie Sturm machen immer wieder den Unterschied.
"Unsere Tiefe ist der Schlüssel. Das wird am Ende der Saison noch so wichtig", ließ Sturm wissen. "Wir haben glaube ich am Ende ungefähr 40 Spiele in 77 Tagen. Wenn man dann ein Spiel hat, wo jemand einen guten Abend hat und man Druck von den anderen Spielern nehmen kann, wird das im April sehr wichtig."
Fiala wollten zu Beginn der Saison nicht die erhofften Punkte gelingen, mittlerweile ist er aber wieder ein zuverlässiger Scorer. Über die vergangenen neun Spiele erzielte er elf (7 Tore, 4 Assists) seiner insgesamt 29 Punkte (11 Tore, 18 Assists). Eine Punkteserie von neun Spielen gelang ihm in der NHL erst ein Mal im Dezember 2017, als er noch für die Nashville Predators aktiv war.
Sturm wurde am Montag bereits zum zehnten Spieler, der für Minnesota in dieser Saison 15 Punkte erzielte. Mit seinem Tor und seinen zwei Assists gegen die Canadiens erzielte er nicht nur zum ersten Mal in seiner Karriere mehr als zwei Punkte in einem Spiel, sondern bereitete auch zum ersten Mal zwei Tore vor. Er stellte in seiner zweiten Saison als Stammspieler mit acht Vorlagen bereits einen neuen persönlichen Rekord auf und ist auf bestem Weg zu neuen Bestleistungen an Toren und Punkten. Vergangene Saison sammelte er in 50 Spielen 17 Punkte (11 Tore, 6 Assists). Aktuell ist er auf die vollen 82 Spiele hochgerechnet auf Kurs zu 32 Zählern (15 Tore, 17 Assists).

MIN 8, MTL 2

"Wir haben die Einstellung, dass wir jedes Match gewinnen wollen", zeigte sich Sturm selbstbewusst. "Man gewinnt natürlich nicht jedes Spiel, aber wenn wir eine Partie verlieren, wollen wir dafür drei oder vier gewinnen. Wenn man in die oberen Sphären der Liga kommen will, muss man diese Dominanz haben, dass das andere Team weiß: Heute spielen wir gegen Minnesota, das wird kein Spaß."
Nach drei Spielen und drei Siegen innerhalb von vier Tagen haben die Wild nun drei Tage Zeit sich auszuruhen, ehe sie am Freitag (8 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 2 Uhr MEZ) auf die New York Rangers treffen. Gegen das beste Team der Metropolitan Division stehen sie vor einer großen Herausforderung, doch nach den jüngsten Leistungen, können sie selbst gegen solche Gegner mit breiter Brust antreten.